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dreidimensionale Malerei
Die Kunst der Fuge – Joseph Marsteurer bei Reinisch Contemporary

Josef Marsteurer, O_22 (2022), Acryl auf Acrylglas, ca. 100 x 90 x 80 cm (© Reinisch Contemporary) junge kunst online galerie arttrado kunst kaufen ausstellung

Die Kunst der Fuge – Joseph Marsteurer bei Reinisch Contemporary Der Kurator Günther Holler-Schuster über „die Kunst der Fuge“: „Marsteurers
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Diesen Frühling widmet sich die Galerie Reinisch Contemporary der dreidimensionalen Malerei Joseph Marsteurers. Im Rahmen einer Einzelausstellung präsentiert der österreichische Künstler eine Auswahl aktueller Werke, darunter auch monumentale Plastiken, die den Betrachter dazu einladen, sich auf ein intellektuelles Spiel mit den Zwischenräumen von Malerei und Konzept, Fiktion und Wirklichkeit einzulassen.

Die Kunst der Fuge – Joseph Marsteurer bei Reinisch Contemporary

Der Kurator Günther Holler-Schuster über „die Kunst der Fuge“: „Marsteurers Malerei geht davon aus, dass der Pinselstrich das Grundmodul der Malerei sei. Er ist die Vermittlung zwischen Farbe und Motiv, er ist üblicherweise der treueste Diener der Darstellung bzw. der Illusion. Ist er verabsolutiert und isoliert, wird er selbst zum Bild und funktioniert im Detail genauso wie das System im Ganzen. Marsteurer produziert seit Jahren schon Pinselstriche, dokumentiert und archiviert sie und hält sie für spätere Verwendungen bereit. Diese Grundlagen der Malerei, auf Folien aufgebracht, können jederzeit und auf unterschiedlichen Orten zum Einsatz kommen. Man kann sie beliebig auf glatte Oberflächen – Platten, Folien, Röhren, etc. – aufbringen, die man in der Folge in neue Formzusammenhänge führen kann.”

Der innerhalb der Malerei begonnene Prozess ist somit in den Kontext der Skulptur eingetreten. Biegen und Verformen sind Methoden der Bildhauerei, nicht der Malerei. Joseph Marsteurer stellt diesmal konsequenterweise auch monumentale plastische Gebilde vor, die vegetabilen Formen gleichen, aber auch als völlig abstrakte dreidimensionale Malereien definiert werden können. So sehr sich diese Kunst auf das Konzeptionelle beruft, stellt sie sich doch opulent und visuell äußerst attraktiv dar.

Holler-Schuster weiter:

“Man kann sich Kunst als ein System vorstellen, in dem ein Zusammenspiel von Einzelphänomenen vorherrscht. Die Theorie der Kunst versucht wenigstens seit der Renaissance, dieses System zu ergründen und Begrifflichkeiten einzuführen, die es erfassen sollen. Kunst kann Systeme entlarven, überspitzen, in neue Modelle transformieren und auf diese Weise unsere Wahrnehmung der Welt infrage stellen.”

Die Zwischenräume, sowohl der Begriffswelt als auch der konkreten Möglichkeiten der Materialisierung, sind für Marsteurer von großem Interesse. Die Fuge ist ein musikalisches Kompositionsprinzip polyphoner Mehrstimmigkeit, oder auch ein Zwischenraum physikalischer Art, zwischen zwei Teilbereichen, Bauteilen oder Materialien. Die Linguistik kennt die Fuge als jene Stelle, an der in Komposita die einzelnen Bestandteile aneinandergrenzen.

Wenn man es will, bieten Marsteurers Werke Modelle der Malereitheorie, ohne dass man sie als solche begreifen muss. Bachs Fugen können letztlich als ästhetische Erlebnisse wirksam sein, ohne dass sich ihr komplexer theoretischer Aufbau als solcher vordrängt.

Die Kunst der Fuge

Eröffnung: Freitag, 18. März 2022
, 19.00 Uhr

Ausstellungsdauer: 19.–29. März und 22.–30. April 2022

Veranstaltungsort:
 Galerie Reinisch Contemporary

Hauptplatz 6, 8010 Graz, Österreich

ÜBER REINISCH CONTEMPORARY

Reinisch Contemporary vertritt mehr als 25 Künstler, sowohl neue als auch etablierte, wie etwa Herbert Brandl, Katharina Grosse und Hubert Schmalix. Mit Schwerpunkt auf Kunst nach 1980, handelt die Galerie mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien und Drucken.

Die Galerie betreibt zwei Standorte in Österreich: eine im Herzen von Graz und eine weitere im Schloss Kalsdorf bei Ilz. Die Galerie am Grazer Hauptplatz wurde Anfang 2012 eröffnet. Auf mehr als 200 Quadratmetern werden hier stetig wechselnde Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Im Schloss Kalsdorf, unweit von Graz, finden auf über 1,000 Quadratmetern punktuell Ausstellungen und Besichtigungen statt.

Die Galerie ist bei den grossen österreichischen Kunstmessen präsent. Reinisch Contemporary arbeitet mit Museen und Kulturinstitutionen zusammen, berät Sammlungen und trägt mit Publikationen zum Kunstdiskurs bei.

Ein weiterer Fokus richtet sich auf authentische Stücke nomadischer Textilkunst. Helmut Reinisch verfasste mehrere Bücher zu diesem Thema und zählt zu den führenden Sachverständigen für die traditionelle Knüpf- und Webkultur von Marokko, Persien und der Türkei.

Durch vielfältige Ausstellungen, Kollaborationen, Künstlerstipendien und interdisziplinäre Projekte ermöglicht Reinisch Contemporary Begegnungen und Austausch zwischen Künstlern, Sammlern, Kuratoren und der Öffentlichkeit.

Weitere Informationen

Zur Webseite des Künstlers: http://www.marsteurer.net/

Weitere Informationen über die Ausstellung: AKTUELLES – www.reinisch-graz.com

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