In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die einen besonderen Hintergrund haben, sich für einen guten Zweck einsetzen, zur Diskussion einladen oder in unseren Augen einfach zu wenig Beachtung erhalten. Diese Woche möchten wir auf ein Ölgemälde von Mona Dia aufmerksam machen! Wie weit bringt KI den Menschen? Fluch oder Segen? Wie weit entkoppelt sich der Mensch von Menschlichkeit?
Werk der Woche #99 – Entkoppelt von Mona Dia
Mona Dia ist eine preisgekrönte Malerin aus Deutschland. Ihre Werke wurden bereits landesweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Die einprägsamen figurativen Kompositionen von Mona Dia zeigen Tiere und Menschen, oft in Beziehung zueinander. Dia untersucht verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Infragestellung von Werten, wie zum Beispiel den Stereotypen, die Frauen auferlegt werden oder dem Verlust des natürlichen Lebensraums von Tieren. Die arbeitet mit Acryl, Öl, Aquarell, Kreide und Collage auf Leinwand, Papier oder synthetischem Karton.
Das Kunstwerk „Entkoppelt“ entstand 2023 und ist damit eine der neuesten Arbeiten der Künstlerin. Die Arbeit misst 120cm * 80cm und wurde mit Ölfarben auf Leinwand kreiert.
Entkoppelt von Mona Dia
Die Künstlerin über ihr Werk:
KI ist ein Thema, das mich sehr bewegt. Durch KI wird sich vieles verändern in unserem Zusammenleben, sei es in der Arbeit oder im sozialen Miteinander. KI- Anhänger entwickeln zudem neue Philosophien und neue Arten des Menschseins. Im Transhumanismus verschmelzen wir mit der Maschine und überwunden unseren Körper.
Wir werden Geister, die im Universum schweben und grenzenlos agieren. Andere träumen von Cyborgs, die die Welt beherrschen. Das sind mittels Technik optimierte Menschen, die der Intelligenz und der körperliche Kraft der sterblichen Menschen weit überlegen sind.
Im Buch „Homo deus“ sagt Harari, dass Menschen Götter werden und den früheren Menschen ablösen. Ich frage mich: Wer ist Mensch 1.0. und wer ist Mensch 2.0.? Inwieweit befinden wir uns schon in einer Verwandlung?
Auf dem Bild sieht man einen Menschen, der ein Soldat sein könnte, ein Herrscher, ein König. An einem Bein und am Kopf habe ich technische Teile gemalt. Der Mensch ist im Begriff, sich maschinell zu verändern. Der Arm aber ist wie in einer Bandage. Ich möchte Gefangensein und Ausweglosigkeit vermitteln. Das Gesicht ist wie eine Maske, es soll die Gefühle des Menschen verstecken und gleichzeitig offenbaren.
Es soll resigniert wirken. Hinter ihm habe ich eine goldene Säule gemalt. Ich möchte einen Bogen spannen von der Antike über die Neuzeit bis zur Zukunft in einer KI-Welt.
Die Herrscherfigur sitzt in einer Art Kutsche. Die Reise ist ungewiss, wohin fahren wir, sind wir nicht vielleicht im Stillstand angelangt? Rechts ist der Blick auf eine Landschaft gerichtet, die eine verwüstete Erde darstellen kann, wo kein Leben mehr ist. Oder es ist der Mars, der besiedelt werden möchte vom Menschen.
Ich kritisiere in meiner Arbeit das Patriarchat, das sich über unseren Planeten erhebt, ihn ausbeutet und zerstört. Der Mensch hier steht für das Prinzip eines nach außen gerichteten Eroberungswillen, der in dem Individuum selbst implodiert.
Eine gute Besprechung der Arbeit von Elisabeth Gschwind findet sich in diesem Video!
Weitere Informationen
Mehr über die Künstlerin finden Sie hier: Mona Dia: Deutsche Malerin, Zeichnerin – SINGULART
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