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Neues aus dem Atelier Robisch
MALEREI AUS HINGABE – Tanja Robisch im Interview

MALEREI AUS HINGABE – Tanja Robisch im Interview Seit 2001 zeigt Tanja Robisch ihre Bilder regelmäßig in Ausstellungen. In ihren
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Tanja Robisch wurde 1975 in Südafrika geboren und wuchs in Deutschland auf. Schon früh entdeckte Sie ihre Liebe zu den Farben und zur Natur. Diese Liebe konnte sie am Besten in der Malerei Ausdruck geben. Um dies zu vertiefen studierte sie Malerei an der Alanus Hochschule Alfter. Im Anschluss absolvierte sie noch das Studium zur Dipl. Kunsttherapeutin(Fh).

MALEREI AUS HINGABE – Tanja Robisch im Interview

Seit 2001 zeigt Tanja Robisch ihre Bilder regelmäßig in Ausstellungen. In ihren bisherigen Arbeiten übernahm die Dualität zwischen Leben und Vergänglichkeit eine große Rolle. In den letzten 2 Jahren richtet sich ihr Fokus auf die positive Ausstrahlung und Energie ihrer Malereien. Damit erreicht sie eine tiefgreifende Wirksamkeit. Die Schwingung und Stimmung wird im Raum wird durch ihre Kunstwerke angehoben und unterstützt damit das Wohlbefinden des Betrachters.

Diese Wirkung zeigt ihre Kraft besonders in Räumen, in denen Menschen mit ihrer Arbeit anderen in ihrem Leben weiter helfen. Wenn Sie Zeit findet, gibt Robisch ihr Wissen auch gerne in Kursen an Anfänger oder andere Künstler weiter. Meine Fähigkeiten als Künstlerin gebe ich nicht nur in Form meiner Bilder in die Welt, sondern bietet auch Malkurse an. Die ersten Erfahrungen machte Sie über „Artnight“ entschloss sich dann aber, die Kurse selbstständig anzubieten. Ihr Studium der Kunsttherapie ermöglicht es ihr, dem Können und Sein von Teilnehmern besonders einfühlsam zu begegnen.

ANMERKUNG UPDATE (22.08.2023) : Eine ca. 30 minütige Dokumentation über die Künstlerin finden Sie hier!

Tanja Robisch im Interview

Wo bist du grade, wie geht es dir und wodran arbeitest du aktuell?

Ganz aktuell beschäftigt mich die Frage, wer bin ich in meinem Wesenskern und warum bin ich hier? Auf diese Frage gibt es keine Antwort, die der Verstand begreifen kann. Also wähle ich Wege, die eine andere Ebene ansprechen, eine andere Form des Verstehens ermöglichen. Mein Weg dafür ist das Erleben des Seins, wie es sich mir im Moment zeigt. Im künstlerischen Schaffen verdeutliche ich das, was ich wahrnehme. Was nehme ich (für) wahr? Das, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte… Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich wählen kann, was ich durch meinen Fokus verstärke.

Woran ich aktuell arbeite? Um ehrlich zu sein, bin ich zurzeit in einer Schaffenskrise. Der Punkt, zwischen Ein- und Ausatmen— „Nullpunkt“.

Es ist viel entstanden… und vergangen und es bedarf der Geduld, bis ein neuer Impuls wächst. Räume schaffen, Bewusstseinsräume für Wahrnehmungen ermöglichen. Was will ich in den Ausdruck bringen? Transformation von der Gewohnheit, ständig etwas tun zu wollen/müssen?

Gibt es eine bestimmte Emotion, die du in deinen Kunstwerken verkörpern möchtest?

Emotionen sind für mich wie ein kurzes, heftiges Aufflackern von spontan getriggerten Reaktionen auf der Oberfläche meines Seins. In ihrem Geltungsbedürfnis schaffen sie es oft, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und verpuffen dann doch ins Nichts. Sie lenken mich eher von den wesentlichen, tieferen Gefühlen ab.

In meinen Kunstwerken bin ich eher auf dem Weg, die tieferen Gefühle und Werte des Lebens zu entdecken. Diese sind eher still und leise und umso kraftvoller. Wie die Liebe und das Staunen über die Schönheit, die Freude an Farbräumen, die Klarheit der Geometrie, die Andacht im Erleben der Natur.

Warum? Damit ich einen Raum, ein Bild schaffe, in dem ich mich und der Betrachter sich wieder an seinen eigenen „göttlichen“ Ursprung erinnern kann. Das schenkt Ruhe und Gelassenheit. Liebe.

Wie kann man sich den Entstehungsprozess von einem deiner Werke vorstellen? Welche Rolle spielt der Zufall in deinem kreativen Prozess? Glaubst du, dass manche Dinge einfach „passieren“ müssen, um ein Kunstwerk zum Leben zu erwecken?

Ich arbeite ganz aus dem Prozess heraus. Am Anfang habe ich vielleicht nur eine Idee in welche Richtung es gehen darf. Oft fange ich einfach mit einer Farbe, die mir gerade stimmig erscheint, oder einer Struktur an und lasse mich dann überraschen, was passiert.

Dabei ist es für mich wichtig in einer bestimmten aber absichtslosen inneren Haltung zu malen. Ich meine damit, dass ich mich in meiner inneren Haltung bewusst fokussiere- z.B. auf eine Stimmung, ein Gefühl eine Geste- und dann meine Hände tun lasse. Da passieren dann schon ab und zu Dinge, die Fragen stellen, die auch etwas zerstören, die Grenzen zeigen. Dies geschehen zu lassen und dieses sich ständig verändernde Sterben zu beobachten und wahrzunehmen, daraus etwas Neues zu schaffen ist für meine Arbeiten wesentlich. Dadurch erreiche ich eine Tiefe, die mehr aufzeigen kann als wenn ich nur z.B. oberflächlich Dinge oder Landschaften abmalen würde- oder unreflektiert meine Emotionen auf die Leinwand projizieren würde.

Gibt es ein ungewöhnliches Material oder eine ungewöhnliche Ressource, mit der du gerne in deinen Kunstwerken arbeiten würdest? Bzw. bist du experimentierfreudig?

Ja für mich ist die Qualität eines Materials von großer Bedeutung, da es ja sein „Wesen“ mit ins Bild bringt. Es gibt ein anderes Gefühl, wenn ich z.B. ein Grau malen möchte und ich einfach Schwarz und Weiß mische oder ober ich Asche verwende. Erstens hat die Asche eine wunderbare feine warme Komponente und dann ist sie ein Produkt, das ja schon durchs Feuer gegangen ist, das schon „gestorben“ ist und doch alle Nährstoffe in sich angesammelt hat. Im Gegensatz dazu das Gold… zwar warm, aber so stark reflektierend, dass sich alles auf die Oberfläche konzentriert. Und Erde: es ist absolut faszinierend welche Farbvielfalt unsere physische Grundlage aufweist! Sie symbolisiert für mich die Verbundenheit zur Mutter Erde, zur Natur.

Als Bindemittel verwende ich meistens Acryl auch wenn es mir eigentlich zu künstlich, plastikartig ist. Vor kurzem habe ich eine Alternative wieder neu entdeckt; Ei- Tempera. Auf natürlicher Basis kann ich so Farben binden und auch länger damit arbeiten, da es nicht so schnell auftrocknet. Es eignet sich allerdings nicht, um Strukturmittel wie Sand oder Marmormehl zu binden. Da bin ich noch auf der Suche.

Gibt es ein bestimmtes Ereignis oder eine spezielle Erfahrung in deinem Leben, das du dich entschieden hast deine Kunst mit der Öffentlichkeit zu teilen, bzw. wie hast du überhaupt zur Kunst gefunden?

Die Kunst war schon immer sehr präsent in meinem Leben. Seit früher Kindheit bin ich mit Musik aufgewachsen, Farben und die Natur waren mir immer eine Freude. Irgendwann entdeckte ich dann, dass ich im Bereich Malerei eine gewisse Begabung mitgebracht habe. Im Kunstunterricht fühlte ich mich verstanden und gesehen. Was dann später zu einem Malerei- Studium geführt hat.

Da mich auch immer interessiert hat, was zwischenmenschlich und in jedem Menschen psychologisch geschieht, habe ich im Studium der Kunsttherapie einen Weg gefunden Kunst und Psychologie miteinander zu verbinden. Wobei mir das Künstlerische immer näher stand. Das Leben hat mich aber nie praktisch in dieses Berufsfeld geführt. Erst 2018 habe ich dann den Schritt in die Selbständigkeit gewagt; es ging nicht mehr anders. In dem ständigen Zwang, einen Job machen zu müssen, um Geld zu verdienen bin ich immer wieder gescheitert, bis ich dann psychisch krank wurde.  Seit ich mein Sein im rein Künstlerischen leben kann, bin ich ein neuer Mensch geworden. Gesund und frei.

So ist für mich ein künstlerischer, kreativer Ansatz, sei es in der Malerei, in der Musik oder auch im alltäglichen Tun eine notwendige Basis, mit all den äußeren, gesellschaftlichen Themen und Zwängen klar zu kommen. Notwendig im Sinne von „die Not wenden“. So sehe ich meine Kunst auch darin, ein Bewusstsein, eine Schwingung zu schaffen, in der eine neue Dimension entstehen kann, wo wir in Liebe, Freiheit und Schönheit leben.

Dies darf gesehen werden.

Ich bin voller Dankbarkeit so leben zu können.

Gibt es ein bestimmtes Kunstwerk von dir, das eine Geschichte oder eine Botschaft hat, die den Betrachtern oft entgeht?

Oh, das ist mir gar nicht so wichtig, dass ein Betrachter „meine“ Botschaft oder Geschichte mitbekommt. Viel interessanter finde ich, die Geschichten, die einem Betrachter selbst zu den Bildern einfallen. Ich zeige im Werk einen Ausdruck meiner Wahrnehmung, die auch eine bestimmte Wirkung entfalten kann – das, was aber beim Betrachter dann tatsächlich wirkt kommt ja auf seine Erfahrungen, Erinnerungen und Assoziationen an.

Welche ungewöhnlichen Orte oder Umgebungen haben dich schon inspiriert, Kunst zu schaffen?

Orte, die etwas in meinem Inneren bewegen.

In der Natur gibt es Kraftorte, die inspirieren mich, schenken mir auch innere Bilder, wenn ich sie mit Achtsamkeit wahrnehme. Dies sind oft Bilder von Freude, Schönheit, Dankbarkeit und Freiheit. Hier finde ich aber auch Naturgewalten, Verwesung, Zersetzung, Tod. Trauer und Sehnsucht. In der Natur sind Vergänglichkeit und Leben im Einklang. Das „Hässliche“ ist im „Schönen“ integriert. Es ist Teil des Ganzen. Kein Licht ohne Schatten.

An Orten von destruktiver Zivilisation, Städte, Betonwüsten, verfallene Bauten, abgeholzte Wälder usw. ist das Gefühl in Schmerz und Trauer und Gewalt gefangen. Hier habe ich den Impuls Liebe und Lebendigkeit zu sähen.

Gibt es ein Kunstwerk eines anderen Künstlers oder ein Künstler, der dich beeinflusst?

Mark Rothko; wegen der Farbräume, die er geschaffen hat.

Gerhard Richter; das in Fragestellen der absoluten, sichtbaren Form. Das sich Ergeben in den „Zufall“.

Claude Monet; die Seerosenbilder und Serien, wann wird Farbe zur erkennbaren Form, oder andersrum; wie löse ich die Farbe vom Gegenständlichen.

Und wahrscheinlich viele mehr, die aber eher unbewusst sind.

Wenn du die Möglichkeit hättest, mit einem verstorbenen Künstler zusammenzuarbeiten, wer wäre es und warum? Bzw. kannst du dir überhaupt vorstellen mit anderen zusammenzuarbeiten?

Hm…Es gibt so viele Künstler! Und noch mehr, die gar nicht bekannt sind. Frauen z.B…Faszinierend finde ich Leonardo a Vinci usw. wie war dieser Mensch, diese Zeit wirklich? Gerne würde ich Techniken aus der Renaissance- Epoche kennen lernen. Wie wurden Farben hergestellt, aus was? Wie macht man ein Fresco?

Wenn du die Möglichkeit hättest, mit einem nicht-künstlerischen Medium oder einer Disziplin zu arbeiten, welche wäre es und warum?

Gärtnern, Heilkräuter, Handwerk, Kindern beim Lernen begleiten, Sterbebegleitung? Bewusstseinsarbeit. Warum? Weil ich es für notwendig halte, als Menschheit wieder auf den natürlichen, analogen Weg zu gehen.

Welche Rolle spielt Anstößigkeit in deiner Kunst? Glaubst du, dass Kunstwerke die Fähigkeit haben, Menschen zu triggern zu bringen und gleichzeitig eine ernsthafte Botschaft zu vermitteln?

Es gibt so viel Anstößigkeit, schockierende Trigger und Reizüberflutung in unserem Alltag, die brauche ich nicht auch noch in meinen Kunstwerken zu verstärken.

Bei der Betrachtung vieler Kunstwerke, die pure Destruktivität, Gewalt oder auch verklärte, kitschig- abgehobene Esoterik verdeutlichen, wird mir regelrecht schlecht. Meiner Meinung nach ist es nicht die Aufgabe von Kunst, Menschen in diese Richtung zu triggern.

Die Negativität verstärkt sich von allein, da sie es sehr leicht schafft die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Die Absicht dahinter ist das Erzeugen von Angst und das abziehen von Energie des Menschen.

Das Schöne, das sanftmütig Liebevolle und auch das Starke, Kraftgebündelte ist genügsam aus sich heraus und fordert die eigene Aktivität jedes Menschen. Da kann ein Kunstwerk ein mächtiger Impulsgeber sein, sich an die eigene Kraft zu erinnern!

Wenn du einen Raum gestalten könntest, der deine Kunst perfekt repräsentiert, wie sähe dieser Raum aus? Welche Elemente und Atmosphäre würdest du darin schaffen?

Viel Licht und viel Raum. Schlichte, einfache bis minimalistische Raumgestaltung. Eventuell große Zimmerpflanzen.

Oder ein großer Lost-Space; verratzte und heruntergekommene Atmosphäre… Grau in Grau- Braun – oberflächlich gesehen baufällig. Weite und Verwinkelung. Trotzdem gute Beleuchtung. Großflächige, farbige Bilder als Kontrast, kleine Fundstücke, unerwartet in verwinkelten Ecken.

Wenn du ein Buch über dein Leben und deine Kunst schreiben würdest, was wäre der Buchtitel?

Die Wunder des Lebens.

Wenn du eine Zeitmaschine hättest und zu jeder Epoche reisen könntest, welche Zeit und Ort würdest du wählen, um deine Kunst zu präsentieren und warum?

Ich bin ganz gerne im Hier und Jetzt! Ich denke die Zeit ist ein relatives Konzept, vielleicht passiert alles gleichzeitig. Über das kollektive Bewusstseinsfeld sind wir immer mit allem was war und sein wird verbunden. Ich wünsche mir eher, die Fähigkeit zu erlangen, mich mit den verschiedenen Zeitqualitäten direkt verbinden zu können. Ohne die Vorstellungen und Geschichten, die wir „gelernt“ haben.

Welche ungewöhnlichen Quellen der Inspiration außerhalb der Kunstwelt beeinflussen deine kreative Arbeit?

Ehrlich gesagt inspiriert mich wenig aus der Kunstwelt. (Vielleicht beschäftige ich mich auch zu wenig damit, da ich es oft als Reizüberflutung wahrnehme).

Meine Inspiration kommt eher aus meinem aktiven Tun, aus der Natur und meiner Intuition. Die Antwort meines Herzens auf das was ich sinnlich wahrnehme und auf das, was auf der Leinwand entsteht in ein Zusammenspiel zu führen, dass alles in einen stimmigen Ausdruck bringt.

Auch haben bestimmte Inhalte von Vorträgen, Interviews und Podcasts einen gewissen Einfluss auf mein Bewusstsein. Es ist so ein „gefühltes Wissen“ von Stimmigkeit und Wahrheit der nicht sichtbaren Welten, die so in meine Bilder fließen.

Gibt es ein bestimmtes Kunstwerk oder eine künstlerische Bewegung, die du nicht verstehst oder mit der du Schwierigkeiten hast, sie zu schätzen?

Jegliche Form von Gewaltverherrlichung, satanische, pornographische Inhalte. Das überzogene Darstellen von persönlichen Leid und Schmerz. Steigerung der Reizüberflutung. Aber auch das stilisierte, überzogene Konzept von Ideal und Perfektionismus, wie es z.B. in Esoterik und „Pseudo-Spiritualismus“ weit verbreitet ist. Wenn die Welt nur noch mit einem „Insta-Filter“ schön ist. Ich meine das gibt es alles und das darf auch sein, aber es braucht nicht auch noch verstärkt werden, in dem ich mich in Form von „Kunst“ damit umgebe.

Es ist immer die Absicht die Hinter einem Kunstwerk, einem Gedanken, einer Tat steht; ist diese lebensfreundlich oder lebensfeindlich…

Jeder hat die Wahl.

Glaubst du, dass Kunst die Fähigkeit hat, die Welt zu verändern? 

Ja natürlich!

Nichts ist so beständig, wie die Veränderung.  Jeder Eindruck hinterlässt spuren in der Wahrnehmung, bildet Gefühle und Gedanken, diese verändern die Welt. Kunst ist dafür ein Katalysator. Wenn viele Menschen diese wahrnehmen, umso größer die Veränderung. Doch selbst, wenn ich nur für mich allein in meinem Kämmerlein künstlerisch tätig bin, Male, Musik mache, meine Schwingung hebe, hat das Auswirkung in das kollektive Bewusstsein.

Werden gesellschaftliche und politische Themen in deiner Kunst verarbeitet? Bist du bestrebt, Botschaften oder Kommentare zu aktuellen Ereignissen in deine Werke einzubeziehen?

Das was wir so alltäglich an gesellschaftlichen und politischen Themen durch die Medien präsentiert bekommen, halte ich selten für die Wahrheit und denke es ist insgesamt eine prima Beschäftigungstherapie und Ablenkung vom Wesentlichen. Daher schenke ich dem kaum bis keine Energie oder Aufmerksamkeit.

Welche Rolle spielen Träume in deinem kreativen Prozess? Hast du jemals Träume oder Albträume gehabt, die deine Kunst beeinflusst haben?

Träumen… ist das Erleben in einem anderen Bewusstseinszustand…  nein, meine Träume aus der Nacht werden als solche eher nicht sichtbar.  Manchmal frage ich mich allerdings, was ist Traum, was „Realität“? Vor allem wo bin ich, mein Wesenskern, wenn ich schlafe?

Bei einer Meditation, (auch aktive Meditation, wie Malen, Spazierengehen, Tagträumen, Bildreflektion, Schreiben…) bin ich auch in einem anderen Bewusstseinszustand in dem Bilder auftauchen.

Kunstwerke sind somit auch Brücken in andere Bewusstseinszustände. Übergänge von einer Welt in die Andere. Mal ist mehr von der physischen, materiellen Welt zu sehen, mal mehr von den geistigen -seelischen Welten.

Wie wichtig ist dir das Feedback anderer Künstler? Hast du jemals eine besonders wertvolle Rückmeldung erhalten, die deine Herangehensweise an deine Kunst verändert hat?

Feedback wie, das gefällt mir oder das gefällt mir nicht interessiert nur mein Ego. Aussagen wie „Bist das wirklich Du?“ „Ist die Aussage klar?“ geben wertvolle Impulse.

Hast du gelegentlich Kreativitätsblockaden? Falls ja, wie gehst du damit um? Hast du eine besondere Methode oder Strategie, um wieder in den kreativen Fluss zu gelangen?

Ja, auf jeden Fall! Wie oben schon angedeutet… bin ich im Moment in einer solchen. Und das darf sein. Manchmal braucht es einen Winter, bis etwas Neues wachsen kann. Das ist nicht immer leicht auszuhalten. Ich kann es nur beobachten und Empfindungen sammeln.  Das ist eine Erfahrung, die sehr guttut; dieses es muss nicht immer im Außen etwas geschehen. Dann ist es auch manchmal gut, wenn ich einfach anfange oder mir ein konkretes Ziel, wie eine Ausstellung setze. Dann kommt ein Prozess in Gang. Der wird dann aber oft verkrampft und da gilt es dann wieder loslassen, auftanken. Im Moment merke ich auch, dass das Beantworten in diesem Interview auch einige Blockaden löst, bzw. ich wieder neue Impulse bekomme, die in mir schlummernden Bilder zu wecken.

Welche Rolle spielt Musik in deinem kreativen Prozess? Gibt es bestimmte Genres oder Künstler, die dich inspirieren oder begleiten, während du Kunst erschaffst?

Da ich ja selbst Musik mache – ich spiele Geige und ein wenig Klavier – ist diese für mich sehr wichtig. So mache ich oft Musik, um… naja, Musik zu machen! Und damit ich Schwingung komme.

Beim Malen höre ich gelegentlich Musik, da allerdings wenig klassische Musik, da diese volle Aufmerksamkeit abverlangt. Was ich gern habe ist etwas beschwingter Rhythmus und eher melodische Musik. Es kommt aber auch vor, dass ich mir Musik wähle die meine Stimmung verstärkt oder verändert… je nach dem, wonach mir gerade ist. Ich kann das also nicht auf ein Genre oder Künstler reduzieren. Oft höre ich auch während dem Malen Interviews oder Podcasts. Oder ich höre nur die Geräusche meines Arbeitens… Stille, ohne Ablenkung.

Hast du jemals Kunstwerke geschaffen, die du später bereut hast oder die du am liebsten vernichtet hättest? 

Bereut? Nein. Es sind in jedem Werk oder auch „misslungenem“ Werk wichtige Lernschritte entstanden. Was aber oft vorkommt, dass ich manche Bilder entweder ganz oder teilweise übermale. So hatte ich mal eine Phase, in der ich nur ganz schwarze Bilder gemalt habe. Matt Schwarz und glänzend Schwarz.  Diese konnte ich dann irgendwann nicht mehr sehen und habe sie übermalt.

Wenn du die Fähigkeit hättest, ein bereits existierendes Kunstwerk zu „reparieren“ oder zu verändern, welches würdest du wählen und was würdest du tun?

Würde ich nicht wollen. Ich wollte auch nicht, dass jemand meine Bilder verändert.

Danke dir für deine Zeit und Mühe!

 

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