Der Fotokünstler Eberhard Vogler aus Wuppertal war seit 2006 auf über 80 Ausstellungen präsent. Mit der Fotografie beschäftigt Vogler sich seit 1978, für seine Arbeiten bereiste er als Autodidakt schon fast ganz Europa. Nun nahm er als als "Spätberufener" noch ein Studium der Fotografie an der fadbk Essen auf. Er stand uns für ein Interview zur Verfügung, um uns unter anderem in seine Zukunftspläne einzuweihen.
Interview: Fotograf Eberhard Vogler aus Wuppertal
Eberhard Vogler wurde 1963 in Wuppertal geboren, wo er auch bis heute lebt und arbeitet. Das Urgestein aus dem Bergischen Land ist aber weit über die Grenzen seiner Heimatstadt bekannt, so stellte Vogler unter anderem bereits in der bekannten Agora Gallery in New York aus. Für seine Fotos reiste er unter anderem nach Griechenland, Spanien, Irland, Schottland Türkei und Frankreich – aber auch nach Island.
Zu seinen Referenzen zählen die Barmenia Versicherungen, das Ingenieurbüro Beck, die Weinhandlung Lapinski und diverse Private Sammler. In regionalen Presseberichten ist er fast monatlich zu finden, „trotzdem“ widmet er sich noch mal einem Studium der Fotografie an der fadbk Essen.
Mehr über Eberhard Vogler erfahren Sie auf seiner Webseite: https://eberhard-vogler.de/
Eberhard Vogler im Interview
Danke dir für deine Zeit und Mühe! Schwierige Zeiten für die Kunstbranche,… wo bist du grade, wie geht es dir und wodran arbeitest du aktuell?
Vielen Dank für die Nachfrage, es geht mir gut! Zum Glück bin ich bisher von Corona verschont geblieben. Es ist Wochenende und ich sitze zu Hause in meinem Arbeitszimmer.
Die letzten Monate habe ich genutzt, um mein Archiv durchzuschauen. Dabei habe ich einige in Vergessenheit geratene Fotos entdeckt, die ich gerne im nächsten Jahr präsentieren möchte. Aktuell arbeite ich also an neuen Ausstellungskonzepten und ich bin dabei, meine Fotos vom letzten und von diesem Jahr zu sichten.
Da ich in diesem Jahr als „Spätberufener“ ein Studium der Fotografie an der fadbk Essen aufgenommen habe, muss ich an den Wochenenden auch regelmäßig „Hausaufgaben“ erledigen.
Du beweist, dass auch Autodidakten als Fotograf erfolgreich sein können, wann und wie kamst du zur Fotografie?
Mein Vater und zwei meiner Onkel haben regelmäßig fotografiert. 1978 habe ich, mit 14 Jahren, meine erste Spiegelreflexkamera zur Konfirmation geschenkt bekommen, ein Minolta XG 2. In meiner Jugend habe ich Fotokurse besucht und mit meiner Jugendgruppe im Keller der Kirche ein S/W Labor betrieben. Zu der Zeit habe ich außerdem meine Filme zu einem befreundeten Fotohändler gebracht, dessen Labor ich benutzen durfte.
Sprich über 40 Jahre Erfahrung,… gibt es etwas was du auf dem Kunstmarkt gerne ändern würdest?
Ich würde mir wünschen, dass Galerien, Käufer und Museen mehr auf die Qualität der Arbeiten und weniger auf die Ausbildung der Künstler*innen Wert legen. Somit könnten auch mehr Autodidakt*innen eine Chance erhalten, sich am Kunstmarkt zu etablieren.
Nicht jedes Kunstwerk ist ein Foto, aber ist jedes Foto Kunst?
Nein, nur wenn ein Foto durch einen Künstler, der die Möglichkeiten der Fotografie nutzt, um dadurch sein persönliches Anliegen oder seine Gefühle auszudrücken, erstellt wurde.
Wie viele Aufnahmen sind im Laufe deiner Karriere entstanden?
Wenn man mein vielen Familien- und Urlaubsfotos mitzählt, sind es weit über 40000 Fotos.
Auf meiner Website befinden sich allerdings nur die Fotos, die ich ausstelle und verkaufe, es sind aktuell fast 500 Fotos.
Analog oder Digital?
Im Rahmen meines Studiums habe ich noch einmal analog fotografiert und anschließend die Filme im S/W Labor entwickelt und vergrößert. Das hat mir zwar sehr viel Spaß gemacht, war aber auch mit viel Arbeit verbunden.
Sicherlich gibt es Künstler, die weiterhin analog fotografieren, entwickeln und vergrößern, also die analoge Fotografie für sich als Kunstform wiederentdeckt haben.
Ich werde weiterhin der digitalen Fotografie treu bleiben. Wenn man zusätzlich noch im RAW-Format fotografiert, hat man deutlich mehr Möglichkeiten der Weiterverarbeitung als bei der analogen Fotografie.
Deine Arbeiten waren seit 2006 auf über 80 Ausstellungen zu sehen. Was war in deiner Karriere das schönste Feedback?
Für die Teilnahme an der GROSSEN Kunstaustellung NRW im Jahr 2018 in Düsseldorf und den Gewinn der Gold Medaille beim 2. VIEPA 2021 Fotowettbewerb 2021 in Wien, habe ich das schönste Feedback erhalten.
Und die härteste Kritik?
Es ist schon vorgekommen, dass man mir den Ankauf eines Fotos zugesagt hat, es aber dann doch nicht zu einem Ankauf kam. Man hat mich schon mal einen „Schöngeist“ genannt, in meinem speziellen Fall war das eher abwertend gemeint.
Für deine bisherigen Aufnahmen, bist du schon durch fast ganz Europa gereist – gibt es noch ein Land was auf deiner „Liste“ steht?
Ich würde gerne noch nach Kroatien und Malta reisen. Außerdem würde ich gerne noch Budapest und die Städte in Andalusien besuchen.
Gibt es konkrete Zukunftspläne und falls ja, kannst du unseren Lesern schon etwas darüber verraten?
Ich würde gerne weiterhin mein Studium verfolgen und in den nächsten Jahren mit einem Akademie-Brief abschließen.
Für den März nächsten Jahres habe ich eine kleine Einzelausstellung in Wuppertal geplant, ich bewerbe mich aber auch regelmäßig um auch mal in anderen Städten auszustellen.
Langfristig würde ich gerne neue Kataloge von meinen Arbeiten erstellen und / oder einen Verlag finden, der ein Buch mit meinen Arbeiten veröffentlicht.
Was darf auf keinen Fall über dich an die Öffentlichkeit gelangen?
Nacktfotos vom FKK Strand ??? Dein Ernst ??? 😉
Halt uns gerne auf dem Laufenden! Gerne berichten wir über die kommende Einzelausstellung in Wuppertal und ich drücke dir ganz fest die Daumen für einen Verlag! Ich kann dir den aufstrebenden Renidere Verlag empfehlen 😉
Weitere Informationen
Titelbild: Eberhard Vogler vor einer seiner Fotografien im Rahmen der Eröffnung der GROSSEN NRW im Museum Kunstpalast.
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