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Wie Kadée auf der ARTe Sindelfingen überraschen will
VERTIGO und Aircaustic – Kadée auf der ARTe Sindelfingen

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VERTIGO und Aircaustic – Kadée auf der ARTe Sindelfingen Kadées Werkserie VERTIGO umfasst aktuell fünf Bilder im Format 80×80 Zentimeter
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Zweimal in Serie musste die ARTe Sindelfingen zuletzt pandemiebedingt ausfallen. Auf eine Wiederaufnahme der Messe für zeitgenössische Kunst im März 2022 hoffen viele. Der Airbrush-Künstler Kadée aus Esslingen am Neckar ist einer derer, die dem Termin erwartungsfroh entgegenblicken. Er will auf der ARTe zwei Kunstprojekte präsentieren, wie es sie noch nicht gegeben hat: die Serie „VERTIGO – Bilder zum Durchdrehen“ und Aircaustic, eine Kollaboration mit dem Bremer Künstler Njörn Unaveus.

VERTIGO und Aircaustic – Kadée auf der ARTe Sindelfingen

Kadées Werkserie VERTIGO umfasst aktuell fünf Bilder im Format 80×80 Zentimeter und vier Bilder im Format 39×39 Zentimeter, alle monochrom in coelinblau in Airbrush-Mischtechnik gemalt und beliebig untereinander kombinierbar. Inspirationsquellen waren Pythagoras von Samos, der Mathematiker Leonardo von Pisa, genannt Fibonacci, der goldene Schnitt und der Wolkenhimmel.

Wer die Bilder betrachtet, erkennt Figuren, Gesichter und Landschaften. Vom Zentrum aus entwickelt sich ein vierteiliger, gleichmäßiger Wirbel, der sich nach außen hin schlängelt und auf dem sich – wie in den Wolken – allerhand Motive abbilden, die sich wandeln, sobald sich die Perspektive ändert.

Und die Perspektive soll sich ändern – radikal. Der Künstler fordert – wie der zweideutige Untertitel verrät – Betrachtende aktiv dazu auf, die Bilder anzufassen, zu drehen und zu wenden. Für jedes einzelne Bild existieren acht Optionen der Hängung, in Kombination mit weiteren VERTIGO-Werken multiplizieren sich die Ansichten. Ähnlich raffiniert ist der eigens angefertigte Malgrund. Er entstand aus Multiplex-Sperrholzplatten, Rahmenholz-Balken aus nordischer Fichte und Segeltuch. 16 Schrauben und 200 Tackerklammern halten alles zusammen, die Ecken zieren acht Metallwinkel aus Stahl, mittels Magneten lassen sich mehrere Bilder beliebig miteinander verbinden. Die Haptik ist einzigartig, auch dank der Klarlack-Firniss.

Der Kurator, Bildende Künstler und Autor Günter Weiler adelte in einer Rezension zu VERTIGO Kadées gelungenen Balanceakt zwischen Surrealismus und OpArt sowie zwischen Naturalismus und Abstraktion. Kadée hinterfrage, interpretiere, reflektiere, löse und bearbeite vieles, schreibt Weiler. „Sich mit ihm auseinanderzusetzen, kann man als Herausforderung empfinden.“ Aber: „Dahinter steckt Geist.“ Nun können sich Kunstfreunde selbst einen Eindruck davon machen. Die ARTe Sindelfingen zeigt erstmals die komplette Serie. Im Ende 2021 erscheinenden Gedichtband „Smile!“ von Anita Fuhrmann sind zudem ein VERTIGO-Bild als Cover und 40 Ausschnitte der Bilder als Illustrationen zu sehen.

Unser letztes Interview mit dem Künstler finden Sie hier: Kadée: – Normal ist langweilig! 

Verknüpfung von alter und neuer Maltechnik

Für ein zweites Projekt hat sich Kadée mit dem Bremer Künstler Njörn Unaveus zusammengetan. Unaveus beschäftigt sich mit der Enkaustik, ein in der Antike erfundenes Malverfahren, das schon die alten Ägypter nutzen. Sie erhitzten mit Farbe vermischtes Wachs und trugen es flüssig auf Stein, Elfenbein und Holz auf oder brannten es durch einen heißen Spachtel auf den Malgrund ein.

Im Aircaustic-Projekt treten die älteste bekannte und die wohl jüngste Maltechnik in einen Dialog. „Cernunnos“, dessen Name sich auf einen keltischen Waldgott bezieht und das Waldsterben zum Thema macht, ist ein 160×200 Zentimeter großes Werk – zusammengefügt aus 20 abwechselnd von Kadée und Unaveus gestalteten Bildkacheln mit einer Größe von jeweils 40×40 Zentimetern. Als Hintergrund dient das Foto eines vernebelten Herbstwaldes des Karlsruher Fotografen Klaus Eppele. Die Enthüllung des Gesamtkunstwerks erfolgt auf der ARTe Sindelfingen.

Die ARTe Sindelfingen

Die ARTe Kunstmesse Sindelfingen feierte 2016 als erste eigenständige Messe für zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Stuttgart Premiere. Vom 17. bis 20. März 2022 präsentieren sich rund 120 nationale und internationale Galerien und ausgewählte Künstler auf 7000 Quadratmetern. Kernidee der ARTe ist „ein offenes Ausstellungsformat in einem luftigen und zwanglosen Ambiente“. Die Messe sieht sich als Marktplatz künstlerischer Vielfalt.

Weitere Informationen

Titelbild: VERTIGO Kombination/Gallery Reinert/Foto: Klaus Eppele

Kadée veröffentlichte eine Serie auf ARTTRADO, in denen er Einblicke in seine „Gedanken zum Kunstmarkt“ teilte. Zum ersten Teil: Kadée’s Gedanken zum Kunstmarkt

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