In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die einen besonderen Hintergrund haben, sich für einen guten Zweck einsetzen, zur Diskussion einladen oder in unseren Augen einfach zu wenig Beachtung erhalten. Das 113. Werk der Woche ist eine Acrylmalerei von Sina Katharina Schulz und widmet sich der nordischen Mythologie.
Werk der Woche #113: Yggdrasil – Acrylgemälde von Sina Katharina Schulz
Seit 2017 arbeitet die Künstlerin Sina Katharina Schulz selbstständig in ihrem eigenen Atelier „Atelier Mal anders“ in Freigericht Somborn in dem sie auch Kunstkurse, Workshops und Kunsttherapie für Jung und Alt gibt. Die Liebe und auch ihre persönliche Achtsamkeit für die Natur ist in der Kunst von Sina Katharina Schulz immer Thema. Neben ihren intuitiv-mystischen Werken, liebt sie auch die Verarbeitung von Naturmaterialien, Pigmenten und Erden in ihren abstrakten Mixed Media Werken. Es ist die Fülle von Materialien und die Vielfalt von Techniken und Möglichkeiten die Sina Schulz bei diesen Arbeiten fasziniert.
Ihre aktuelle Ausstellung NATUR VERBUNDENHEIT ist noch bis zum 14.07.24 in den Räumen der Kurpark- Residenz in Bad Salzschlirf zu besichtigen. Für die Finissage ist am 14.07.24 um 15:30 Uhr ist Live-Gesang von der Sängerin Nina Kosel angekündigt.
Werk der Woche #113: Yggdrasil
Yggdrasil misst 100cm x120cm und wurde mit Acrylfarben auf Leinwand gefertigt. Das Werk wurde von der nordischen Mythologie inspiriert. Die nordische Schöpfungsgeschichte umfasst den Mythos vom Baum des Lebens. Der Weltenesche Yggdrasil, die alles Leben in die Welt brachte. Als Symbol für die weibliche Urkraft, als Symbol für Fruchtbarkeit und Wachstum. Gehegt und gepflegt wird der Baum von den Nornen, die drei Weisen Frauen, die Jugend, das Erwachsenenalter und die Weisheit des Alters darstellen.
Da mich der Baum als Symbol des Lebens und der Urkraft schon immer fasziniert hat, musste ich ihn einfach malen – als Göttin, als Frau und Schöpferin der Welt.
Yggdrasil in der Edda – Enstehungsgeschichte der nordischen Mythologie
Nachdem in der Sage der Edda die Götter den Ur-Riesen Ymir getötet haben, erschaffen sie, dem Mythos nach, aus seinem Leichnam alle existierenden Dinge. Die Weltenesche Yggdrasil ist demnach der erste Baum, der wächst. Er ist der größte und prächtigste Baum der Welt. Seine Äste breiten sich über alle neun Welten aus und erstrecken sich über den Himmel. Ein namenloser Adler sitzt im Geäst, zwischen seinen Augen ist ein Habicht, der Vedrfölnir genannt wird.
Yggdrasil hat drei große Wurzeln, von denen eine nach Jötunheim,dem Land der Riesen, wächst, wo sich auch Mimirs Brunnen befindet. Die andere Wurzel führt nach Nilfelheim zur Quelle Hvergelmir, wo der Drache Nidhöggar an ihr nagt. Die dritte Wurzel findet sich in der Nähe von Asgard. Das Eichhörnchen Ratatöskr klettert immer zwischen der Baumkrone und Wurzeln hin und her und verbreitet dabei üble Nachrede vom Adler bis zum Drachen. Die zwei Schlangen Gaoin und Moin, die von Grafwitnir (Grabeswolf) abstammen, nagen an den Wurzeln von Yggdrasil.
Unter den Zweigen des Baums halten die Götter Gericht. Am Fuße Yggdrasils liegt auch der Urdbrunnen, an dem die drei Nornen Urd(das Gewordene), Verdandi (das Werdende) und Skuld (was da kommen soll) ihren Sitz haben, die das Schicksal der Menschen bestimmen. In der nordischen Mythologie heißt es sogar, wenn Yggdrasil zu beben oder zu welken beginnt, naht das Weltenende.
Sina Katharina Schulz über ihr Werk
Der Baum ist seit je her besonders wichtig für uns Menschen, denn er ist schon weit vor uns auf diese Welt gewesen. Er ist sozusagen mit eines der ältesten Lebewesen auf unserer Erde. Er gibt uns Schutz, Wärme, er dient uns als Material zum Bauen unserer Häuser, er spendet uns Schatten, sorgt für saubere Luft zum Atmen und er spendet Nahrung mit seinen Früchten, er ist ein Heim und Lebensraum für unzählige Tier und Pflanzenformen.
Auch sehe ich Bäume als Symbol für Wachstum und Ideen, die in uns reifen. In der Kunsttherapie steht der Baum unter anderem auch für die Darstellung der eigenen Person, als Ich -Symbol. Ich selbst verbringe sehr gerne Zeit im Wald, in der ich Bäume studiere und beobachte. Die Verästelung der Blätter am Stamm, das Spiel von Licht und Schatten, das entsteht, wenn die Blätter sich im Wind bewegen und das beruhigende Rauschen, was dadurch entsteht. Bäume haben etwas wunderbar inspirierendes und beruhigendes für mich.
All das hat mich dazu bewegt Yggdrasil zu malen, aber als weibliche Form, als Göttin und Erschafferin der Erde und des Lebens, angelehnt an die nordische Mythologie.
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