Die Künstlerin Veronika von Kathen malt Porträts aus einem ungewohnten Blickwinkel. Die Faszination, die das Gesicht und insbesondere die Augen eines Menschen auf sie ausüben, überträgt sie durch ihre Bilder auf den Betrachter. Als Architektin strebt sie gleichzeitig danach, für Räume zu malen, große, aber auch kleinere Wände effektvoll auszustatten. - Renate Warmuth, Berlin im Februar 1992
Kunst und Architektur: Veronika von Kathen im Interview
Veronika von Kathen wurde 1950 in Berlin geboren. Nach ihrem Abschluss an der TU Berlin als Dipl.Ing.(Arch.) gründete von Kathen ein Planungsbüro. 1999 wurde von Kathen als Mitglied der Architektenkammer aufgenommen. 2006 bis 2021 war sie Geschäftsführerin der Planungsgesellschaft von Kathen und Wall mbH. Bis heute ist sie als freischaffende Künstlerin und als Architekt tätig.
Die Malerin ist bestrebt, Kunst und Architektur zu verbinden. Ihre Bilder erzielen in jeder Umgebung ihre Wirkung verleihen Räumen einen freien und unverwechselbaren Charakter , modern und zeitlos.
Im Dezember 2023 stellt die Künstlerin auf der ARTBOX Miami aus. Wir verraten vor ab, was die Künstlerin zeigen wird und möchten unseren Lesern und Sammlern, die Künstlerin näher bringen.
Veronika von Kathen im Interview
Wo sind Sie grade, wie geht es Ihnen und wodran arbeiten Sie aktuell?
Ich lebe in Berlin Westend und aktuell arbeite ich an einem bunten Frauenportrait.
Sie sind seit 1990 als freischaffende Künstlerin tätig, wie viele Werke sind bis heute entstanden?
Ich kann es nicht genau beziffern, sicher sind es mehr als 100 großformatige Bilder.
Wie haben Sie damals zur Kunst gefunden?
Das Zeichnen, insbesondere Porträts, war ein integraler Bestandteil meiner Ausbildung als Architekturstudentin. Einige Freunde haben mir dazu geraten, meine Bilder auszustellen .
Bis heute haben Sie bereits unter anderem in Zürich, Basel, New York, Barcelona oder Paris ausgestellt. Bald stellen Sie auf der ARTBOX Miami aus, können Sie schon verraten, was die Besucher erwarten wird?
Das ARTBOX.PROJECT Miami 4.0 findet vom 6. – 10. Dezember 2023 während der Art Basel Woche an der renommierten Spectrum Kunstmesse in Miami statt. (Anmerkung der Redaktion: Mana Wynwood Convention Center, 318 NW 23rd St, Miami, FL 33127, Vereinigte Staaten. Ich werde dort das Bild Hauptdarsteller seines Lebens ausstellen.
Wie würden Sie einem blinden Ihre Kunst erklären?
Ich male Portraits von Frauen, Männern und Hunden. Es gibt keine realen Vorbilder, sie entstammen meiner Fantasie. Alle gemalten Personen und Hunde sollen den Betrachter ansehen, um somit mit ihm in Interaktion zu treten und auf diese Weise zum raumbestimmenden Blickpunkt zu werden.
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Was muss ein Kunstwerk denn haben, um ein raumbestimmender Blickpunkt zu werden?
Nach meinem Verständnis muss ein Bild, welches zum raumbestimmenden Blickpunkt werden soll, groß sein und es sollte den Betrachter in seinen Bann ziehen. Mit meinen Portraits versuche ich den Blickkontakt zum Besucher oder Bewohner herzustellen.
Gibt es Architekten, die Häuser bereits mit Kunstwerken an den Wänden planen?
Ja, heute visualisieren Architekten auch die Inneneinrichtung der Häuser. Kunstwerke einzubeziehen sind ein bewährtes Mittel, um die moderne Architektur hervorzuheben.
Wie stehen Sie zu NFTs und der generellen technischen Entwicklung der Kunst?
NFTs von meinen Bildern gibt es im Private Museum. Ich halte viel von dem Fortschritt der Technik. Die künstliche Intelligenz kann aber auch ein Problem für die Künstler und ihrer Eigentumsrechte darstellen.
Sie gaben an, das Andy Warhol Sie inspiriert hat – glauben Sie jeder Mensch ist ein Künstler?
Nicht jeder Mensch ist künstlerisch begabt, so wie nicht jeder Mensch singen kann. Glücklicherweise sind nicht alle Menschen gleich, haben nicht alle die gleichen Fähigkeiten. Der Mensch ist ein Individuum, ein Einzelwesen , das sich von der Gesellschaft und der Gruppe unterscheidet.
Darf Kunst alles oder gibt es Grenzen?
Ich bin ein liberaler Mensch und halte von Verboten und Zensur nicht viel. Dennoch gibt es auch für die Kunst Grenzen, da sie Menschen bereichern soll und nicht verletzen darf .
Glauben Sie, das Kunst die Welt verändern kann?
Das wäre zu groß gedacht. Könnte man mit Kunst die Welt verändern, so könnte man Menschen manipulieren und umerziehen . Das würde mir eher Angst machen. Dennoch glaube ich, dass Kunst das Leben des Einzelnen beeinflussen kann und diese Menschen wesentlich glücklicher und nachdenklicher werden.
Gibt es etwas, was Sie auf dem Kunstmarkt gerne ändern würden?
Es sollte mehr Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler geben.
Ihre Ausstellungsvita lässt vermuten Sie bevorzugen Kunstmessen?
Einzelausstellungen wären mir lieber, diese Möglichkeiten sind aber leider begrenzt.
Wie könnte sich das Problem mit zu wenig Ausstellungsfläche beheben lassen?
Ich vermisse die Freie Berliner Kunstausstellung. Dort konnten Künstler, die nicht von Galerien vertreten wurden, ihre Kunst ausstellen.
Haben Sie einen Tipp für junge Künstler oder einen Tipp, den Sie vielleicht selbst gerne früher bekommen hätten?
Man sollte noch ein zweites Standbein haben, da man am Anfang seiner Karriere kaum von der Kunst leben kann.
Stellen Sie sich vor, wir wären ein großes Magazin – die New York Times – oder Ähnliches – was würden Sie der Welt gerne noch sagen?
Ich muss es nicht der ganzen Welt sagen, ich freue mich über Ihren Beitrag. In Ihrem Magazin.
Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe!
Weitere Informationen
Titelbild:
Weitere Informationen über die Künstlerin finden Sie hier: www.veronikavonkathen.com
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