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Kunst aus Freigericht
Sina Katharina Schulz im Interview – Atelier Mal Anders Ausstellung Natur Verbundenheit

Die Künstlerin Sina Katharina Schulz in ihrem Atelier. Kunstpädagoge Kunsttherapie Kunst entdecken auf ARTTRADO Plattform für Kunst und Kultur Kunst kaufen online galerie kunstmarkt neues aus der kunstwelt kunstnachrichten kunstmagazin kunstblog.

Sina Katharina Schulz im Interview – Atelier Mal Anders Ausstellung Natur Verbundenheit Die Liebe und auch ihre persönliche Achtsamkeit für
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Am 19.05.2024 startet die Vernissage der Ausstellung NATUR VERBUNDENHEIT um 15:30 Uhr in den Räumen der Kurpark- Residenz in Bad Salzschlirf und ist dort bis zum 14.07.24 zu besichtigen. Für die Finissage ist am 14.07.24 um 15:30 Uhr ist Live-Gesang von der Sängerin Nina Kosel angekündigt. Die Künstlerin und Kunsttherapeutin Sina Katharina Schulz ist seit über 10 Jahren auf dem Kunstmarkt aktiv - im Interview möchten wir sie näher kennenlernen.

Sina Katharina Schulz im Interview – Atelier Mal Anders Ausstellung Natur Verbundenheit

Die Liebe und auch ihre persönliche Achtsamkeit für die Natur ist in der Kunst von Sina Katharina Schulz immer Thema. Neben ihren intuitiv-mystischen Werken, liebt sie auch die Verarbeitung von Natur Materialen, Pigmenten und Erden in ihren abstrakten Mixed Media Werken. Es ist die Fülle von Materialien und die Vielfalt von Techniken und Möglichkeiten die Sina Schulz bei diesen Arbeiten fasziniert.
Seit 2017 arbeitet sie selbstständig in ihrem eigenen Atelier „Atelier Mal anders“ in Freigericht Somborn in dem sie auch Kunstkurse, Workshops und Kunsttherapie für Jung und Alt gibt.

Die nächste Ausstellung trägt den Titel „Natur verbundenheit“.

Die Liebe zur Natur und was die Welt der Pflanzen und Tiere für uns bedeutet, ist für mich immer wieder Thema in meinen Werken. Mystische und farbenfrohe Bilder entstehen, wenn ich in meine Welten eintauche. Meine Bilder beinhalten oft viele Schichten an Farben, Symbolen und Dingen die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Sie laden zum verweilen ein und es lohnt sich in meine Kunst „einzutauchen“

Die Ausstellung startet mit der Vernissage am 19.05.24 um 15.30 Uhr in den Räumen der Kurpark Residenz in Bad Salzschlirf und ist dort bis zum 14.07.24 zu besichtigen. Finissage ist am 14.07.24 um 15:30 Uhr mit Live-Gesang von der Sängerin Nina Kosel.

Sina Katharina Schulz im Interview

Wie bist du zur Kunst gekommen? Gab es einen Moment, in dem du dich bewusst entschieden hast, deine Werke mit der Öffentlichkeit zu teilen?

Für mich stand irgendwie schon immer fest, ich werde mal Künstlerin, das habe ich schon als Kind jedem erzählt. Mein Großvater hat ebenfalls viel gemalt und auch Skulpturen aus Kupfer gefertigt. Das war für mich immer total spannend. Oft durfte ich in seiner Werkstatt dabei zusehen, wie die Statuen, Wanddekorationen und Ornamente, die er sich überlegte, gefertigt wurden.

Ich habe immer viel gemalt und als ich begann, mehr auf Leinwand mit Öl und Acryl zu malen, da wollte ich meine Bilder auch gerne mit der Welt teilen. Meine erste Ausstellung hatte ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Integral-Therapeutischen Kunstpädagogin in Frankfurt. Nach meinem Umzug in den Main-Kinzig-Kreis hatte ich auch mehr Platz für meine Malerei und schloss mich dort dem Kunstkreis Freigericht an, um erstmals meine Bilder im Rathaus der Gemeinde ausstellen zu können und mich mit vielen Künstlern und Künstlerinnen zu vernetzen.

Wie hat deine Ausbildung im Grafikdesign und in der Gestaltung deine Kunst beeinflusst?

In meiner Ausbildungszeit im Hugo-Kükelhaus-Berufskolleg in Essen habe ich viele Techniken der Kunst und Möglichkeiten der Gestaltung von Objekten gelernt, viel über Kunst und Kunstgeschichte im Allgemeinen, was mich immer sehr fasziniert hat. Neue Techniken haben mir die Möglichkeit gebracht, meiner Kunst eine Form zu geben, mich besser in Bildern auszudrücken und mein Verständnis über Kunst zu vergrößern.

Was hat dich dazu inspiriert, Kunst-Therapien anzubieten?

Ich habe nach meinem Schulabschluss ein Praktikum in der Psychiatrie gemacht. Dort lernte ich die Kunsttherapie als Behandlungsmethode kennen. Ich war sofort total begeistert, wie es den Menschen dort geholfen hat, ihre Themen auf kreative Weise zu verarbeiten, was für Ressourcen durch die Kunst, das Gestalten oder die Arbeit mit Ton gefördert wurden, wie die Kunsttherapie den Menschen geholfen hat, wieder zurück ins Leben zu finden.Ich wusste damals, so möchte ich gerne einmal kreativ mit Menschen arbeiten.

Wie kann man sich eine solche Kunsttherapie bei dir vorstellen und mit welchen Kosten sind diese verbunden?

Bei der Kunsttherapie geht es in erster Linie nicht darum, ein tolles Bild zu malen. Es geht erst mal darum, den eigenen inneren Bildern, Erlebnissen, Emotionen oder auch Wünschen eine Form und eine Farbe zu geben, Themen, die das Leben der Klienten belasten, zu bearbeiten, oder Dinge durch die Malerei oder das freie Gestalten sichtbar zu machen.

Wenn es z.B. darum geht sich Raum zu nehmen, weil die Person die zu mir kommt, vielleicht darunter leidet, das sie sich wenig Zeit für sich nimmt, oder sich selbest als Person nicht so wichtig nimmt, dann ist es etwas, was man gut im kreativen Kontext bearbeiten kann.
Kunsttherapie ist in Deutschland leider (noch) keine Kassenleistung. Auf meiner Homepage kann man die aktuellen Kosten für therapeutische Einzelsitzungen für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, aber auch für die anderen Angebote im Atelier „Mal anders“ (Kunstkurse für Kinder und Erwachsene, die Malnacht, Ferien-Malwerkstatt) finden.

Was ist das Besondere an integral-therapeutischer Kunstpädagogik?

Das Besondere daran ist, dass es eine Kombination aus Therapie und Pädagogik ist. Zum Einen können durch das therapeutische und kreative Gestalten Ressourcen aktiviert werden, die lange nicht genutzt wurden. Es kann neue Wege eröffnen, an ein Thema heranzugehen, und als Sprachrohr dienen. Das bedeutet, den inneren Bildern einen Raum zu geben und einen Zugang zu sich selbst wieder zu erlangen.

Kreativität ist meiner Meinung nach unfassbar wichtig für uns Menschen – zum Leben und zum Glücklichsein. Es unterstützt Menschen im Heilungsprozess, es macht Freude und die Möglichkeiten des Ausdrucks sind so wundervoll vielfältig. Zum Anderen geht es bei dem pädagogischen Anteil darum, Techniken zu vermitteln, zu zeigen, wie komme ich zu dem Effekt im Bild, wie funktioniert beispielsweise eine Lasurtechnik? Wie male ich mit dem Spachtel, wie kann ich mehr Tiefe und Spannung in einem Bild erzeugen und so weiter. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch, sondern alles ist gut, so wie es ist.

Wie hat sich deine Sicht auf die Kunsttherapie im Laufe der Zeit verändert?

Ich finde die Kunsttherapie unglaublich wichtig. Sie schafft Brücken und bietet die Möglichkeit sich ganz anders auszurücken, ein Sprachrohr zu finden, wo Worte versagen. Leider wird die Kunsttherapie meiner Meinung nach immer noch zu wenig wertgeschätzt. Dabei ist es so wichtig, einen Ausdruck und einen Weg zu finden, mit dem Erlebten klarzukommen. Die Kunsttherapie ist leider keine Leistung, die eine Krankenkasse zahlt, die Klienten müssen die Kosten dafür leider selbst tragen. Ich hoffe, dass sich das eines Tages ändern wird.

Was ist das Schönste an der Arbeit mit Kindern in deinen Kunstkursen?

Ich mag es sehr, wenn Kinder lernen sich kreativ zu entfalten, ihr eigenes kreatives Potential entdecken, wenn die Augen anfangen zu leuchten und ich sehe was für eine Freude ihnen das Malen und Gestalten geben kann – so ganz frei und ohne Druck und Bewertung. Ich denke, Kunst wird oft in der Schule zu viel bewertet, das schränkt eher ein, als dass es nützt. Kreativität zu fördern ist unglaublich wichtig für die Entwicklung, es bietet Mittel und Wege zur Lösung und Entfaltung, es beruhigt und macht einfach unglaublich viel Spaß. Ich freue mich immer, egal ob es ein Kind oder ein Erwachsener ist, wenn ich sehe, wie die Augen vor Freude leuchten, wenn das Spiel mit Form und Farbe einfach nur Spaß macht und alle glücklich sind mit dem Werk, das sie geschaffen haben.

Wie lange arbeitest du an einem Kunstwerk und wie kann man sich den Entstehungsprozess vorstellen?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal entstehen Bilder in wenigen Tagen, manchmal braucht es Wochen und Monate, bis ich ein Bild fertig habe. Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit ich neben meinen Kunstkursen und anderen Verpflichtungen zum Malen habe. Und ich habe meistens mehrere Bilder, an denen ich gleichzeitig arbeite, allein schon aus dem Grund, dass die Farbschichten Zeit zum Trocknen brauchen.

Wie wählst du die Themen für deine Kunstwerke aus?

Das ist vielseitig. Entweder ich habe Themen, die mich begleiten oder mich beschäftigen, dann werden sie oft bildlich verarbeitet, oder aber tatsächlich intuitiv, der Form und dem Prozess folgend. Manchmal auch durch Träume.

Welche Rolle spielt die Intuition in deiner Malerei?

Eine große. Oft entstehen meine Bilder sehr intuitiv, ich plane nicht oft, ein gewisses Motiv zu malen. Meist sehe ich eine Form im bunten Chaos der ersten Farbschichten, dann folge ich der Form und es entsteht ein Bild oder eine Geschichte für ein Bild.

Was sind die größten Herausforderungen, denen du als Künstlerin gegenüberstehst?

Ich denke da geht es mir wie vielen Künstlerinnen. Wo finde ich einen Ort zum Ausstellen? Wie vermarkte ich meine Kunst? Wie komme ich als Künstlerin voran und kann mich noch besser weiterentwickeln? Das sind die Herausforderungen, denen ich oft gegenüber stehe. Ich denke, dass viele die Kunst schaffen, genau mit diesen Themen zu tun haben.

Welche Botschaft möchtest du mit deiner Kunst vermitteln? Muss Kunst immer eine Botschaft haben oder kann sie auch einfach nur schön sein?

Kunst darf auch einfach mal schön sein. Es gibt zu viele Dinge, die in dieser Welt nicht gut sind – da braucht es meiner Meinung nach die Schönheit der Kunst, um der Seele Entspannung zu geben. Natürlich kann man auch ernste Botschaften und Themen schön verpacken. Es ist beides wichtig.

Welche Rolle spielt die Natur in deiner Kunst?

Sie ist für mich die Quelle der Inspiration. Eine schier unendliche Fülle an Formen, Farben und Geschichten. Ich habe das Glück, sehr naturnah zu wohnen. So finde ich in meinem Garten und im Wald um mich herum immer viele Ideen für meine Bilder.

Wie gehst du mit Kreativitätsblockaden um?

Indem ich anders kreativ bin als auf der Leinwand. Die Möglichkeiten, kreativ zu sein, sind ja nicht aufs Malen beschränkt. Ich kreiere gerne neue Koch- oder Seifenrezepte und manchmal töpfere ich auch. Öfter mal was Neues auszuprobieren, hilft mir, auf der Leinwand kreativ zu bleiben. Geschichten können auch eine gute Inspiration sein, mit Hörbüchern kann ich sogar gleichzeitig malen. Und ich habe einen Garten, in dem ich mich austoben kann, lebe in der wunderbaren Natur, das gibt auch kreativen Input.

Welche Rolle spielt die Spiritualität in deiner Kunst?

Spiritualität ist mir tatsächlich in meinen Bildern wichtig geworden. Ich beschäftige mich sehr mit dem Warum im Leben. Woher kommen wir, wohin gehen wir? Der Glaube an etwas, was wir mit unserem Verstand nur schwer greifen können, uns aber beschützt und begleitet.

Welche Bedeutung haben Träume in deiner künstlerischen Arbeit?

Träume sind mir eine tolle Quelle für Bilder. Ich habe oft Symbole in meinen Bildern, die ich vorher schon mal in meinen Träumen gesehen habe. Es ergeben sich verrückte Bildkombinationen oder Ideen, die ich dann wieder umsetzen kann. Ich habe schon oft den Satz gehört, wenn Leute meine Bilder betrachten: „Das sieht aus, als wäre das ein Bild aus einem Traum.“

Welche Rolle spielt die Emotion in deiner Malerei?

Eine sehr große. Ich denke, ich könnte nie einfach so Bilder malen, so ohne Emotionen. Kunst ist super wichtig als Träger von Emotionen. Ein Bild muss meiner Meinung nach berühren. Ich könnte nie etwas einfach so schaffen, ohne meine Emotionen in mein Werk einfließen zu lassen.

Wie hat sich deine Sicht auf die Kunstszene in Deutschland im Laufe der Jahre verändert?

Der Kunstmarkt wird immer größer, was einerseits gut ist, aber mit vielen Dingen kann ich mich nicht identifizieren. Ich habe oft das Gefühl, dass es ein Gegeneinander ist, im Kampf um Ausstellungsplätze und Anerkennung, eine Ellenbogengesellschaft. Ich hätte gerne mehr Miteinander in der Kunstszene und denke, wenn wir uns gegenseitig mehr unterstützen, können wir auch mehr erreichen.

Wie hat sich deine Mitgliedschaft im Künstlerkollektiv ART BOX auf deine künstlerische Praxis ausgewirkt?

Ich habe tolle Menschen kennengelernt, vor allem das Künstlerpaar Petra und Rainer, die ihr ART BOX Projekt mit ganz viel Liebe und Herzblut betreiben. Ich finde es großartig, wie sie sich für Dinge einsetzen, die einem das Herz öffnen und schätze die Leute und die Veranstaltungen, die sie machen, sehr. Es gibt zum Beispiel Kunstausstellungen und Live Events auf einer Oldtimer Veranstaltung. Neben jedem Künstlerzelt parken total liebevoll gepflegte und zurecht gemachte Oldtimer.

ART BOX ist ein toller Ort zum künstlerischen Austausch für alle, die gerne mit anderen Menschen kreativ sind. Das ist mir sehr wichtig.

Stell dir vor, wir wären ein großes Magazin – die New York Times oder Ähnliches – was würdest du der Welt gerne noch sagen?

Achtet aufeinander, seid euch nicht egal. Macht euer Leben zu etwas schönem und besonderem, denn wir haben nur dieses eine. Achtet die Natur und die Umwelt. Geht mit ihr behutsamer um, wir haben nur die eine Welt in der wir leben können.

Weitere Informationen

Zur Webseite der Künstlerin: Über mich – SinaKunst

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