Kunst in Potsdam: Die ausgebildete Fotografin und Kamerafrau Natela Grigalashvili und der ausgebildete Politikwissenschaftler und Fotojournalist Evgeny M. Makarov widmen sich vom 25. Mai bis 5. Juli 2024 in der a|e Galerie dem Land GEORGIEN. Ein Land in der südlichen Kaukasusregion, zwischen Europa und Asien. Bekannt für seine reiche Kultur, seine landschaftliche Vielfalt, seine Weinproduktion und seine historischen Städte wie Tiflis.
Natela Grigalashvili und Evgeny Makarov Ausstellung in der a|e Galerie
Die Vernissage der Fotografie Ausstellung GEORGIEN von NATELA GRIGALASHVILI und EVGENY M. MAKAROV findet am Freitag 24. Mai 19 bis 22 Uhr in der a|e Galerie in Potsdam statt. Zur Begrüßung spricht S.E. Prof. Dr. Levan Izoria, ein Botschafter von Georgien in Deutschland. Um 20 Uhr singt Ekkehard Maaß georgische Antikriegslieder von Bulat Okudschawa. Die Ausstellung läuft bis zum 05. Juli 2024.
Natela Grigalashvili
Natela Grigalashvili liebt das Landleben der Dorfgemeinschaften in den abgelegenen Tälern und Bergen ihrer Heimat Georgien. Immer wieder besucht sie mit der Kamera Adscharen, Swanen und Duchoborzen. Exotisch klingende Namen für Westeuropäer. Deshalb Geografie- und Geschichtsunterricht kurzgefasst:
Georgien, knapp 3,7 Millionen Einwohner, ist das Land eingerahmt von der östlichen Schwarzmeerküste, Abchasien, Südossetien, Russland, Aserbaidschan, Armenien und der Türkei. Ein Teil der Adscharen sind muslimische Georgier. Sie machen heute 30 % der Bevölkerung aus in der Autonomen Republik Adscharien, Teil von Georgien, nahe der türkischen Grenze gelegen. Das Territorium gehörte von 1635 bis 1878 zum Osmanischen Reich.
In dieser Zeit konvertierten viele zum Islam. Natela Grigalashvili dokumentiert mit der Kamera den friedlichen Alltag der Adscharen, bei denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Frauen kümmern sich um die Feldarbeit und Männer um die Viehzucht. Im Sommer ziehen sie als Nomaden in die Hochtäler des Kleinen Kaukasus. Nach dem Koranunterricht sitzen Mädchen auf dem Hügel und blicken auf die sattgrüne, malerische Berglandschaft.
Doch immer mehr Dörfer werden verlassen, auch bei den Swanen. Sie leben im Nordwesten Georgiens, am Ausläufer des Großen Kaukasus. Familienverbände wohnen in festungsartigen Häusern meist mit einem Wehrturm. Die hiesige Methode zur Goldgewinnung lieferte einst Stoff für den griechischen Mythos des Goldenen Vlieses. Heute faszinieren uns Lamproba, das Lichterfest und die wichtigste Totenfeier Lipanali.
Die Swanen glauben, dass sich die Verstorbenen um die Seelen der Lebenden kümmern. Begleiten wir als Leser und Ausstellungsbesucher die Fotografin weiter, erhalten wir Einblicke in das traditionelle Leben der Duchoborzen, eine ehemalige russisch-orthodoxe Lebensgemeinschaft, um und in Ninotsminda seit 1841 angesiedelt, nicht weit von Armenien entfernt.
Ihre Glaubensvorstellungen sind eigenwillig, die Bibel ist nicht maßgeblich und die Göttlichkeit Jesu wird nicht verehrt. Die wunderschönen Trachten tragen die Frauen auch bei der Arbeit. Rund 15 Fotografien von Natela werden ausgestellt.
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„Die Menschen waren reicher, selbstsicherer, kreativer, lebensfroher, die Frauen emanzipierter und machtbewusster, die Presse freier und das staatliche Handeln konsequenter auf den Westen ausgerichtet als irgendwo sonst in der postsowjetischen Sphäre.“ Stephan Wackwitz „Geheimnis der Rückkehr“ 2024. (2011 bis 2017 Leiter des Goethe Institut in Tbilisi).
Evgeny Makarov
Der in St. Petersburg geborene, in Deutschland aufgewachsene und ausgebildete Politikwissenschaftler und Fotojournalist Evgeny Makarov zeigt uns die brutalen Eingriffe durch chinesische Baufirmen in der idyllischen Landschaft: Tunnelröhren durchbohren Hügel, Betonpfeiler säumen Flussufer. Sie sind Teil der Neuen Seidenstraße, die sich unaufhaltsam, umweltzerstörend durch Georgien fräst. Daneben widmet sich Makarov den sowjetischen Spuren, dem verblassenden Stalinkult in Gori, mit seinem verplüscht-verstaubten Museum.
Gleichzeitig erlebt der grausame Diktator eine Renaissance und ist Vorbild für Putin. Ein glühender Verehrer beschützt die gestürzte Statue des Massenmörders auf einem Gewerbehof. „Der georgische Traum“ ist der Name der Regierungspartei, die sich nicht auf einen de-rus-
sifizierten Weg macht. Das Abspalten von Abchasien und Südossetien sollte eine Mahnung sein, Russland im Nacken ist bedrohlich. Die dynamische Aufbruchstimmung in Tbilisi ist vom Westwärtstrend geprägt.
Der Wahltermin in Georgien: Oktober 2024.
Zur Webseite des Künstlers kommen Sie hier: https://evgenymakarov.com/
Die Ausstellung zeigt die Kontraste: Minderheiten in idyllischer Landschaft und die Eingriffe durch das neue China-Strassen-Schienen-Projekt ohne Seide.
Weitere Informationen
Die Deutsch-Kaukasische Gesellschaft finden Sie hier: Deutsch-Kaukasische Gesellschaft e.V. (d-k-g.de)
Zur Webseite der Galerie: http://www.ae-galerie.de/kontakt/
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