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Programmvorschau September 2021
Museum für Kunst und Gewerbe: September 2021

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Museum für Kunst und Gewerbe: September 2021 Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) ist wieder zu den üblichen
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Kunst in Hamburg: Ein Einblick in das Programm des Museums für Kunst und Gewerbe. Fotografie, Musik, Mode, Design - das MK&G bietet im September etwas für Kunstfreunde aller Art.

Museum für Kunst und Gewerbe: September 2021

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) ist wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet. Tickets sind vor Ort oder online über tickets.mkg-hamburg.de erhältlich. Wir zeigen ihnen die Programmvorschau für den September 2021 und heben ausgewählte Veranstaltungen hervor.

MK&G Veranstaltungen im September

HILDEGARD HEISE: FOTOGRAFIN 17. September 2021 bis 20. März 2022

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg präsentiert erst­­mals einen umfassenden Überblick zum Werk der Fotografin Hildegard Heise (1897–1979). Ihre Arbeiten, die zwischen 1928 und Anfang der 1970er-Jahre entstanden, sind eine Wiederentdeckung. 1930 stellte Heise gemeinsam mit Fotograf*innen der Avantgarde wie Max Burchartz, Andreas Feininger, Hans Finsler, Hein Gorny oder Anneliese Kretschmer auf der „Internationalen Ausstellung – Das Lichtbild“ in München aus.

Dieser Zeit des Aufbruchs mit neuen Perspektiven für Frauen folgte nach 1945 eine systematische Ausblendung von Künstler*innen. So blieb auch Heises fotografisches Werk im Privaten, geriet in Vergessenheit und ist weitgehend unerforscht.

Mit rund 160 Arbeiten würdigt die Ausstellung die Fotografin und ihr Werk. Als Vertreterin der Neuen Sachlichkeit wählte Heise häufig enge Ausschnitte und betonte Struktur, Oberfläche und Form ihrer Sujets. Ihre Themen sind Sachfotografie, Porträt und ins­besondere das Kinderbildnis, Städteporträt, Reisefotografie und Landschaftsdar­stellungen.

Bis 1933 lebte sie in Lübeck und von 1949 bis 1959 in Hamburg, wo sie das kulturelle Leben gemeinsam mit ihrem Ehemann Carl Georg Heise, ab 1945 Direktor der Hamburger Kunsthalle, mitprägte. Die Malerin Anita Rée, der Grafiker und Maler Alfred Mahlau und der Fotograf Albert Renger-Patzsch zählten zu ihren engen Freund*innen. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Porträts etwa von Oskar Kokoschka, Karl Schmidt-Rottluff oder der Weberin Alen Müller-Hellwig. Heises Nachlass wird im MK&G aufbewahrt und umfasst rund 3000 Aufnahmen und 1700 Negative.

ENSEMBLE RESONANZ – 27. August bis 17. Oktober 2021

In seinem Ensemblewerk „Wald“ erforscht Enno Poppe mit dem Streich-quartett die „Heimat der abendländischen Bürgermusik“. Er schraubt an Satz und Diskurs und schickt vier Quartette auf Expedition. In einer Orches­ter­­aufstellung aus Videoscreens wird daraus ein virtuelles und zugleich physisches Biotop – ein Konzert als audiovisuelle Installation. 17 lebens­große Bildschirme und individuell gespeiste Lautsprecher laden im MK&G ein, in dem Werk spazieren zu gehen, sich dem Orchester zu nähern und die Musiker*innen auf Augenhöhe zu erleben – kontaktlos und doch hautnah.

Es war eine bereits eine länger im Ensemble Resonanz zirkulierende Idee, die rhetorisch vielgestaltige und polyphone Partitur von Enno Poppes Werk „Wald“ in eine audiovisuelle, begehbare Installation zu übertragen. Die Zeit eingeschrän­kter Auftritts­möglichkeiten in der COVID-19-Krise bot Anlass und Gelegen­heit das Vorhaben umzusetzen und damit die Wiederaufnahme der künstle­rischen Arbeit nach dem Lockdown zu gestalten und voranzubringen.

Die audio­visuelle Klanginstallation „im wald“ wird erstmals im MK&G gezeigt, das dem Ensemble Resonanz zwei prominente Räume in der Nähe des Foyers zur Verfügung stellt. Eine Installation von Enno Poppe, Komponist und Dirigent; WARPED TYPE – Andreas Huck, Roland Nebe, Video; Sebastian Schottke, Klangregie und dem Ensemble Resonanz.

SCHÖNHEIT DER FORM – CHRISTA PETROFF-BOHNE 9. Juli bis 24. Oktober 2021

Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands gibt es blinde Flecken in der Geschichtsschreibung der Designentwicklungen in Ost und West. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg  widmet sich deshalb dem Werk der Gestalterin Christa Petroff-Bohne, die zu den wichtigsten deutschen Designer*innen der 1950er- und 1960er-Jahre zählt. Ihre Entwürfe für die Industrie brachten eine zeitgemäße Formgebung in die Alltagskultur der jungen Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Es war Petroff-Bohne, die hinter der sachlich-eleganten Produktästhetik der VEB Auer Besteck- und Silberwaren stand – hinter den Produkten aus Edelstahl, die aus der Gastronomie und den Haushalten in der DDR nicht wegzu­denken waren. Als Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee war sie eine prägende Persönlichkeit und beeinflusste Generationen von Studierenden. Ihr Werk ist ein wichtiges Zeugnis der modernen Entwurfs­tätigkeit in der DDR.

Mit etwa 300 Exponaten stellt die Ausstellung SCHÖNHEIT DER FORM. DIE DESIGNERIN CHRISTA PETROFF-BOHNE die Industriedesignerin vor, zeigt ihr berufliches Netzwerk und gibt Einblick in das komplexe Beziehungs­geflecht der Gestalter*innen in der DDR. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Kunstgewerbemuseums, Staat­liche Kunstsammlungen Dresden (SKD) und dem MK&G, kuratiert von Klára Němečková (SKD), Silke Ihden-Rothkirch und Jörg Petruschat. Mehr über die Veranstaltung finden Sie hier: CHRISTA PETROFF-BOHNE – SCHÖNHEIT DER FORM

HEIMATEN. EINE AUSSTELLUNG UND UMFRAGE 11. Juni 2021 bis 9. Januar 2022

Mit der Ausstellung HEIMATEN. EINE AUSSTELLUNG UND UMFRAGE widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) einem Thema, das so kontrovers diskutiert wird wie kaum ein anderes. Nur wenige Begriffe sind emotional so aufgeladen, politisch wie kommerziell so instrumentalisiert, sentimental so besetzt und so subjektiv wie dieser. Die eine, für alle Menschen gleichermaßen gültige Definition von Heimat gibt es nicht. Nicht nur darum trägt die Ausstellung den Titel HEIMATEN, einen Plural, der im alltäglichen Sprachgebrauch noch ungewohnt, aber in seiner Bedeutung dringend notwendig ist.

Ausgehend von dieser Annahme ist die Ausstellung HEIMATEN von Grund auf offen, partizipativ und vieldeutig angelegt. Ganz bewusst gibt das kuratorische Team keine abschließenden Antworten darauf, was Heimaten sind oder sein könnten. Stattdessen werden Fragen gestellt, gebündelt in sieben zentrale Themen, die die Ausstellung strukturieren. Jedes der rund 150 Exponate – von der antiken Keramik bis zum Computerspiel – ist einer von sieben Hauptfragen zugeordnet und dient dem Publikum als Denkanstoß und Diskussionsstoff zur Beantwortung auch differenzierterer, untergeordneter Fragen. Die Besucher*innen sind eingela­den, ihre Antworten per Smartphone schriftlich festzuhalten.

Über ein vom niederländischen Designstudio commonplace eigens für die Ausstellung entwickeltes Modul wird diese Umfrage umgehend an die Wände projiziert und damit Teil von HEIMATEN. Die Ausstellung wird gefördert durch den Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg, die Körber Stiftung und die Hubertus Wald Stiftung.

TIERE, TAMPONS UND THEATER  bis 26. September 2021

Über 90 Menschen arbeiten im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), die meisten „hinter den Kulissen“. Sie alle haben sich in der Sammlung Plakat und Grafik umgesehen und – mithilfe von Suchstrategien wie Wohnzimmerberatung, Wünschelruten-Touren, Design on Demand oder Plakat-Tinder – Exponate ausgewählt. Über 100 Highlights und Kuriositä­ten unterschied­licher Formate und Zeiten sind nun in einer Ausstellung zu sehen: Comics, Postkarten, Kupferstiche, Film-, Werbe- und politische Plakate sowie Entwürfe für Brettspiele und Möbel.

Die Erklärungen der Mitarbeiter*innen eröffnen persönliche Einblicke in die Sammlung des MK&G und zeigen, wie vielfältig die Verbindungen und Zugänge zu Gestaltung sind. Mit ihrer ersten Ausstellung öffnet die neue Leiterin der Sammlung Grafik und Plakat, Julia Meer, die weit über 300 000 Blatt umfassende Sammlung und stellt damit die klassische Kurator*innenrolle, den kuratori­schen Prozess und etablierte Erzählweisen in Frage. Sie schafft Raum für ein hierarchiefreies Nebeneinander vielfälti­ger Zugänge und Arbeiten.

MADE IN CHINA! PORZELLAN – bis 20. März 2022

Made in China – dieses Label ist in der heutigen Warenwelt allgegenwärtig. Aber der seit Jahrtausenden unübertroffene Exportschlager aus China ist kein T-Shirt oder Smartphone, sondern Porzellan. Das weiße Gold aus Kaolin, Feldspat und Quarz hat eine über 3000-jährige Geschichte und wurde produziert für den Kaiserhof, den heimischen Markt und den Export.

Erst im frühen 18. Jh. gelang in Europa die Entwicklung einer eigenen Porzellanre­zep­tur. Umso beliebter waren die exquisiten und raren Blauweiß-Porzellane der Ming-Dynastie (1368–1644) und die farbenfrohen Porzellane der famille rose und famille verte aus dem 17. Jh. an europäischen Höfen. Auch heute erzielen chinesische Porzellane Rekordsummen. 36 Mio. US-Dollar zahlte der Shanghaier Milliardär Liu Yiqian 2014 für einen „Chicken Cup“, ein zartes Schälchen mit nur 8 Zentimetern Durchmesser aus dem 15. Jh. Was macht Porzellan so besonders, dass es Menschen seit Jahr­tausenden fasziniert?

Dieser Frage geht MK&G in der Ausstellung MADE IN CHINA! PORZELLAN mit 180 Exponaten aus der Sammlung nach. Neben technischen und künstlerischen Entwicklungen werden Aspekte wie Materialität, Funktion und Qualität chinesischer Porzellane beleuchtet.

Die Ausstellung zeigt herausragende Vasen, Teller, Schalen und Figuren aus der Ming- (1368–1644) und Qing-Dynastie (1644–1911) von kaiserlichem Porzellan bis hin zur Exportware. Höhepunkt ist der in Deutschland einmalige Bestand kaiser­licher Porzellane. MADE IN CHINA! PORZELLAN findet im Rahmen des von der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius geförderten Projektes zur wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung Ostasien statt. Mehr über die Ausstellung finden Sie hier: https://arttrado.de/events

DIE SPRACHE DER MODE-bis 31. Oktober 2022

Unter dem Titel DIE SPRACHE DER MODE präsentiert das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) seine jüngsten zeitgenössischen Neuerwerbungen für die Sammlung Mode und Textil und weitere heraus­ragende Objekte – darunter Entwürfe etablierter Designer*innen wie Walter Van Beirendonck, Coco Chanel, Jean-Charles de Castelbajac, Jean-Paul Gaultier, Tom Ford, Karl Lagerfeld oder Martin Margiela und aufstrebender Nachwuchsdesigner*innen wie Edda Gimnes und Flora Miranda Seierl.

Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung von Text auf Modeerzeugnissen und widmet sich mit über 35 Exponaten aus dem 19. Jahrhundert bis heute dem spielerischen Umgang mit Sprache und der facettenreichen Gestaltung von Markennamen oder Logos, politischen Botschaften und Typografie im Modedesign.

Weitere Informationen

Titelbild: Ensemble Resonanz, Audiovisuelle Klanginstallation, Foto: Ensemble Resonanz

Weitere Informationen finden Sie auf www.mkg-hamburg.de/. Im September finden ebenfalls wieder Führungen statt! Das Programm wird laufend aktualisiert. Alle aktuellen Themen und Termine sowie die Teilnahmebedingungen sind online unter www.mkg-hamburg.de/kalender zu finden.

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