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Zuviel nackte Haut!
Hamburger Kirche St.Ansgar sagt Ausstellung von Julia Krahn ab

Hamburger Kirche St.Ansgar sagt Ausstellung von Julia Krahn ab Kunst und Kirche gehören zusammen. Immer häufiger findet man Vernissagen und
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Hamburger Kirche St.Ansgar sagt Ausstellung von Julia Krahn ab

Kunst und Kirche gehören zusammen. Immer häufiger findet man Vernissagen und Ausstellungen in Gotteshäusern. Wie gut das harmonieren kann hat in Hamburg zum Beispiel die Fotografin CP.Krenkler oder die Malerin Vira Vaysberg gezeigt.

Hier zu den Beiträgen:
Auf der Vernissage von CP.Krenkler – buy, buy St.Pauli
Für Hamburg mit Liebe – Malerei von Vira Vaysberg

Das die Kirche aber nicht immer mit Kunst kompatibel ist musste Anfang des Monats die Fotokünstlerin Julia Krahn erfahren. Die in Mailand lebende Fotografin wurde eingeladen, im Altarraum der Sankt-Ansgar-Kirche sieben Bilder ihrer Arbeit „MM33“ auszustellen. Die Initalien stehen hier für Maria Magdalena und die Ausstellung widmet sich Frauen, inszeniert in Posen die wir sonst aus der christlichen Bilderwelt kennen. So sind einige der Frauen halbnackt oder stillen ihr Kind.

Zu viel nackte Haut für die Kirche…

Die Ausstellung war bereits geplant und organisiert, kurz vor der Eröffnung machte die Kirche einen Rückzieher.

„In dieser Plakativität kann ich das nicht zeigen“ – Pater Philipp Görtz, Pfarrer

In seiner Gemeinde habe es zudem wegen der „MeToo“-Debatte und der Diskussion um Kindesmissbrauch Bedenken gegen die Schau gegeben.

Künstlerin hat kein Verständnis

Dies löst verständlicher Weise, Unverständnis bei der Künstlerin aus. Sie könne die Entscheidung nicht nachvollziehen, sagt Julia Krahn der „Zeit“. „Wir werden geflutet von Gewaltdarstellungen. Zugleich sollen wir unsere Kinder oder eine stillende Mutter verdecken. Diese Schönheit, nach der unsere Gesellschaft hungert!“ Insbesondere verstehe sie auch nicht, wie man ihre Bilder mit den Themen „MeToo“ oder Kindesmissbrauch in Verbindung bringen könne, sagte sie.

Wir finden es sehr schade und hoffen das die Künstlerin sich dadurch nur noch mehr motiviert. Wieviel nackte Haut ist zuviel für die Kirche? Liegt hier nicht eine gewisse Doppelmoral vor wenn man bedenkt das die Aufnahmen Frauen in typischen Posen aus dem christlichen Weltbild als Ursprung haben?
Eindrücke von ihren Werke bekommt man auf der Homepage: http://www.juliakrahn.com/