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Motiv: Hamburger Skyline
Zu Besuch auf einer ArtNight – geleitet von dem Künstler Duo miosuo

Zu Besuch auf einer ArtNight – geleitet von dem Künstler Duo miosuo Social Painting ist der heißeste Trend. Die Kombination
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Zu Besuch auf einer ArtNight – geleitet von dem Künstler Duo miosuo

Social Painting ist der heißeste Trend. Die Kombination aus Spaß, Kunst & neue Menschen kennenlernen.Wir von Arttrado hatten letzte Woche ein Interview mit der Künstlerin Simone Franke. (Hier zum Interview: Simone Franke: Malerin, Fotografin und Autorin) Sie hat uns so neugierig gemacht, dass wir gesagt haben wir nehmen jetzt selbst an einer ArtNight teil. Unseren kleinen Rückblick wollen wir euch natürlich nicht vorhalten.

Zu Besuch auf einer ArtNight

Ursprünglich haben wir uns für die ArtNight Tree of lifeam 26.04. mitMica Kästner entschieden, leider war das Schicksal dagegen. Nachdem wir es geschafft haben mit ArtNight einen neuen Termin auszumachen fiel die Entscheidung also auf Donnerstag, den 03.05. Im Stadtcafé Ottensen luden die beiden Künstler Sue & Marvin unter dem Motto: Hamburger Skyline, zur Artnight. Das Stadtcafé Ottensen wurde von Friedensreich Hundertwasser entworfen und hat durch und durch einen Bezug zur Kunst. Eine schöne und passende Location, ob diese von dem Künstler Duo miosuo selbst oder von ArtNight gewählt wurde wissen wir nicht. Was wir aber wissen ist, das die Atmosphäre stimmt. Bevor wir in den ersten Stock gehen, wo die Artnight stattfindet schauen wir uns das Restaurant von innen und außen an, wobei wir uns so in der Architektur verlieren, dass wir letztendlich 3–4 Minuten zu spät oben ankommen.

Das von Friedenreich Hundertwasser entworfene „Stadtcafé Ottensen“

Die Eröffnungsrede läuft. Um die gut besuchte Artnight nicht zu unterbrechen, hören wir erst einmal zu und stellen uns bei der Künstlerin Suo vor. Schließlich soll sie ja bescheidwissen. Alles gut! – mein Platz ist frei. Die anderen ArtNight-Besucher sind grade dabei eine Vorlage zu wählen – das Motto ist Hamburger Skyline. Als ich grade dabei binmeine Schürze zu binden, gibt der Künstler Marvin seinen ersten Tipp. Das Motiv hinter die Leinwand klemmen, das Licht richtig positionieren und voilá – die Skyline schimmert durch die Leinwand. Aber nur, weil Marvin diesen Tipp gegeben hat, heißt das nicht das sich jeder daran halten muss. Schließlich ist es keine Pflichtveranstaltung, die Leute sind freiwillig hier, und sie sollen Spaß haben. Wer etwas lernen will, kann und soll fragen – die beiden erfahrenen Künstler Sue und Marvin, die zusammen das Künstlerkollektiv miosuo bilden, stehen mit Rat und Tat zur Seite.Wer pinseln möchte pinselt und wer erstmal etwas trinken möchte trinkt. Ich entscheide mich auf Marvins Ratschlag zu hören und klemme das Motiv hinter die Leinwand. Soweit so gut.

Eine der möglichen Vorlagen der Hamburger Skyline.

Vor mir befindet sich also eine 30 cm ∗ 40 cm Leinwand mit der Hamburger Skyline. Zur Verfügung gestellt werden Acrylfarben, empfohlen wird die Nass in Nass Technik. Ich fühle mich ein bisschen wie damals im Kunstunterricht. Das heißt, ich habe Ideen und bin voller Tatendrang, so möchte ich die Kirchtürme und besonders den Leuchtturm der Skyline wie Masten auf einem Segelschiff hervor stechen lassen, oder möchte ich die Skyline Schwarz und Blau, verregnete Farbübergänge typisch Hamburg? Oder möchte ich ein fließenden bunten Regenbogen von links nach rechts?.Oder ist weniger nicht manchmal mehr? – verdammt, es ist wirklich wie im Kunstunterricht. Die Freiheit, die einem so eine Leinwand gibt, kann ziemlich bedrückend sein. An dieser Stelle muss ich zugeben das es für mich etwas schwierig war, mich auf das Malen zu konzentrieren und gleichzeitig alles festzuhalten und zu dokumentieren. Ich gehöre wohl zu den Menschen die am besten malen wenn Sie Ruhe haben. Es gab Phasen während der ArtNight, wo die Musik lief und ich tiefen entspannt an meinem kleinem Segelboot geschliffen habe und im nächsten Moment plaudere ich munter über 3 Leinwände weg und gönne mir ein Schluck Saft. Als ich mich danach wieder meiner Leinwand widme, ist alles anders. Eine neue Idee – zwischenzeitlich Tipps von Marvin und Sue. Hätten sie das mal früher gesagt! – hätte ich mal früher gefragt! Meine begabte Sitznachbarin scheint das Problem nicht zu haben, fokussiert pinselt sie an ihrem Werk. Generell muss ich hier festhalten, dass alle entspannt sind. Es wird viel gelacht. Keiner hat erwartet im Laufe des Abends zum Picasso zu werden. Wer Hilfe sucht, bekommt sie – so erfahre ich später, dass Geheimnis guter Acrylbilder sei, dass Verhältnis von Farbe und Wasser. Es scheint, als hätte ich zu viel Farbe genommen. Ich entscheide mich meine Leinwand kurz trocknen zu lassen und mir die Werke der anderen Teilnehmer anzuschauen.

Im Hintergrund Marvin und Sue
Gleiches Motto – andere Umsetzung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mir wird schnell deutlich, dass trotz des ähnlichen oder gleichen Motive die Umsetzung bei jedem anders ist. Die verschiedenen Techniken, die verschiedenen Farben und Farbtöne und letztendlich auch die unterschiedliche Umsetzung machen jedes Werk einzigartig. Die Befürchtung das es sich hier um Massenabfertigunghandelt, ist also vollkommen unbegründet. Seit Februar sind Sue und Marvin dabei Artnights zu veranstalten und sie machen es richtig gut – in lockerer Atmosphäre fragen sie auch zwischendurch immer mal nach dem Wohlbefinden oder nach Musikwünschen. Wenn wir die Gesichter und die Stimmung richtig deuten, sind alle zufrieden.

Verrückt wie die Zeit verfliegt

Mir scheint, als hätte ich mir eben erst die Schürze umgebunden, als sich die erste Teilnehmerin still verabschiedet. Sie ist fertig und muss leider ein paar Minuten früher los. Ein Blick auf die Uhr bestätigt es ist 20:55 Uhr. Offiziell soll die ArtNight von 19:00 bis 21:00 Uhr gehen, doch auch nach offiziellem Ende wird an einigen Leinwänden noch weiter gepinselt, einige Teilnehmer packen leise ein und verabschieden sich und andere plaudern noch mit den Künstlern. Ein offizielles Schlusswort gab es nicht.

Fazit:

Eine Artnight ist wirklich! für jeden was. Natürlich können wir nicht sagen, ob es mit jedem Künstler so entspannt und humorvoll abläuft wie mit Marvin und Sue, sind uns, aber sicher das ArtNight ihre Standards kennt und setzt. Marvin und Sue haben super viel Freiraum gegeben und waren trotzdem präsent. Das war mir persönlich wichtig. Das sich mein Werk am Ende als großer Unfall offenbarte war überhaupt nicht schlimm, schließlich habe ich das im Vorfeld angekündigt. Aufmerksam zu beobachten, leichter Termindruck und gleichzeitig entspannt abzuschalten beißt sich leider etwas. Das hat sich später auf meiner Leinwand bemerkbar gemacht. Aber dafür können weder die Künstler noch ArtNight etwas. Die ArtNight war eine schöne Abendgestaltung, die wir definitiv weiterempfehlen. Ich werde definitiv noch einmal privat zu einer ArtNight gehen und mich dann nur voll und ganz auf das Malen konzentrieren. Aufjedenfall ist es so entspannend und lehrreich das in den 2 Stunden keiner der Teilnehmer auf Toilette gegangen ist oder eine Raucherpause eingelegt hat. Den keiner wollte etwas verpassen. Macht Spaß alleine oder mit Freunden, den was ist, schöner als gemeinsam Zeit zu verbringen und am Ende noch ein oder mehrere Erinnerungsstücke mitzunehmen? – eignet sich auch als kreative Idee für ein Date oder als Geschenk für Familie und Freunde, egal ob an Geburtstag, Weihnachten oder Muttertag.

Weitere Informationen gibt es direkt auf der Website von ArtNight: https://www.artnight.com/
Mehr über das romantische Stadtcafé Ottensen kann man hier nachlesen: http://www.stadtcafe-ottensen.de/

Ps: Ideen für die Zukunft

Die üblichen 2 Stunden einer Artnight reichen aus, sodass keiner gestresst sein muss. Aber ganz sicher gibt es interessierte an einer Artnight, die aufwendigere Motive oder Mottos befürworten würden. Die Gutscheine sind eine super Idee, schade nur das es diese nicht direkt in Kombination mit Guthaben für die Bar oder das Restaurant gibt. Für sehr heiße Tage würden wir uns über ArtNights unter freiem Sternenhimmel freuen. Gerüchten zufolge ist da schon was in Planung. Ich bedanke mich für einen kreativen Abend und freue mich auf meinen nächsten Besuch.