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Holzkunst, die Geschichten erzählt
Interview mit Michaela Achatz – Unperfekt, lebendig, ausdrucksstark

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Interview mit Michaela Achatz – Unperfekt, lebendig, ausdrucksstark Jede Skulptur von Michaela Achatz entwickelt sich aus dem Moment heraus. Sie
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Michaela Achatz, freischaffende Künstlerin. Ihre Werke entstehen intuitiv – ohne vorgefertigte Skizzen, direkt im Dialog mit dem Material. Besonders fasziniert ist die Künstlerin von Holz, das bereits eine Geschichte trägt: gezeichnet von Witterung, Zeit und seinen natürlichen Strukturen. Diese Spuren lässt sie zu einem Teil ihrer Kunst werden.

Interview mit Michaela Achatz – Unperfekt, lebendig, ausdrucksstark

Jede Skulptur von Michaela Achatz entwickelt sich aus dem Moment heraus. Sie folgt den organischen Linien des Holzes, lässt sich von Rissen, Kanten und Maserungen leiten, bis eine ausdrucksstarke, reduzierte Form entsteht. Nicht Perfektion interessiert sie, sondern das Lebendige – das Unvorhersehbare, das jedem ihre Werk seinen eigenen Charakter gibt.

Inspiration findet sie nicht nur in der Natur, sondern auch viel in Menschen. So beobachtet Achatz Bewegungen, Gesten, Haltungen – oft sind es flüchtige Momente, Begegnungen auf der Straße, die sie tief berühren und ihre Kunst beeinflussen. Präsenz, Vergänglichkeit und Ausdrucksstärke sind zentrale Elemente ihrer Arbeit. Sie möchte keine fertigen Antworten geben, sondern Raum für eigene Wahrnehmungen und Emotionen öffnen.

Ihr künstlerischer Weg ist unkonventionell. Ohne akademische Ausbildung, aber mit umso mehr Leidenschaft und Experimentierfreude hat sie ihre eigene Formsprache entwickelt. Seit 2020 widmet Michaela Achatz sich konsequent der Kunst – frei von vorgegebenen Normen, aber tief verbunden mit dem Material.

Michaela Achatz im Interview

Wo sind Sie gerade, wie geht es Ihnen und woran arbeiten Sie aktuell?

Ich bin gerade mitten im kreativen Prozess und arbeite aktuell an drei Skulpturen, wobei eine davon bereits weiter fortgeschritten ist. Meine Arbeiten entstehen intuitiv, und dieser Moment, wenn aus dem rohen Material eine Form sichtbar wird, fasziniert mich jedes Mal
aufs Neue.

Wie viele Kunstwerke haben Sie bis heute erschaffen und wie viele davon würden Sie als gelungen bezeichnen?

Da ich Quereinsteigerin bin, habe ich in den letzten Jahren viele verschiedene Richtungen ausprobiert – von Holzskulpturen über abstrakte Malerei bis hin zu Mixed-Media-Arbeiten. Seit letztem Jahr liegt mein Fokus klar auf der Bildhauerei. Seit Sommer 2024 habe ich fünf Skulpturen fertiggestellt und arbeite aktuell an drei weiteren.

Wie kann man sich den Entstehungsprozess eines Ihrer Werke vorstellen?

Meine Arbeit ist stark intuitiv. Ich beginne nie mit einer festen Skizze oder einem klaren Plan, sondern lasse mich vom Material leiten. Besonders das Holz „spricht“ zu mir – ich arbeite oft mit unperfektem Holz, mit Witterungsspuren, Ästen und Rissen. Ein makelloser, perfekt zugeschnittener Block würde mich nicht inspirieren. Ich folge den natürlichen Strukturen und entdecke dabei die Skulptur, die bereits im Holz verborgen liegt.

Mit welchen Materialien arbeiten Sie?

Ich arbeite hauptsächlich mit Lindenholz, besonders für meine Köpfe, da es sich hervorragend für feine Schnitzarbeiten eignet. Gleichzeitig experimentiere ich gerne mit Esche, Fichte, Eiche und Nussbaum, um ihre spezifischen Eigenschaften in meine Skulpturen einfließen zu lassen. Besonders inspirieren mich Hölzer mit Witterungsspuren, Astlöchern und Rissen, da sie bereits eine Geschichte erzählen und meine Formgebung beeinflussen. Neben Holz arbeite ich auch mit Metall, Porzellan und recycelten Materialien. Ich kombiniere verschiedene Materialien und suche immer nach neuen Wegen, diese miteinander zu verbinden. Demnächst mache ich einen Schweißkurs, um Metall noch stärker in meine Skulpturen einfließen zu lassen. Ich finde es spannend, wie sich harte, industrielle Materialien mit dem organischen Charakter von Holz kombinieren lassen.

Was machen Sie mit einem Kunstwerk, wenn Sie selbst einmal nicht zufrieden sind?

Ich lasse es stehen. Manchmal braucht ein Werk einfach Zeit. Es gibt Momente, in denen ich nicht weiterkomme, aber das bedeutet nicht, dass das Werk gescheitert ist – es muss vielleicht einfach ruhen, bis der richtige Impuls kommt. Oft entstehen gerade aus diesem
Prozess heraus die spannendsten Werke.

Was macht gute Kunst für Sie aus?

Gute Kunst bewegt. Sie kann faszinieren, Freude bereiten oder einen unerwarteten Moment der Erkenntnis hervorrufen. Ich liebe es, wenn ein Kunstwerk eine emotionale Reaktion auslöst – sei es bei mir während des Schaffensprozesses oder bei jemandem, der es später betrachtet.

Muss Kunst immer eine Botschaft haben, oder kann sie auch einfach nur schön sein?

Kunst muss nicht zwangsläufig eine klare Botschaft haben. Für mich zählt vor allem, dass sie wirkt – und das ist für jeden Menschen unterschiedlich. Ein Kunstwerk kann tief berühren, ästhetisch ansprechend sein oder einfach nur einen Moment des Staunens und der Faszination auslösen. Das allein ist bereits wertvoll.

Darf Kunst alles oder gibt es Grenzen?

Kunst eröffnet neue Perspektiven, gibt Denkanstöße und hinterfragt Grenzen. Doch wo verlaufen diese überhaupt? Grenzen können einschränken, den Blick verengen – und doch sind sie tief in gesellschaftlichen und moralischen Normen verankert.

Ich finde es spannend, immer wieder über diese „Grenzen“ hinauszudenken und sie bewusst zu hinterfragen. Während meiner Zeit in China vor zehn Jahren wurde mir durch den Kontakt mit einer mir völlig fremden Kultur bewusst, wie sehr unser Denken von erlernten Grenzen geprägt ist. Diese Erfahrung hat mich inspiriert, meinen Kopf zu öffnen und stets zu fragen: Was liegt dahinter? Was bleibt verborgen? Genau dieser Reiz treibt mich an – der Wunsch, über das Offensichtliche hinauszublicken. Trotzdem gibt es für mich eine klare Grenze: Kunst sollte moralische und ethische Grundwerte nicht überschreiten.

Wie sind Sie überhaupt zur Kunst gekommen?

Kunst hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert – ich habe immer gerne kreativ gearbeitet. Damals hatte ich jedoch noch nicht den Mut oder das Vertrauen, dass ich diesen Weg wirklich gehen könnte. Vor etwa fünf Jahren bin ich dann wieder intensiver zur Kunst zurückgekommen und habe zunächst viel experimentiert. Ich begann mit Malerei, Motorsägen-Skulpturen und Mixed Media und habe mit verschiedenen Materialien gearbeitet. Die Malerei hat mich interessiert, aber ich hatte nie das Gefühl, dort wirklich außergewöhnliche Werke zu schaffen. Mit der Bildhauerei ist das anders – sie fesselt mich, macht mir Spaß und gibt mir das Gefühl, wirklich einzigartige Kunst zu erschaffen. In meinen Skulpturen sehe ich etwas Besonderes, das bleibt und eine eigene Präsenz hat. Dieses Gefühl treibt mich an und lässt mich immer weiter in die Formensprache des Materials eintauchen.

Können Sie uns schon verraten, was als nächstes bei Ihnen passiert?

Momentan arbeite ich daran, meine Kunst einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Ich möchte gezielt mit Galerien in Kontakt treten und meine Werke in passenden Ausstellungen präsentieren. Gleichzeitig bleibe ich meiner künstlerischen Intuition treu und lasse mich weiterhin von neuen Materialien und Ideen inspirieren. Wo genau mich dieser Weg hinführt, weiß ich noch nicht – aber sicher ist, dass ich ihn weitergehe.

Danke für Ihre Zeit und Mühe!

Wer die Künstlerin bei der Arbeit gesehen hat, weiß – dass das mehr als ein leeres Versprechen ist. Wir sind gespannt, wohin die Reise von Michaela Achatz gehen wird und werden mit Sicherheit berichten.

 

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Mehr über die Künstlerin finden Sie hier: Portfolio – m7achatz.de

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