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Auf der Vernissage von David Friedemann #PEOPLE on paper

Auf der Vernissage von David Friedemann #PEOPLE on paper Am Freitag den 06. April startete die Ausstellung #PEOPLE on paper
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Auf der Vernissage von David Friedemann #PEOPLE on paper

Am Freitag den 06. April startete die Ausstellung #PEOPLE on paper von David Friedemann.

Wir hatten im Vorfeld die Möglichkeit dem Künstler ein paar Fragen zu stellen sowie Freitag auf der Vernissage von der Ausstellung Eindrücke gewinnen zu können. Diese wollen wir euch nicht vorenthalten und hoffen euch den Künstler näher zu bringen. Feedback, Lob sowie Kritik ist die Meinung des Autors und wir raten jedem der die Möglichkeit hat, zu einem Besuch, um sich ein eigenes Bild zu machen. Zum Interview: -> Ein kurzes Interview mit David Friedemann #PEOPLE on paper

Die Vernissage

In der Nähe des Campus der Universität Hamburg, zwischen Museen, Hotels und Restaurants, ploppt eine Galerie auf wo sonst ein unscheinbares leeres Gebäude steht. Obwohl der Weg schon seit Jahren zu meiner Routineroute gehört, kann ich nicht sagen was hier eigentlich vorher war. Was aber auffällt ist das nichts auffällt, das bedeutet die Pop-Up Galerie Kunstvoll schmiegt sich in das Bild des Viertels ein, als wäre es schon immer hier beheimatet. Es gehört hier her, die Vorstellung das dort ab dem 16. April wieder „nichts“ ist fühlt sich nicht richtig an. Umso froher sind wir es noch“rechtzeitig“ zur Eröffnung geschafft zu haben, rechtzeitig um 19:00 Uhr – Eröffnung war um 18:00 Uhr. Somit wissen wir nicht ob es ein Vorwort, eine Ansprache gegeben hat, gehen aber stark davon aus. Durch die großen, gut durchleuchteten Fenster konnten wir schon einen guten Besucherandrang wahrnehmen.

So befanden sich zum Zeitpunkt unseres Eintreffens etwa 50 Personen in der Location und vor der Tür bei einer Zigarette. Das heißt trotz der Größe und der Anordnung der Werke war es eine stimmige Atmosphäre, es war nicht überlaufen aber auch keine gähnende Leere. Der Künstler, David Friedemann war in Gespräche verwickelt, wir wollten nicht aufdränglich sein und widmeten uns so erstmal der Kunst. Diese sollte auf einer Vernissage ja auch schließlich im Vordergrund stehen. Wir entdeckten Werke zwischen den Jahren 2013 bis 2018. Hierbei möchten wir sagen das wir die meisten Kunstwerke garnicht und wenn dann nicht komplett fotografiert haben um den Leser zum Besuch anzuregen. Doch schon mit bloßem Auge und erstrecht mit der technischen Hilfe einer Kamera bemerkte man das die Lichtverhältnisse nicht bei jedem Werk optimal waren. Durch die großen Fenster mischte sich an vielen Orten im Raum gemütliches Tageslicht mit leistungsstarken Flutern. Das heißt man musste einige Perspektivwechsel vornehmen um einige Werke ganz im gleichen Licht sehen zu können. Was am Anfang etwas „nervig“ war hatte eine positiven Aspekt, man schaute sich die Bilder länger und intensiver an. Und es tat sich rückwirkend der Verdacht auf, es könnte schon fast beabsichtigt von den Verantwortlichen sein. Wenn ja ein Geniestreich.

Viele Lichtquellen fördern das Schattenspiel an und vor den Gemälden.

Wie oben erwähnt fanden wir Werke in den Entstehungsjahren von 2013 – 2018 vor. Das besondere es ist eine deutliche Entwicklung wahrzunehmen. Zwischenzeitlich waren wir uns selbst nicht ganz einig ob die Werke von David Friedemann eine Situation mit vielen Menschen wiedergeben oder viele Situationen mit vielen Menschen, welche Menschen haben mit welcher Situation zu tun? – Bei einigen Werken wurden Signalfarben verwendet und so radikal gezogen, dass sie wie eine Grenze zwischen den Menschen wirkt. Unterscheidet der Künstler hier zwischen Klassen? – Oder hebt er hervor das erst viele Verschiedene Menschen eine stimmige Situation ergeben? – Schließlich ist das Gemälde auf einer Leinwand immer eine Situation. Die der Künstler versucht so wiederzugeben wie er sie sieht. Wir waren circa 2 Stunden vor Ort und konnten uns in den Bildern verlieren, sie haben zum diskutieren angeregt und vorallem waren sie alle so verschieden obwohl sie doch so gleich wahren. Dieses Paradoxon ist schwer in Worte zu fassen.

 

Das Publikum mischte sich ständig, so kamen und gingen Leute. Das ist soweit nicht untypisch, was wir aber besonders erwähnen wollen ist, dass die Kunstvoll Gallery etwas geschafft hat was wir sonst selten beobachten dürfen, nämlich das sich auch junge Leute wirklich für Kunst interessieren und das Gespräch mit dem Künstler und den Austausch mit anderen Kunstfreunden sucht. Abiturienten, absolventen der Fachrichtung Kunstgeschichte und angehende Kunststudenten erhalten Informationen und können sich so weiter Entwickeln genau das was wir so gerne sehen und fördern. Es gab kein elitäres Etepetete, es gab ein du bist hier und interessierst dich für Kunst und das ist gut so. Fragen wurden beantwortet und es wurde sich die Zeit genommen auch abwägige Gedanken zu ende zu spinnen. Zu keinem Zeitpunkt machte der Künstler einen genervten, gestressten oder überforderten Eindruck. Dieses ungezwungene vermissen wir manchmal bei Vernissagen und Ausstellungen mit einem deutlich größeren Budget. Deshalb ziehen wir hier den Hut vor dem Künstler David Friedemann und vor Lavinia Rosen und selbstverständlich vor allen die an der Veranstaltung #PEOPLE on Paper mitgewirkt haben. Bis zum 15. April sind die Räumlichkeiten noch geöffnet. Wo der Künstler das nächste mal mit Hilfe der Kunstvoll Gallery „aufploppt“ können wir noch nicht sagen. Das die Zusammenarbeit aber funktioniert haben Sie jetzt schon zum zweiten Mal unter Beweiß gestellt und Sie müssen sich definitiv nicht verstecken. Chapeau!

Ps: Ein schönes Interview mit Lavinia Rosen möchten wir euch nicht vorenthalten, es ist zwar aus dem letzten Jahr aber solange wir kein aktuelleres nachlegen können verweisen wir ersteinmal darauf. Lavinia Rosen zeigt junge Kunst: -> http://femtastics.com/short-stories/lavinia-rosen-zeigt-junge-kunst-in-ihrer-pop-up-galerie/

 

 

 

 

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