Bea Garding Schubert studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig unter Prof. Hermann Albert. Acht Jahre lang bereiste sie die Welt und ließ sich nun schließlich in Spanien nieder. Die Künstlerin begann ihre internationale Karriere im Jahr 2007. Ihre Arbeiten wurden rund um den Globus ausgestellt, von New York bis Peking. Einige Gemälde befinden sich in der Deutschen Botschaft in Athen und im Chagall-Museum in Belarus.
Interview mit Bea Garding Schubert – Zukünftig auf Mallorca Zuhause!
Die deutsche Künstlerin Bea Garding Schubert ist seit über 16 Jahren auf dem Kunstmarkt aktiv. Kunstwerke wurden bereits nach Italien und Frankreich versendet, viele ihrer Sammler kommen aber auch aus den USA oder aus dem arabischen Raum. In Europa arbeitet Garding Schubert größtenteils mit der Gabriel Fine Arts Gallery in London zusammen – in Deutschland war sie zuletzt mit der Einzelausstellung “Good Vibes Only” in der Galerie Hesse, Hannover präsent. Zum Zeitpunkt des Interviews befindet sich Garding Schubert mitten in den Vorbereitungen ihres Umzugs, denn zukünftig ist die Künstlerin in Spanien Zuhause. Umso mehr freuen wir uns, dass sie die Zeit gefunden hat, uns für ein Interview zur Verfügung zu stehen.
Bea Garding Schubert im Interview
Wo sind Sie grade, wie geht es Ihnen und woran arbeiten Sie aktuell?
Ich arbeite zur Zeit noch in meinem Atelier in der Nähe von Hannover, werde aber in Kürze meinen Arbeitsplatz in ein kleines Dorf auf Mallorca verlegen.
Das ist sicherlich auch eine logistische Herausforderung für die Kunstwerke. Wie viele Werke sind eigentlich bis heute entstanden?
Ich würde schätzen 800 Arbeiten in den letzten 15 Jahren. Zur Zeit habe ich 125 Arbeiten vorrätig. Ich verkaufe und wenn ein Bild älter als 2-3 Jahre alt ist und es qualitativ nicht mehr meinen Ansprüchen entspricht, übermale ich es. Im Schnitt schaffe ich wöchentlich 1 Bild. Ich arbeite täglich im Atelier.
Das klingt sehr produktiv, haben Sie auch manchmal Kreativblockaden? Falls ja, wie gehen Sie damit um?
Ich habe so gut wie keine Kreativblockaden. Die künstlerischen Schwierigkeiten, die mir zustoßen , zeigen mir neue Wege auf. Das ist äußerst spannend. Routine spielt bei mir eine große Rolle. Ich versuche täglich zu arbeiten, damit ich im Fluss bleibe. Erst aus einer Selbstverständlichkeit heraus kann ich Neues entdecken.
Wie kann man sich den Entstehungsprozess von einem Ihrer Werke vorstellen?
Ich arbeite nach Serien, welche ich in den letzten Jahren entwickelt habe. Die Serien hängen alle zusammen, viele sind nach Musikstücken entstanden. Die Serie HEROES entwickelte sich nach dem Song von David Bowie und der Geschichte, die hinter diesem Song steht. Ich bin zutiefsts überzeugt, dass JEDER ein Held sein kann.
THE SHOW MUST GO ON ist vom Song Freddie Mercury’s inspiriert. Er schrieb ihn kurz bevor er starb, und er handelt davon, dass wir nicht aufgeben sollen. Eine Serie mit der ich mich am längsten befasse ist die Serie HOME. Sie erzählt von Liebe, Hoffnung, Vertrauen und Heimat-Finden. Auf meinen Reisen durch Spanien habe ich auf einer Häuserwand gesprüht entdeckt: “Verschließe niemals dein Herz und dein Zuhause: Lass Vögel, Freunde, die Sonne und die Luft in dein Haus.“ (frei übersetzt).
Sie sind schon seit 16 Jahren aktiv, aber wie haben Sie überhaupt zur Kunst gefunden?
Ich war als Kind sehr viel allein, vielleicht könnte man sagen, einsam. Aus dieser Situation heraus habe ich sehr früh mit dem Malen begonnen. Es war und ist noch heute eine Auseinandersetzung mit mir selbst und meiner Umwelt.
Gibt es eine bestimmte Emotion, die Sie in Ihren Kunstwerken verkörpern möchten?
Gerade in einer von Hunger, Krieg und Umweltdesastern gebeutelten Zeit steht für mich Optimismus an erster Stelle. Ich sage TROTZDEM oder gerade jetzt und lasse mich nicht vom allgemeinen Pessimismus leiten. Ich habe eine große Sehnsucht nach einer besseren Welt.
Glauben Sie, dass Kunst die Fähigkeit hat, die Welt zu verändern?
Ich bin der festen Überzeugung, dass Kunst die Welt verändern kann, sonst würde ich keine Kunst machen. Kunst ist für mich Hoffnung, Sichtbarmachen von Optimismus.
Arbeiten Sie auch mit ungewöhnlichen Materialen oder Techniken?
2022 bekam ich von einem jungen Berliner Skateboard Unternehmen ein Deck zum Bemalen. Ich merkte, dass ich im Laufe der Ideenskizze meinen Malstil veränderte. Eine eigene Pop Art entstand. Es machte mir unglaublich Spaß, und so bestellte ich mehr Decks und bemalte sie in Neonfarben. Die VIVA LA VIDA Serie war geboren. Ich begann dann mit Bildern, nahm Minions, Fische, Boote, Augen etc. mit an Board. Wieder Kind zu werden bzw. die Kindlichkeit nicht zu verlieren, spielen zu können, ist mir wichtig geworden. Erst dann können wir zur künstlerischen Freiheit gelangen.
Wie wichtig ist Ihnen die Reaktion des Betrachters auf die Kunstwerke? Möchten Sie, dass diese eine bestimmte Botschaft verstehen oder fühlen Sie sich eher ermutigt, wenn Betrachter ihre eigenen Interpretationen finden?
Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Die Reaktion ist mir wichtig. Der Betrachter sollte die Botschaft verstehen, aber er soll auch beim Betrachten auf Rätselhaftes stoßen, was er für sich interpretieren kann.
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Gibt es ein bestimmtes Element in Ihrer Kunst, was als Ihre „Signatur“ betrachtet werden kann?
Ein signifikantes Element ist der fliegende Vogel. Er steht für Freiheit, Leichtigkeit und Liebe. Vögel verbinden Himmel und Erde. In meiner Serie HOME taucht der fliegende Vogel häufig auf, meist fliegen die Vögel als Paar oder „Familie“.
Gibt es ein Kunstwerk eines anderen Künstlers oder ein Künstler, der Sie beeinflusst hat?
Ich liebe es, Künstlerbiografien zu lesen. Künstler*innen „sterben“ für Ihre Idee, für ihre Kunst.
Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten und zu jeder Epoche reisen könnten, welche Zeit und Ort würden Sie wählen, um Ihre Kunst zu präsentieren?
Ich wäre gern in den 1980igern in der Nähe von Jean Basquiat in NYC. Ich liebe seine Kunst. Es wären urbane Ort, zB. Bahnhofstunnel und U-Bahn Stationen. Das finde ich reizvoll, wenn meine kraftvolle aber doch sanfte Malerei in einen eher konträren Rahmen gestellt wird.
Welche ungewöhnlichen Quellen der Inspiration außerhalb der Kunstwelt beeinflussen Ihre kreative Arbeit?
Wie gesagt, Musik spielt eine wichtige Rolle. Menschen, die mir begegnen und ihre Lebensphilosophie. Meine Familie.
Wenn Sie ein Buch über Ihr Leben und Kunst schreiben würden, was wäre der Titel?
Ich bin 8 Jahre zu Fuß um die Welt gereist, schätzungsweise 25.000 km mit Rucksack und Zelt durch Gebirge wie den Himalaya, die Rocky Mountains, Sierra Nevada, die Anden. Dieser Erfahrungsschatz hat mein Leben geprägt. Spontan würde ich mein Buch “Lust auf Leben“ nennen. In jedem meiner Bilder ist diese Lebenslust zu finden.
Stellen Sie sich vor, wir wären ein großes Magazin – die New York Times, oder Ähnliches – was würden Sie der Welt gerne noch sagen?
Kämpft für Eure Ziele, setzt euch für Liebe und Menschlichkeit ein. Gebt nicht auf! Wir alle können Helden sein!
Ein schönes Schlusswort! Danke für Ihre Zeit und Mühe!
Weitere Informationen
Mehr über die Künstlerin finden Sie auf der Webseite: https://www.beagardingschubert.com/
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