"...die Maler leben nicht mehr innerhalb einer Tradition, und so muss jeder von uns seine Ausdrucksmöglichkeiten neu erschaffen. Jeder moderne Maler hat das vollkommene Recht, diese Sprache von A bis Z zu erfinden. – Pablo Picasso
Interview mit dem Künstler Kilian Saueressig
Kilian Saueressig präsentiert seine Werke erst seit knapp 3 Jahre in der Öffentlichkeit. Es folgte ein kometenhafter Einstieg in den Kunstmarkt, das Interesse an seiner Licht-Kunst ist riesig. Eine erfolgreiche Ausstellung während der Corona-Pandemie in Venedig, wo sich sonst Namen wie Helnwein oder Löwentraut finden, kann nicht jeder Künstler vorweisen. Die nächste Ausstellung von Saueressig steht bereits bevor, diesmal in der Kunsthalle Messmer. Trotzdem hat er sich die Zeit genommen unsere Fragen zu beantworten. Saueressig erklärt uns, was es mit einer Lichtwandskulptur auf sich hat und verrät was die Besucher erwartet.
Kilian Saueressig im Interview
Vor ab, wo sind sie grade, wie geht es ihnen und wodran arbeiten sie aktuell?
Zurzeit bin ich in meinen Ausstellungsräumen, sitze am Kamin und habe die letzten Skizzen fertiggemacht, sodass ich dann morgen im Atelier wieder die nächsten Bilder machen kann. Aktuell bin sehr stark ausgelastet durch eine große Ausstellung in der Kunsthalle Messmer in Rigel. Wo ich noch neue Werke zeigen möchte und neue Stilrichtungen. Von daher muss ich die nächsten drei Wochen, die noch bis zum Ausstellungsbeginn verbleiben, 7 Tage die Woche durcharbeiten.
Am. 23 Juli beginnt ihre Ausstellung in der Kunsthalle Messmer, wie kam es zu der Ausstellung?
Die Ausstellung ist zustande gekommen durch Herrn Manfred Möller vom Kunsthandel, der netterweise den Kontakt mit Herrn Jürgen Messmer hergestellt hat. Die Kunsthalle Riegel, Herr und Frau Messmer, haben sich dann dafür entschieden, mit mir eine Ausstellung zu machen. Auswahlkriterium hierzu war der persönliche Kontakt, aber auch ausschlaggebend die vorherige Ausstellung in der Biblioteca Nazionale Marciana am Markusplatz in Venedig.
Was erwartet die Besucher?
Die Besucher erwartet eine Vielzahl an neuen Werken. Wobei natürlich nicht alle neu sind, aber sie sind alle aufgeteilt in verschiedene Technologiebaukästen oder auch Stilrichtungen. Es wird sehr multidimensionale, glasige und zum Teil doppelwandige Werke und Skulpturen geben. Angefangen von nicht gegenständlich bis sehr gegenständlich. Wobei in den gegenständlichen Bildern philosophische Themen wiedergegeben werden, angefangen von Konsum, Medienüberflutung bis hin zum Thema Gott. Also eine ganz große Bandbreite.
Das klingt sehr spannend! Wir werden vermutlich leider nicht selbst vor Ort sein können, sind schon weitere Ausstellungen geplant?
Ja. In diesem Jahr werde ich bei der öffentlichen Versicherung Braunschweig ausstellen und auf der Messe Art Sylt. Zudem habe ich noch ein paar kleinere Ausstellungsbeteiligungen, wie zum Beispiel im Kunstverein Schieder-Schwalenburg. Highlight nach meiner Einzelausstellung in der Kunsthalle Messmer in Riegel am Jahresende wird die Gemeinschaftsausstellung mit Johannes Brus, Kevin Clarke und mir im Nationalmuseum in München sein.
Ihre erste Ausstellung war 2019 auf der Discovery Art Fair in Köln, jetzt bereits das Nationalmuseum in München. Was ist seit dem alles passiert und haben sie mit so einem erfolgreichen Einstieg in den Kunstmarkt gerechnet?
Seitdem ist eine Menge passiert. Mit so einem erfolgreichen Einstieg habe ich absolut nicht gerechnet. Das heißt für mich und meine Schwester, die mich unterstützt, dass wir unheimlich viel zu tun hatten, das Ganze zu organisieren. Austausch mit den Kunsthallen, Museen und Galerien. Pressetexte schreiben, Texte zu den Bildern und Ausstellungen. Also viel Arbeit war es, aber es war auch extrem spannend da die Kunstwelt für uns noch relativ neu ist.
Frisch auf dem Kunstmarkt, gab es etwas hinter den Kulissen, was positiv oder negativ deutlich anderes war, als sie es erwartet hätten?
Positiv, dass viele Künstler leidenschaftlich und warmherzig sind.
Negativ, dass es einige große Galeristen gibt, die in meinen Augen zu kommerziell unterwegs sind.
Wer soll ihre Kunst auf keinen Fall kaufen?
Menschen, die Kunst nur als Anlageobjekt sehen, als Statussymbol Meine Werke sollen bei den Menschen eine gute und emotionale Resonanz erzeugen.
Für die Laien, was kann man sich unter einer LichtWandSkulptur vorstellen?
Ich mache nicht nur LichtWandSkulpturen sondern auch LichtFreiSkulpturen und andere Werke. Licht ist dabei nur eines von ganz vielen Elementen. Der Unterschied zu vielen anderen Kunstwerken ist das sie über eine eigene Lichtquelle verfügen und diese Lichtquelle die verschiedenen Bildebenen unterschiedlich anregt. Dadurch ändern sich die multidimensionalen Bildebenen und lassen sich zu Millionen von Bildanmutungen kombinieren. Man bekommt nicht ein Bild, sondern viele Bilder in einem.
Durch die Plastizität der Bilder, die ich mittels verschiedener form- und farbgebender Verfahren erreiche, verändert sich das Werk je nach Betrachtungswinkel stark.
Wie viel Zeit und Arbeit steckt beispielsweise hinter einem 180 x 100 x 20 cm Werk? Wie kann man sich den Prozess vorstellen?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Jedes Bild benötigt eine entsprechende Vorarbeit, da ich mit ganz unterschiedlichen Technologien arbeite. Dadurch, dass ich zum Beispiel auch gelaserte dreidimensionale Grundstrukturen einsetzte, wo der Laser bereits 3 Wochen, 24 Stunden am Tag benötigt, um diese Struktur herzustellen. Es handelt sich hier also nicht nur um die reinen Arbeitsstunden von mir, sondern auch um Maschinenzeit. Ich baue Vorrichtungen für die jeweilige Umformung meiner transluzenten multidimensionalen Lichtkunstwerke. Die Form muss irgendwie in das Kunstwerk gelangen. Zudem besitzen meine Werke immer mehrere Bildebenen, die alle einzeln gemalt werden müssen. Ein gewaltiger Zeitaufwand.
Apropos Zeit, kommen wir zur letzten Frage. Was darf auf keinen Fall über Sie an die Öffentlichkeit gelangen?
Ich halte mich für einen wahrhaftigen Menschen. Meines Wissens habe ich nie Steuerhinterziehung betrieben, mich nie unmoralisch verhalten. So gesehen habe ich eigentlich keine Geheimnisse. Was nicht über mich in die Öffentlichkeit kommen sollte ist mein Familienleben, meine Privatsphäre.
Vielen Dank für ihre Zeit und Mühe! Ich werde ihre Entwicklung und Karriere gespannt verfolgen. Wenn es etwas neues gibt, über das wir Berichten können, lassen sie es mich wissen.
Weitere Informationen
Titelbild: Kilian Saueressig in seinem Atelier – ©K.Saueressig
Weitere Informationen über die Ausstellung in der Kunsthalle Messmer
Mehr über den Künstler: www.kiliansaueressig.com
Instagram: @kiliansaueressig) • Instagram-Fotos und -Videos
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