Kunst gegen Stress
Kunst gegen Stress? Das sich Kunst und künstlerische Aktivitäten positiv auf das Stresslevel auswirken wurde schon mehrmals von Medizinern bestätigt. Die beruhigende Wirkung von Mandalas wird nicht nur von den Eltern, kreativer Kinder geschätzt. Unfall-, und Traumapatienten werden immer häufiger durch kreative Tätigkeiten gefördert. Selbst kreativ zu sein erhöht die psychologische Wiederstandsfähigkeit, kurz gesagt man ist entspannter und das subjektive Wohlbefinden steigt. Bei sogenannten Kunsttherapien wurde von Fällen berichtet, wo kranke oder verstörte Personen, Erfolge erzielt haben die im Vorfeld nicht für möglich gehalten wurden. So ist es kein Wunder das seit vielen Jahren das Interesse an Kunsttherapien steigt.
Nicht nur Aktiv – sondern auch Passiv
Das bei Konzentrationsstörungen, Angststörungen und vielen weiteren psychischen Belastungen, Kunst fördert, wurde in den letzten Jahren von verschiedenen Instituten und Fachpersonal geklärt. Doch nicht nur wenn man selbst den Pinsel schwingt hilft Kunst gegen Stress. Alleine das betrachten von Kunstwerken wirkt gesundheitsfördernd, ebenso das darüber sprechen. Bei jungen Menschen ist es in erster Linie vorbeugend, es fördert kreativität, psychische Belastbarkeit und die Geduld. Bei älteren Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder psychischen Belastungen wird die Kommunikation gefördert, es entsteht ein Interesse fernab von Stress. Somit kann gewissermaßen auch wieder Lebensfreude geweckt werden. Gegen das Gefühl von Einsamkeit und diverse Belastungen kann angegangen werden. Kunst, Kommunikation und Kontakte stellen sich mit einer entschleunigenden Wirkung gegen den Alltagsstress. Kein höher,schneller,weiter!
Leistungs-, und Erfolgsdruck fördert Stress
Nun ist es aber leider nun mal so, dass besonders junge Menschen einem immer größeren Stresslevel ausgesetzt werden. Nicht nur durch steigende Leistungserwartung und die sich immer häufiger ändernde Lebenssituationen. Der immer weiter steigende Konsum von Technik trägt einen ebenso hohen Anteil dazu bei.. Der Pool an Möglichkeiten steigt stetig, nicht nur im Rahmen der Technik. Personen die durchschnittlich 6-8 Stunden arbeiten, studieren oder in die Schule gehen und circa 6-8 Stunden schlafen, haben also 8 – 12 Stunden Zeit die sie gestalten können und dürfen. 8 – 12h Stunden, ein drittel, wenn nicht sogar die ganze hälfte eines Tages. Das klingt erstmal viel, allerdings sollte nicht vergessen werden das in dieser Zeit der Alltag einkehrt und dieser ist bei den meisten Menschen nunmal voll ausgebucht. Termin folgt auf Termin. Essen, Hygiene, Haushalt schaffen die meisten Menschen noch ohne großen Stress. Allerdings steht ja noch mehr an, Familie, Freunde und das Haustier. Dann möchte man aber auch noch etwas Zeit für sich. Sport, Lesen, Fernsehen. Und das ganze muss man dann so in seinen Alltag quetschen, dass man die Termine, die man auferlegt bekommt einhalten kann. Passfotos machen? Anträge einreichen? Etwas abholen? jemanden helfen? Arzttermine? Elternabend? Geburtstage? Werkstatt besuch? Anwaltstermin? Zwischenzeitlich noch telefonate und chats über oder für irgendwelche Termine. Irgendwas fällt immer an, meistens dann wenn man es am wenigsten unterbringen kann. Irgendwas überschneidet sich immer. Doch durch 1-A lifehacks und Abstriche schaffen wir es dann doch irgendwann ins Bett zu fallen.Schließlich haben wir uns dadran gewöhnt.
Zeitmanagment
Die oben erwähnten Abstriche schaden meistens nur uns selbst und unserer Gesundheit. Um sich nicht Wahnsinnig zu machen ist Zeitmanagment wichtig. Planen sie genug Zeit für sich und überlegen sie sich wo sie Abstriche machen können. Man kann nun mal nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Wenn wir davon ausgehen das der Mensch gesund ist und die Umstände stimmen, dann kann er garantiert einige Tätigkeiten kombinieren. Die Wartezeit beim Arzt mit einem Buch überbrücken? Mit der Mutter, Vater, Bruder, Tante, etc. zusammen in die Werkstatt fahren? Joggen und mit dem Hundgassi gehen? Yoga im Museeum? Einige Tätigkeiten lassen sich besser kombinieren als andere. Schön und gut, allerdings sollte hier schon lange klar sein, das wir mehr Zeit nutzen als wir eigentlich haben. Ob das effektiv und gesundheitsfördernd ist muss jeder selbst entscheiden. Wer nicht mal 20 Minuten essen kann ohne „was wichtiges klären zu müssen“, sollte sich ernsthaft Gedanken machen wie er sein Zeitmanagment optimieren könnte. Für die Gesundheit kann es sehr förderlich sein auch mal das Handy, Laptop oder sogar Buch wegzulegen. Einfach mal in der Bahn aus dem Fenster schauen oder den Wartebereich der Arztpraxis betrachten und beim „Shopping-Spaziergang-Sport-Sprint“ durch die Innenstadt erst recht. Eure Gesundheit und eure Mitmenschen werden es euch danken. Eventuell werden ihr neue Dinge beobachten können. Kunst!
Ebene-B1 Taunusanlage
Der „Merkurist“ veröffentlichte heute einen Artikel in dem es darum geht, dass die S-Bahnstation Taunusanlage in Frankfurt am Main künstlerisch etwas aufgepeppelt wird. Der neu gegründete Künstlerverein „Ebene-B1 e.v“ übernimmt das Design. Hier zum Beitrag: -> https://merkurist.de/frankfurt/im-vorbeigehen-s-bahn-station-taunusanlage-kunst-soll-alltag-der-passanten-entschleunigen. In der S-Bahnstation Taunusanlage wird bis zum 01. März.2018 Objektkunst von Monika Linhard zu sehen sein. Nach einer 2 wöchigen Umbauphase präsentiert Christian Uitz seine Installation. Uitz wurde bereits zweimal der Deutsche Lichtsdesign Preis verliehen. Die Vorbereitungen für die Ausstellungen ab Mai 2018 laufen auf Hochtouren. Obwohl an Bahnhöfen das Stresspotenzial meistens recht hoch ist und fast alle es eilig haben, werden es viele Reisende bestimmt danken. Der Trend, dass Smartphone in der Tasche zu lassen steigt an.
Werke wie diese können uns Alltagsstress nehmen, wenn wir es zulassen!
Für den Raum Hamburg können diese hier nachgeschlagen werden. http://www.kulturkarte.de/hamburg
Dazu kommen noch unzählige Kunstwerke die nicht in direkter Bahnhofsnähe liegen. Zu entdecken gibt es genug. Aber Zeit hat man nicht? – Die nimmt man sich!
Fazit:
Es gibt viel Kunst im Alltag. Allerdings muss man sich auch die Zeit nehmen und sie entdecken. Wir fragen uns trotzdem schon seit langem warum Bahnhöfe nicht noch mehr zur Präsentation und Veranschaulichung von Kunstwerken genutzt werden. Sicherlich gibt es nahezu an jedem Bahnhof Skulpturen, Mahntafeln, Plakate oder andere Arten von Kunstwerken. So schön in Szene gesetzt wie von dem „Künstlerverein Ebene-B1 Taunusanlage“ werden sie aber selten. Ob das an der sowieso schon besonderen Haltestelle Taunusanlage oder an der Arbeit der Künstler liegt wird sich zeigen. Fest steht aber, dass sich daran viele Menschen erfreuen werden und das es Kunst im allgemeinen, dem Alltag näher bringt. Eventuell nehmen sich Führungspersonen und Verantwortliche der Deutschen Bahn oder regionaler Verbünde (hvv,bfg usw.) ein Beispiel und suchen aktiver das Gespräch mit Künstlern. Stadt und Land könnten bestimmt auch einflussreich zu bunteren und kunstvolleren Bahnhöfen beitragen. Viele Künstler würden sich sicherlich über Auftragsarbeiten freuen, einige Künstler würden sich bestimmt auch bereit erklären Werke zu stiften. Mit hohen Besucherzahlen ist definitiv zu rechnen. Da Kunst in der Regel im Wert steigt und durch die Kameras und den vielen Betrieb die Werke immer unter Beobachtung stehen würden – gibt es hier viele Möglichkeiten der Investition. In Bahnhöfe die zum verweilen einladen, stört eine eventuelle Verspätung sicherlich auch weniger. Doch egal wie schön man etwas gestaltet und wie gut man etwas präsentiert, die Augen dafür muss der Mensch schon selbst öffnen. Wir hoffen das noch mehr Künstler und Bahnhöfe folgen werden. Weniger Stress – mehr Kunst, im Sinne der Menschheit.
Ps: Kunst liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Um zur Entspannung und zur Kultur beizutragen und nicht für streiteren zu sorgen und eine Zensur zu verhindern, sollten keine fragwürdigen Werke in Betracht kommen – oder doch?
http://arttrado.de/news/kunstzensur-wird-immer-haeufiger-gefordert/