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Anti-Virus Verkehrsschild
Werk der Woche #15 – >Virus-Verbot< von Sieghart Böhme

Sieghart Böhme

Werk der Woche #15 – >Virus-Verbot< von Sieghart Böhme In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die
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Werk der Woche #15 – >Virus-Verbot< von Sieghart Böhme

In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die einen besonderen Hintergrund haben,  sich für einen guten Zweck einsetzen, zur Diskussion einladen oder und in unseren Augen einfach zu wenig Beachtung erhalten. Zuletzt berichteten wir über  den Porsche Taycan 4S von Richard Phillips. Seit ein paar Tagen macht der Künstler Sieghart Böhme mit einem neuen Verkehrszeichen auf sich aufmerksam. Er fordert ein Virus-Verbot.

Die Situation

Die Situation beschreibt der Künstler Sieghart Böhme wie folgt: „Die Wissenschaft ist sich nicht einmal einig, ob Viren überhaupt Lebewesen sind oder – wofür das Fehlen eines eigenen Stoffwechsels spricht – bloße Biopartikel. Letztlich ist die genaue Einordnung auch ganz egal. Die kleinen Dinger haben uns nicht nur Weihnachten verdorben und Silvester vermasselt, sondern sie werden uns noch länger in vielen Lebensbereichen Einschränkungen auferlegen und Verzicht abverlangen. Letzteres mag – jedenfalls von ausreichend hoher Warte betrachtet – nicht einmal generell verkehrt sein. Trotzdem wird „Verzicht“ noch lange ein Feindwort bleiben.

Unsere Politiker versuchen – auf der Grundlage von nicht immer hilfreichen Statistiken, widersprüchlicher Aussagen von Experten und im Wirrwarr von wirtschaftlichen Interessen und rechtlichen Fallstricken – gangbare Lösungswege zu finden. Egal, was unternommen wird, bereits am nächsten Tag wird kritisiert und geklagt: Die Maßnahmen seien zu hart, zu spät oder zu lasch. Ungerecht! Unverhältnismäßigkeit und ärztliche Atteste! Alle stellen Forderungen! Nach der unweigerlichen Korrektur – das gleiche Spiel. „Querdenker“, „Aluhüte“ und andere Deppen vervollständigen das Bild. Das Virus lacht derweil und zieht ruhig seine Bahnen. Zuständigkeitsgerangel, Genderspiele und Political Correctness interessieren es nicht. Ein Trauerspiel!“

Die Kunst

Einer der wenigen positiven Effekte der Pandemie ist, daß sie die Phantasie des Künstlers anregt. Entstanden ist ein neues Verkehrszeichen, welches in den nächsten Monaten massenhaft aufgestellt werden soll. Es spricht – angelehnt an das Zeichen Nr. 257-53 der Anlage 2 zur StVO („Verbot von Viehtrieb“) – endlich das längst überfällige Virus-Verbot aus.

Sieghart Böhme hat in der Vergangenheit wiederholt Plakate entworfen für „Veranstaltungen, die niemals stattfinden werden“. Der Gedanke liegt also nahe, daß das neue Verkehrszeichen ebenfalls nur dem Bereich der schönen Erfindungen angehört und es den Betrachter lediglich von der einfachen Lösung eines existentiellen Problems träumen lassen soll.

Aktion Virus-Verbot

Virus verbieten, Party feiern? So einfach wird die Menschheit ihr Problem wohl nicht los. Der Virus liest schließlich keine Schilder! Trotzdem ist der Künstler davon überzeugt, daß seine Schilder einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Seuche beitragen werden. Details über deren Wirkungsweise werden nicht verraten. Verschiedene Tests haben aber bestätigt, daß die Probanden unter realen Bedingungen – im öffentlichen Straßenraum – vor dem neuen Verkehrszeichen zuverlässig zurückweichen oder aber einen Mund-Nasen-Schutz anlegen. Der eine oder andere Proband hat die Verbotstafel zusätzlich photographiert. Ob dies zu dem Zweck geschieht, die Zuverlässigkeit irgendwelcher Virus-Apps zu erhöhen, wäre durch weitere Untersuchungen zu klären. Einzig bekannte Nebenwirkung ist die, daß sich einige Teilnehmer angesichts des Zeichens über nicht näher beschriebene Bedrohungsgefühle beschwert haben.

Massenhafte Verbreitung

Entscheidend ist freilich die massenhafte Verbreitung des Verbotszeichens, zuerst in Deutschland und anschließend in der ganzen Welt. Nach Angaben von Epidemiologen läuft es darauf hinaus, die Tafel schneller zu verbreiten als das Virus. Anderenfalls bestünde kaum eine Chance, die Seuche in absehbarer Zeit einzudämmen.

Den Anfang haben der Markt Höchberg und die Stadt Würzburg längst gemacht. Gerbrunn, Estenfeld und Sommerhausen haben nachgezogen. Einzelne Schilder sind bereits in Murna und in Österreich gesichtet worden. Produziert werden die Verbotszeichen von der Firma Bremicker Verkehrstechnik aus Weilheim. Lieferengpässe wird es bei diesem Unternehmen definitiv nicht geben. Mit einer Materialstärke von 2 mm und einem Durchmesser von 42 bzw. 60 cm sind die Verkehrszeichen beeindruckend.

Kunst für den guten Zweck

Aus dem Erlös des Verkaufs von Schildern, die bis zum 31.08.21 bestellt werden, fließt dem Kunstforum Weilheim und den Kunstfreunden 1971 Estenfeld/Würzburg jeweils ein Anteil von 7,5 % zu.

Signierte Exemplare möchte demnächst die Galerie Komma und Paul in Umlauf bringen.

Weitere Informationen

Titelbild: Sieghart Böhme

Mehr über die Galerie Komma und Paul: Galerie KOMMA UND PAUL 

Mehr über Sieghart Böhme: Böhme in der Galerie KOMMA UND PAUL

Ein weiteres Kunstprojekt, was ohne Corona niemals entstanden wäre: Kunst durch Corona: Robert Dylka 

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