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Ausstellung im Berliner Fernsehturm
Interview mit Stefan Leitner – Leiti über seine „First Try“ Ausstellung

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Interview mit Stefan Leitner – Leiti über seine „First Try“ Ausstellung Stefan Leitner ist ein aufstrebender deutscher Maler. Angezogen von
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"Ich nehme bei meinem Gemalten nie Änderungen vor und es passiert und bleibt alles im Moment. Sobald die Linie auf der Leinwand ist, kann sie nicht mehr verändert werden und muss perfekt auf den ersten Versuch „first try“ sitzen." - Stefan Leitner

Interview mit Stefan Leitner – Leiti über seine „First Try“ Ausstellung

Stefan Leitner ist ein aufstrebender deutscher Maler. Angezogen von der Dunkelheit und dem Versuch, Formen und Symbole auf ihre einfachsten Formen zu reduzieren, komponiert er minimalistische Werke unter Verwendung von Acryl- und Sprühfarben. Von surrealistischen Malereien über schablonierte Porträts bis hin zu der Verwendung von LED-Lichtern in seinen Kunstwerken bewahrt das vielfältige Portfolio des Künstlers eine markante Balance von Licht und Schatten. Leitner – in der Szene besser bekannt als Leiti – versucht die Authentizität seiner Materialien und Themen einzufangen, damit jeder Betrachter seine eigene individuelle Entdeckung der Arbeit genießen kann.

First Try im Berliner Fernsehturm

Der Berliner Fernsehturm präsentiert seit dem 4. Februar 2022 die erste Solo-Ausstellung des in Berlin basierten Künstlers, seine Gemälde sind exklusiv im Drehrestaurant Sphere auf 207m Höhe zu bewundern, und damit allen Besuchern mit einer Tischreservierung zugängig. Die Ausstellung trägt den Titel „First Try“ und ist noch bis zum 31. März 2022 zu besichtigen. Mehr über die aktuelle Ausstellung finden Sie hier: www.tv-turm.de

Wir trafen den jungen Künstler zwar einen Tag vor der Vernissage beim Aufbau der Ausstellung, jedoch mussten wir ihm aus zeittechnischen Gründen unsere Fragen via E-Mail zukommen lassen, weshalb wir das Interview nun leider erst etwas zeitversetzt veröffentlichen konnten.

Fotos aus der Ausstellung und Vernissage teilte der Künstler bereits auf seinem Instagram-Kanal!

 

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Ein Beitrag geteilt von Stefan Leitner (@leiti)

Leiti über seine „First Try“ Ausstellung

Danke dir für deine Zeit und Mühe! Wo bist du jetzt, wie geht es dir und wodran arbeitest du aktuell?

Danke dir auch für das Interview und dein Interesse – freut mich sehr. Mir geht es gerade sehr gut, ich war für ein paar Tage allein in Lissabon, um etwas abzuschalten und hatte dort eine unglaublich gute Zeit, sowohl in der Stadt als auch außerhalb in der Natur. Mein nächstes Projekt wird ein Mural in Nürnberg für einen guten Freund von mir ( shoutout Vinni <3 )sein und danach werde ich ein paar Tage in meiner Heimat in Bayern verbringen und dort an paar Ideen arbeiten, die aber erst mal noch geheim bleiben werden.

Seit knapp 2 Wochen läuft deine Ausstellung „First Try“ im Berliner Fernsehturm – hat bei den Vorbereitungen alles funktioniert?

Glücklicherweise, ja. Klar gab es immer wieder kleine Komplikationen und wir konnten z.B. das Werk „INFINITE LOVE“ (der Infintiny-Mirror) nicht hängen wie geplant. Dieses Werk hat mir eh am meisten Kopfschmerzen bereitet, der erste Spiegel ging beim Transport mit der Post kaputt und ich hatte nur noch 4 Wochen Zeit einen neuen anzufertigen. Letztendlich kam aber alles ein paar Tage vor der Vernissage rechtzeitig an, worüber ich sehr froh war, da es in meinen Augen eines der wichtigsten Werke ist.

Wie viele Kunstwerke werden im Rahmen der Ausstellung präsentiert?

12 Werke insgesamt. Darunter eben der „Infinity Mirror“, „Neon Sign“ und weitere verschiedene Medien mit denen ich mich zum ersten Mal beschäftigt habe.

Was hat es mit „First Try“ auf sich?

Der Name für die Ausstellung kam mir tatsächlich vor ca. 2 Jahren, ich dachte mir sobald ich meine erste Ausstellung in Berlin machen nenne ich sie „FIRST TRY“. Der Titel hat mehrere Bedeutungen für mich. Zu einem natürlich der Bezug auf den ersten „Versuch“ einer Ausstellung in meiner aktuellen Heimatstadt Berlin. Zum anderen hat Skateboarding auf mein Leben und meinen Kunststil einen sehr großen Einfluss. Wenn man einen schwierigen Trick auf den „first try“ landet und weiterfährt, gilt das als besonders herausragend.

Der dritte Gedanke hinter dem Namen ist auf meinen Kunststil bezogen. Ich nehme bei meinem Gemalten nie Änderungen vor und es passiert und bleibt alles im Moment. Sobald die Linie auf der Leinwand ist, kann sie nicht mehr verändert werden und muss perfekt auf den ersten Versuch „first try“ sitzen.

Du bist tief mit der Skate-Kultur verbunden…nie mehr skaten oder nie mehr malen?

Nie mehr skaten wahrscheinlich, auch wenn es mir das Herz brechen würde.

…und sind schon weitere Ausstellungen geplant?

Gerade noch nicht, mein Fokus liegt erst einmal bei anderen Projekten. Jedoch würde ich bei meiner nächsten Ausstellung gerne mit einer größeren Galerie zusammenarbeiten und mit noch größeren Formaten experimentieren.

Wie bist du zur Kunst gekommen – bzw. wann hast du dich entschieden, deine Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren?

Ich hab schon als kleines Kind wie die meisten sehr viel gemalt, aber mit 16 haben ein sehr guter Freund und ich uns damals entschieden T-Shirts und Skateboards zu bedrucken und zu verkaufen. Ich habe damals den kompletten Design-Part übernommen und wir haben auch in unserer Heimatstadt Pop-Up Stores eröffnet. Parallel dazu habe ich mich viel mit Graffiti und Streetart beschäftigt und angefangen zu sprayen. Diese Werke haben wir dann auch dort ausgestellt. Es gab nie einen Punkt an dem ich mir dachte „kann man das ausstellen?“ Oder „Ist das gut genug?“.

Ich hatte einfach immer Spaß daran Sachen zu erschaffen und wollte diese mit den Menschen um mich herum teilen und Ihnen eine Freude damit machen.

Ich denke, das kriegst du sehr gut hin. Aber ist das alles, was du mit deiner Kunst erreichen möchtest?

Letztendlich versuche ich durch die Authentizität meiner Materialien Themen und Gesamtansätze einzufangen, damit jeder Betrachter seine individuelle Entdeckung des Werks genießen kann. Das zentrale Thema meiner Werke sind zwischenmenschliche Emotionen und Gefühle und wie diese miteinander harmonieren oder interagieren.

Ich möchte die Kunstwelt den Menschen einfacher zugänglich machen und diese dazu inspirieren sich mehr damit zu beschäftigen oder selbst etwas zu schaffen. Meine Arbeit spricht zu jedem und lässt viel Raum für Interpretation.  Meiner Meinung nach wird das Kunstwerk durch den Betrachter und dessen Interaktion und eigenen Gefühlen gegenüber dem Werk vollendet.

Darf Kunst alles oder gibt es Grenzen?

Solange niemandem absichtlich gegen seinen Willen seelisch oder körperlich geschadet wird, sehe ich keine Grenze. Provokation ist meiner Meinung nach wichtig, sollte jemandem dennoch durch Kunst geschadet werden, muss daraus ein Diskurs entstehen und kein Verbot.

Apropos Verbot, was darf auf keinen Fall über dich an die Öffentlichkeit gelangen?

Exzesse mit meinen engen Freunden.

Kunst muss…

…gar nix!

Ein schönes Schlusswort!

Weitere Informationen

Titelbild: Stefan Leitner vor dem Berliner Fernsehturm/Foto:deijaenaa

Mehr über Leiti auf seiner Webseite: http://stefanleitner.de

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