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Dusek & Hanf Art and Furniture Projekt?
Interview: Dieter Hanf über Fotografie, Kunst und NFTs…

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Interview: Dieter Hanf über Fotografie, Kunst und NFTs… Dieter Hanf, geboren im Juni 1959 in Köln. Fotografien und Kunstwerke seit
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"Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein." - Theodor W. Adorno

Interview: Dieter Hanf über Fotografie, Kunst und NFTs…

Dieter Hanf, geboren im Juni 1959 in Köln. Fotografien und Kunstwerke seit 1979, bis dahin selbständig in der Musikszene. Experimente und regelmäßige Verwendung von Fotochemikalien, Polaroid und allen Arten von Formaten wie 35-mm-, 6×6-, 6×9- und Plattenrückkameraformaten. Verheiratet, Vater eines Sohnes, Rugby-Trainer und Lehrer. Mit der Makowski Gallery plant er aktuell mehrere Gruppenausstellungen in Berlin und die Teilnahme an der ArtMuc, seine Bilder werden bald in Paris, im Programm Art Basel Volta, in Hongkong und Singapur zu sehen sein. Wir haben Fragen!

Interview mit Dieter Hanf

Typischer Einstieg, wo bist du? Wie geht es dir? und wodran arbeitest du grade?
Hallo Robert, danke für dein Interesse und die Möglichkeit zum Interview. Vor einigen Jahren zog ich von Köln nach Darmstadt, wo ich lebe und arbeite: Zur Zeit bereite ich einige Ausstellungs- und Buchprojekte vor, unter anderem ein Kunstbuch zu einer meiner Serien „City of Dusk“.

Echter Name oder Künstlername?
Ich führe meinen echten Namen. Vorfahren waren scheinbar Hanfbauern.

Fotografien und Kunstwerke erschaffst du seit 1979? Viele Künstler kamen und gingen, wie schafft man es konstant Leistung zu bringen?
Nun ich hatte sehr früh ein eigenes kleines Studio und habe mit Musikern und Bands gearbeitet. Daneben kreierte ich Fine Art Serien, allerdings konnte ich mich nicht vermarkten und habe es früher nie wirklich versucht. Also fotografierte ich, wie ich es wollte und kümmerte mich nicht um den Markt.

Erst seit 2018 begann ich meine Arbeiten einem größeren Publikum vorzustellen. Eine großartige Fotografin und Künstlerin aus den USA, Annette Schreiber motivierte mich dazu. Ich wagte diesen Schritt und bekam gleich sehr viel Anklang. Schon nach zwei Wochen bekam ich eine erste Einladung zu einer Gruppenausstellung in Lissabon. Die zunehmende Begeisterung von vielen Menschen für meine Arbeiten hebt natürlich meine Motivation weiterzumachen.

Ich lerne gern und reize die Grenzen meine Ausdrucksformen aus. Natürlich kann man nicht ständig innovativ und aufregend sein, in meinem Fall kann ich sehr genau feststellen, wo in der Wellenbewegung der kreativen Inspiration ich gerade bin. In einer Hochphase lege ich Verzeichnisse verschiedener Impulse an, die mir sehr gefallen. Ich wähle ein Motiv und arbeite daran. Wenn mir die Inspiration mal fehlen sollte, gehe ich zu einer dieser Sammlungen zurück und schon kann ich mich an die ursprünglich Energie anschließen.

Analog oder Digital?
Ich habe mit analoger Fotografie angefangen und mich an fast allem probiert, was die Fotografie damal hergab. Jetzt arbeite ich mit digitalen Kameras und bearbeite die Bilder auch digital. Interessanterweise gelten aber auch die analogen Techniken noch, nicht nur weil man versucht hat diese abzubilden. Die fotografischen Grundlagen sind immer noch sehr ähnlich. Nach der neuen DSGVO sind manche Bereiche der Fotografie eigentlich nur noch analog möglich, wie die Street Photography.

Schonmal ans aufhören gedacht? Falls ja, wie motivierst du dich in solchen Momenten?
Es wäre gelogen zu sagen, dass ich nicht an mir und meinen Arbeiten zweifle, das ist glaube ich, normal. Die vielen fast täglichen Kommentare vieler Menschen, vor allem in den sozialen Medien geben viel Energie zurück. Wenn ich auf meine letzten drei Jahre zurückblicke, ging es fast immer in Stufen aufwärts, warum also aufhören. Ich komme aus dem Rugby, aufgeben ist für mich kaum eine Option.

Was planst du grade mit der Makowski Gallery?
Rusa Makowski betreut meine Kunstwerke und meine Vermarktung mit ihren vielfältigen Mitteln. Unter anderem plane ich mit ihr die Teilnahme an mehreren nationalen und internationalen Kunstevents oder Kunstmessen. Unter anderen eine oder mehrere Gruppenausstellungen in Berlin, die Teilnahme an der ArtMuc, wo ich das erste Mal das Dusek & Hanf Art and Furniture Projekt vorstellen und ein Ensemble „Passion“ zeigen werde. Darüber hinaus werden meine Bilder in Paris, im Programm Art Basel Volta, in Hongkong und Singapur zu sehen sein.

Was darf auf keinen Fall über dich an die Öffentlichkeit gelangen?
Hmmm, ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich verrate es nicht. Ein bisschen Geheimnis tut gut 😉

Darf Kunst alles oder gibt es Grenzen?
Kunst darf natürlich nicht alles und kann überaus gefährlich werden, man erinnere sich an die Debatten rund um Thomas Mann und die Kunst in Deutschland während der Nazi-Greuelherrschaft und unmittelbar nach der Befreiung Deutschlands durch die Allierten. Aus meiner Sicht hat die Kunst eine gesellschaftspolitische Verpflichtung jenseits der rein ästhetischen Aspekte. Kunst kann der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten, kann sie antreiben und versuchen korrigierend auf Strömungen in der Gesellschaft einzuwirken. Die Menschen, Tier- Naturrechte könnten ein Maßstab dazu sein. Rassismus und Diskriminierung jeder Art können nach meiner Ansicht kein Teil der Kunst sein.

Starke Antwort! Aber wir brauchen Schlagzeilen…Gibt es einen Künstler den du kritisieren möchtest?
Dieter Hanf ArtWorks mit Vantablack! – wäre ein Erdbeben in der Kunstwelt. Ein Kunstliebhaber wollte mehrere meiner Arbeiten zum Thema „Schwarze Löcher“ unter Verwendung von Vantablack kaufen. Anish Kapoor, der das schwärzeste Schwarz der Welt allein in der Kunst verwenden darf, hat auf meine entsprechende Anfrage in dieser Angelegenheit mit mir zu kooperieren leider noch nicht geantwortet.

Nun steht es mir nicht zu dem wohl berühmtesten Bildhauer der Welt zu kritisieren. Tatsächlich hat seine Strategie im Umgang mit Vantablack Stuart Semple und viele andere dazu motiviert nicht nur das das zweitschwärzeste Schwarz auf dem Planeten zu entwickeln. Immerhin fehlen zu Vantablack lediglich 0,6 von 99,6%, was für eine unglaubliche Leistung.

Schonmal ein hässliches Kunstwerk verkauft?
Als wenn ich ein für mich hässliches Kunstwerk kreieren würde 🙂

Wie viele Fotos hast du bis heute geschossen? und wie viele davon waren in deinen Augen gut?
Mathematisch ist es natürlich Unsinn zu sagen, dass es unzählige Fotos bisher waren, dennoch fühlt es sich nach der Erfindung der digitalen Fotografie so an. Aufgrund der anfallenden Kosten und dem damit verbundenen Aufwand, war die Konzentration bei analogen Fototerminen noch einen Ticken höher. Gut kann vielerlei bedeuten, denn ein technisch perfektes Bild kann nichtssagend sein, ein unglaublicher Ausdruck bei schlechter Technik ungenießbar oder ein falsches Timing kann jede perfekte Vorbereitung ruinieren.

Ein gutes Foto….
…zeigt weit mehr als den Bruchteil einer notwendigen Belichtungseinheit

Mit welchem Equipment arbeitest du?
Ich verwende mehrere digitale Kameras, unter anderem ein Handy mit einer hochwertigen Kamera und habe mir gerade wieder zwei analoge Spiegelreflexkameras gekauft.Irgendwie selbstverständlich mehrere Geräte zur Bearbeitung der Bilder und verschiedene, gängige Softwareprodukte. Außerdem habe ich ein portables und effektives Studioequipement. Bislang bin ich kein Markenambassador, also nenne ich auch keine Namen.

Welchen Künstler hättest/würdest du gerne mal getroffen/treffen?
Albrecht Dürer, Francis Bacon stehen da ganz oben auf meiner Heldenliste. Edward Curtis, Anselm Adams sowie August Sander haben mich sehr geprägt. Mit Klaus Staeck, der mich immer begeistert hat und unter andere das verkörpert, was ich zuvor zum gesellschaftlichen Auftrag der Kunst beschrieb, hatte ich schon mehrfach das Vergnügen zu sprechen. Joseph Beuys ist in Bezug auf deine Frage ein Mensch, den ich gern persönlich gesprochen und erlebt hätte. In Darmstadt hat er eine Weile gelebt und gearbeitet. Seine Werke sprechen mich immer wieder direkt an.

Stell dir vor wir wären ein relevantes Magazin, die New York Times oder so, was würdest du der Welt sagen?
Seid ihr das nicht? Sind wir nicht alle relevant? So oder so hätte ich genauso Hallo und alles andere gesagt!

Welche Note hattest du während der Schulzeit in Kunst?
Hm, das hing wie immer in der Schule von verschiedenen Dingen ab. Ich hatte das Glück, mit Wolfgang Göddertz einen grandiosen Künstler und Bildhauer als Kunstlehrer zu haben. Er förderte meine Ambitionen und wir gestalteten in seinen Stunden unglaublich schöne Dinge. Ein inspirierender Mann, der leider nicht mehr lebt und wirkt. Die Noten waren mir damals eigentlich fast egal. Zuletzt hatte ich, auf einer anderen Schule und bei einer anderen Lehrerin, glaube ich eine Drei.

Ein Tipp für junge Künstler?
Nur du kannst deine Perspektive haben, wenn du sie nicht zeigst, wird die Welt sie nicht sehen. Trau dich also und bleibe dir treu. Kontinuierliche Arbeit bringt den Erfolg

Was hat sich auf dem Kunstmarkt in den letzten 24 Monaten geändert?
Nun mit dem Wegfall fast aller Präsenz-Kunstveranstaltungen haben sich die Aktivitäten der Anbieter mehr auf das Internet konzentriert um weitere Formate zu entwickeln um sich zu präsentieren. Das hat zu einer Vielzahl von neuen Initiativen, Marken und Online-Events geführt, von denen sicher einige weiterentwickelt werden. Das ist eine positivve Entwicklung, wie ich finde. Dennoch wird der traditionelle Kunstmarkt wiederbelebt werden, denn es gibt kaum etwas Sinnlicheres als Kunst, also ist die persönliche Auseinandersetzung und das direkte Kunsterleben kaum zu ersetzen.

NFTs? Schonmal von gehört? Was hältst du davon?
Tatsächlich habe ich vor zwei Monaten angefangen mich damit zu beschäftigen. Als ich dachte ich habe ein wenig darüber verstanden, ging gleich eine Tür zu einem neuen Universum auf und dann fängt man wieder von vorne an.

Tatsächlich veröffentliche ich regelmäßig, jeden Sonntag eine*n neue*n digitalen Heiligen. Meine Serie „Holy Digitz“ dient dem digital well-being und hat erste Aufmerksamkeit gefunden. Ich stehe hier erst am Anfang. Die Heilige Null, Die Heilige Eins, Athene Ergane als Schutzgöttin der Künste, die Heiligen Farben sowie die Meisterin der Verführung sind schon veröffentlicht. In zwei Wochen hatte ich zwar keinen Verkauf, aber ein Youtube- Interview und eine erste Galeriepräsenz in einer Metaverse Galerie in Decentraland. Vorher hatte ich keine Ahnung, dass Decentraland überhaupt existierte. Dieser Markt wird total unterschätzt und bietet unglaubliche Möglichkeiten.

Ich danke dir für deine Zeit und Mühe und drücke dir die Daumen für die geplanten Projekte. Ich freue mich immer wieder neue Arbeiten von dir zu entdecken. Wenn das Kunstbuch zu „City of Dusk“ fertig ist, sag gerne bescheid!

1st Movement Dieter Hanf ArtWorks Edition, String Quartet composed by Margarete Sorg-Rose

Weitere Informationen

Werke von Dieter Hanf: https://www.saatchiart.com/dhanf

Dieter Hanf auf Instagram: • Instagram-Fotos und -Videos

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