Arttrado.de - Magazin und Marktplatz für junge Kunst.

Nephistos Werk aka. Nicolas Wezel
Werk der Woche #28 – >Membrain< von Mephistopheles

Werk der Woche #28 – >Membrain< von Mephistopheles Rex In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die
Weiterlesen

"Es gibt nur ein Mittel gegen die Finsternis....mach sie bunt!" - Nicolas Wezel

Werk der Woche #28 – >Membrain< von Mephistopheles Rex

In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die einen besonderen Hintergrund habensich für einen guten Zweck einsetzenzur Diskussion einladen oder und in unseren Augen einfach zu wenig Beachtung erhalten. Zuletzt berichteten wir über Guido Schreiber und sein Werk „Euphorion“.

Diese Woche sind wir auf den jungen Künstler Mephistopheles Rex aufmerksam geworden. Mephistopheles Rex heißt mit bürgerlichen Namen Nicolas Wezel und stammt aus dem Raum Stuttgart/Baden-Württemberg. Er präsentiert seine Werke bisher „nur“ auf seinem Instagram-Kanal „Nephistos_Werk“. Auf unsere Nachfrage, was es mit seinem neuesten Werk >Membrain< auf sich hat, liefert der Künstler nicht nur Antworten, sondern auch Einblicke in seine Gedanken „hinter seinen Werken“.

Gedanken, die Zeigen, das seine Werke weit mehr sind als „farbenfrohes Gekritzel“. Das Werk >Membrain< steht zum Verkauf, bei Interesse nehmen Sie Kontakt auf.

>Membrain< von  Mephistopheles Rex

>Membrain< misst 97cm x 93cm mit einer Leinwandrahmentiefe von 4,5cm. Die Rahmen schraubt der Künstler selbst zusammen und bespannt sie mit hochwertigen, etwas dickerem Lein.  Die Farben die er verwendet sind ebenfalls hochwertig und besonders lichtecht.

Der Künstler möchte versuchen dessen Bedeutung und deren Ursprung so genau wie möglich zu erklären, wofür er ein wenig ausholen muss:

membrain mephistopheles rex kunst nicolas wezel werk der woche junge kunst online galerie erfahrung arttrado künstler kunst aus baden württemberg kunst kaufen
>Membrain< im Entstehungsprozess

Mit sechzehn oder siebzehn schrieb ich einen kurzen Text zu einer Erkenntnis die ich nach langen Überlegungen hatte und die mir half einige schlimme Kindheitserlebnisse für die ich mich z. T. verantwortlich fühlte zu überwinden. Mir wurde bewusst, dass alles was geschieht auf der Welt eine endliche Anzahl von Ursachen haben muss. Wenn das der Fall war so konnte man sagen, dass alles was geschieht nicht anders hätte laufen können, denn die Ursachen bestimmten die Folge und sofern deren Anzahl endlich und ihre Auswirkung bestimmt war, konnte mathematisch nur ein Ergebnis möglich sein.

Somit war alles vorher bestimmt jedoch nicht im Sinne von Schicksal, was dem Vorherbestimmten einen Sinn oder gar einen Bestimmer unterstellte, sondern einer rationale mathematische Variante von Schicksal, was ich in dem Aufschrieb „theoretisches Schicksal“ nannte. Die Erkenntnis nahm mir das Gefühl verantwortlich zu sein für das in meiner Kindheit Geschehene. Da ich aus einer einfachen Arbeiterfamilie stamme, war ich zu dem Zeitpunkt nicht sehr wissenschaftlich gebildet und las erst später, dass dies Prinzip Determinismus genannt wird und gewissermaßen Grundlage der Naturwissenschaft ist. Diese Erkenntnis verhalf mir erstmals eine grundlegende Struktur überall zu erkennen, die mir die Welt und das Verhalten anderer verständlich und Erlebtes erträglich machte.

Einige Zeit später las ich von der Quantenmechanik dessen chaotische Unvorhersehbarkeit scheinbar allem zuvor Erkannten widersprach was mein Weltbild längere Zeit ins Wanken brachte, bis ich in einem Buch las, dass es verschiedene Interpretationsvarianten gab und nicht alle im Widerspruch zum Determinismus und der gleichmäßigen Struktur die daraus resultierte standen. Die Quantenmechanik war also möglicherweise nur scheinbar chaotisch. Für mich ergab sich daraus, dass das ganze Problem kein physikalisches war, sondern ein Problem der Wahrnehmung. Etwas erscheint nur chaotisch, und zwar wenn die zugrunde liegende Struktur nicht wahrnehmbar (aber dennoch vorhanden)ist. Dies ist viel wahrscheinlicher, als die Existenz von unbestimmten Teilchenverhalten, also einer unendlichen Anzahl möglicher Folgen (weil Quanten sich scheinbar unvorhersehbar verhalten) und somit einer unendlichen Anzahl von Ursachen was sonst nirgends im Universum beobachtbar ist. Betrachtet man Beispielweise einen Baum, so scheinen Stamm Blätter und Äste chaotisch und zufällig zu wachsen, der Baum selbst ist nirgends strukturiert. Schaut man aber die Blätter und das Holz im Mikroskop an, findet man die exakten Strukturen und sogar die Baupläne in ihrer DNA. Auch der wuchs ist nicht zufällig, sondern folgt physikalischen Gesetzen, solche Gesetze wiederum sind sind die Ursache von Struktur.

membrain mephistopheles rex kunst nicolas wezel werk der woche junge kunst online galerie erfahrung arttrado künstler kunst aus baden württemberg kunst kaufen
>Membrain< kurz vor der Fertigstellung.

Könnte man also die physikalischen Gesetze sichtbar machen und würde zugleich auch den Aufbau der Blätter und des Holzes gleichzeitig mit dem gesamten Baum sehen, würde nichts daran mehr chaotisch oder zufällig erscheinen, sondern absolut gleichmäßig, wie eine Schneeflocke. So musste auch die Quantenmechanik erklärbar sein.

Wenn man das erkannt hat (oder glaubt erkennt zu haben) sieht man es plötzlich überall, zumindest ging es mir so, bei sozialen Interaktionen ebenso, wie bei einem Haufen Geröll oder einem Gewittersturm. Genau dies versuche ich zu malen, so dass Chaos und Struktur zugleich erkennbar sind, also die Erkenntnis als Bild dargestellt.

Das interessante dabei ist, dass das Belohnungssystem des Gehirnes sofort reagiert, wenn es das chaotische und die Struktur zugleich wahrnimmt, weil es evolutiv so geprägt ist. Nur mit dieser Fähigkeit Muster zu erkennen ist vorausschauendes Handeln und z.b. soziales Leben möglich und mit dem Ausnutzen dieser Affinität versuche ich eine eindrucksvolle Ästhetik zu erzeugen, bisher konnte mich aber keiner meiner Versuche überzeugen. Die Farben wähle ich nach dem gleichen Prinzip neurologischer Affinität, sie erscheinen chaotisch, sind aber immer so gesetzt, dass sie sich gegenseitig hervorheben, was den Effekt auf das Gehirn verstärken soll (so die Theorie). Ich rahme die Farben schwarz ein, wodurch sie stärker leuchten und intensiviert werden.. Bis vor kurzem verwendete ich ein spezielles schwarz aus England, welches als das schwärzeste käufliche Schwarz nach Vantablack gilt und über 99% des einfallenden Lichtes absorbiert…seit dem Brexit ist mir das jedoch zu teuer und ich experimentiere mit Schwarztönen von verschiedenen Farbherstellern.

Zuletzt versuche ich so viele Farben wie möglich einzubringen, wenn auch manche nur geringfügig, weil es in meiner Wahrnehmung das Bild harmonischer oder runder macht. Vergleichbar mit dem zufügen von einem Hauch Salz in einer Süßspeise oder Zucker in einer deftigen Speise. Insgesamt geht also Bedeutung, eine gewisse Effekthascherei und ein Hauch subjektiver persönlicher Wahrnehmung Hand in Hand.

Wir sind beeindruckt von der Tiefgründigkeit des Werkes und sind gespannt wohin die Reise des Künstlers führt. Ausstellungen könnte sich der Künstler in Zukunft zu mindestens vorstellen. Ein kleiner Geheimtipp für Galerien 😉 

Weitere Informationen

Mehr über den Künstler: Mephistopheles Rex (@nephistos_werk) • Instagram-Fotos und -Videos

Wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Kunstwerk sind: schauen Sie gerne in unseren Shop!

Unsere aktuelle digitale Ausstellung „Die Sonne scheint für Alle“ von Julien Bouzoubaa

Von uns ausgewählte Veranstaltungen finden Sie unter >>>Events<<<

Unsere Interviews finden Sie hier: Interview| Arttrado.de

Wenn Sie uns über ihr spannendes Kunstprojekt informieren wollen, nutzen Sie unseren Kontakt.

Unser Projekt ARTTRADO unterstützen: