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Young Artist Space
Interview mit Kseniya Krei über ihre Motivation und künstlerischen Anfänge

Young Artist Space: Interview mit Kseniya Krei über ihre Motivation und künstlerischen Anfänge - Junge Kunst entdecken auf ARTTRADO

Interview mit Kseniya Krei über ihre Motivation und künstlerischen Anfänge Kseniya Krei kontaktiere uns im Rahmen ihres „Ukraine-Projektes“ als Vertriebspartner.
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In unserer neuen Kategorie "Young Artist Space" machen wir auf junge Künstler aufmerksam, die noch keine "große Vita" vorweisen können, wir uns aber sicher sind, das die Newcomer in den nächsten Jahren noch für Wirbel auf dem sehr bewegten Kunstmarkt sorgen werden. Die junge Künstlerin Kseniya Krei konnte sich über die letzten Jahre hinweg für die Kunst über Porträtzeichnungen begeistern. Kunst war für sie bisher immer ein "stilles Hobby". 2014 fertigte sie ihre erste politische Zeichnung an und unterstützt aktuell mit einem Kunstprojekt ihr Herkunftsland Ukraine.

Interview mit Kseniya Krei über ihre Motivation und künstlerischen Anfänge

Kseniya Krei kontaktiere uns im Rahmen ihres „Ukraine-Projektes“ als Vertriebspartner. Die junge Künstlerin aus Monheim am Rhein hat in ihrem künstlerischen Portfolio aber mehr Werke und Stilrichtungen vorzuweisen als die beiden – die sie nun für einen guten Zweck zur Verfügung stellt. Kunst ist für sie mehr als nur ein Hobby und die Leidenschaft im künstlerischen Schaffen begeistert bereits erste Sammler und Kunstfreunde, obwohl Kseniya Krei ihre Werke erst seit Kurzem mit der Öffentlichkeit teilt.

Im Rahmen eines Interviews und einem Platz in unserem digitalen „Young Artist Space“ möchten wir die Gelegenheit geben, auf ihre Anfänge und ihre Motivation zu sprechen zukommen und unsere Leser auf sich aufmerksam zu machen.

Kseniya Krei im Interview

Wo bist du grade, wie geht es dir und wodran arbeitest du aktuell?

Ich lebe seit ein paar Jahren in der schönen und grünen Stadt Monheim am Rhein. Ich bin während der Pandemie dort hingezogen und arbeite auch hauptsächlich im Homeoffice. In den Zeiten, wo man wenig unternehmen konnte, habe ich mich immer mehr den kreativen Tätigkeiten gewidmet. Ich habe mich also in der Wohnung neu eingerichtet und angefangen, in einem Atelier zu malen. Besonders an Wochenenden sind einige Werke für meine eigene Wohnung sowie für meine Familie und Freunde und Bekannte entstanden.

Das hat mir extrem viel Spaß gemacht. Das Werk „Kalithea“, welches ich für mein Wohnzimmer gemalt habe, hat sehr viel Zuspruch bekommen. Ich sehe mir das Gemälde jeden Tag an und ich spüre jedes Mal das Gefühl der Zufriedenheit und Harmonie. Genau dieses Gefühl möchte ich gerne in weiteren „Kalithea“ Werken reproduzieren.

Wie bist du zur Kunst gekommen und wann/Was war der Moment, das du dich entschieden hast deine Werke mit der Öffentlichkeit zu teilen?

Ich habe schon mit sehr jungen Jahren angefangen zu malen. Meine ersten Zeichnungen waren von Menschen mit Katzenaugen. Das lag vermutlich daran, dass ich viel Zeit mit unseren Katzen verbracht habe (lacht). In der Schulzeit hatte ich mein Hobby weiterhin ausgebaut und Porträtzeichnungen/Ölbilder (diesmal mit Menschenaugen) angefertigt. Nach dem Abitur wollte ich den Studiengang Kommunikationsdesign studieren, ich habe mich jedoch dagegen entschieden. Stattdessen habe ich mir selbst das Versprechen gegeben, nach dem Studium wieder mit der Kunst anzufangen. Dieses Versprechen habe ich nach 7 Jahren eingelöst.

Schon zum Ende meines Medieninformatik-Studiums habe ich einen Zeichenkurs besucht und meine Malerei-Kenntnisse wieder aufgefrischt. Für mich war das Jahr 2014 besonders bitter – meine Heimat, die Krym in der Ukraine, wurde von Russland annektiert. Hier habe die Nachrichten im Live-Ticker verfolgt und mit der Informationsflut musste ich lernen, mit umzugehen. Das habe ich mithilfe einer Zeichnung von Putin gemacht. Ich habe ihn als den kühnen und eiskalten Chirurgen gesehen, der die Ukraine in Zeiten der Bewusstlosigkeit, ausgelöst durch den Euro-Maidan, ausgenutzt hat.

putin karikatur kunst ukraine

Die Ukraine liegt dabei hilflos und schwach auf dem OP-Tisch. Putin markiert sich dabei die Teile der Ukraine, die er sich holen will. Die Zahlen stellen die Reihenfolge dar, welche Gebiete als Nächstes okkupiert bzw. von ihm annektiert werden. Die politische Zeichnung hatte ich im Rahmen des Bewerbungsprozesses für den Kommunikationsdesign-Studiengang beigelegt. Mit der umfassenden Invasion auf die Ukraine habe ich diese Zeichnung bei Instagram öffentlich gemacht. Ich habe angefangen, mich auf vielen Ebenen zu engagieren und so habe ich beschlossen, auch die UKRAINA Gemälde anzufertigen. Auch hier hat die Kunst mir geholfen, meine Gedanken zu visualisieren. Im Gegensatz zu der „stillen“ Putin-Zeichnung von 2014 wollte ich 8 Jahre später ein positives und schönes Gemälde anfertigen und damit „laut“ es der Öffentlichkeit zeigen.

Mit deiner Kunst setzt du dich also auch für soziale Projekte ein, hat Kunst für dich immer eine „soziale Aufgabe“?

Die Kunst hatte für mich nicht immer eine politische Bedeutung gehabt. Erst 2022 habe ich richtig verstanden, was die Kunst alles festhält und an sich alles bewirken kann. Kleine Kinder haben in den Bunkern Zeichnungen angefertigt und über den Etsy-Shop konnte ich diese digitalen Zeichnungen kaufen und diese Familien mit etwas Geld unterstützen. Viele ukrainische Künstler:innen schreiben Songtexte, verfassen Poetry Slams, malen Gemälde, erstellen Memes und so vieles mehr. Und all diese Kunstwerke haben die (soziale) Aufgabe auf sich aufmerksam zu machen, damit man, wie 2014 von der restlichen Welt nicht vergessen wird.

Wie viele Werke hast du bis heute bereits angefertigt?

Das müssten knapp über 50 Werke sein.

Deine Bilder schwanken zwischen Abstrakt, wie das Werk „Aura“ aber auch mystische Werke wie „Justizia“ finden sich in deinem Portfolio. Was malst du am liebsten?

Aktuell male ich sehr gerne abstrakt und experimentiere gerne mit Strukturmasse, um so Kontraste auf den Bildern erstellen zu können. Ich dachte früher es wäre „einfach“ abstrakt zu malen, aber da hatte ich mich getäuscht – es braucht sehr viel Übung! Es gibt auch Momente, wo ich einfach „Lust“ habe wieder Menschen zu malen und da greife ich gerne auf die Ölfarbe zurück.

 

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Wie kann man sich den Entstehungsprozess vorstellen?

Es können immer unterschiedliche Impulse sein. Mal sehe ich ein Foto und ich möchte genau dieses Foto nachmalen. Es kann aber auch sein, dass ich einen bestimmten Stil, wie zum Beispiel für meine Wohnung, unterstreichen will. Da schaue ich konkret, welche Formen und Farben meine Wohnung besitzt. Und dann entsteht etwas „Passendes“ in meinem Atelier und im Prozess entscheide ich, ob ein Bild fertig ist oder noch für weitere Schichten ruhen muss, um genau die passende Harmonie darstellen zu können.

Ich hole mir außerdem Inspirationen von anderen Künstlern. Zum Beispiel die dreidimensionale Technik von Iris Marisa Neuner oder der Künstlerin Golsa Golchini.

Was war bisher dein schönstes Feedback?

Mein schönstes Feedback war der Stolz und die Tränen meiner Familie für die Aktion der UKRAINA Bilder.

… und deine härteste Kritik?

Ich empfinde es weniger als Kritik, aber nicht jede Person hat einen emotionalen Bezug zu abstrakten Gemälden, weshalb manche Personen meine schwarz-weißen Ölbilder von Menschen favorisieren. Hier ist die Kritik bisher sehr milde ausgefallen.

Wer soll deine Kunst auf keinen Fall kaufen?

Grundsätzlich soll jede:r meine Kunst kaufen können, aber es wäre schade und auch traurig, wenn meine Kunst „still“ in einem Kellerregal verstauben würde.

Kunst muss….

…berühren und die Geschichte festhalten.

Danke dir für deine Zeit und Mühe!

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Ausgewählte Arbeiten der Künstlerin finden Sie in Kürze in unserem Shop!

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