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Kunst weckt Emotionen
Betrunkener beschädigt bedeutendes Gemälde der Tretjakow-Galerie

Betrunkener beschädigt das bedeutendes Gemälde der Tretjakow-Galerie Vor dem Bild „Iwan der Schreckliche und sein von ihm erschlagener Sohn am
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Betrunkener beschädigt das bedeutendes Gemälde der Tretjakow-Galerie

Vor dem Bild „Iwan der Schreckliche und sein von ihm erschlagener Sohn am 16. November 1581“ greift sich der Betrunkene einen Metallpfosten. Das Schutzglas geht zu Bruch – die Leinwand reißt an drei Stellen. Der Mann wird festgenommen. Ihm drohen bis zu drei Jahre Gefängnis. So das Szenario am Wochenende in der Tretjakow-Galerie in Moskau. Gottseidank ist die Darstellung von Gesicht und Händen des Zaren und des Zarewitsch nicht beschädigt. Da es sich hier um die Details und wohl wichtigsten Bereich des Gemäldes handelt, wäre eine Reparatur wohl kaum noch in Frage gekommen.

Nach Angaben der Polizei hat der Mann vor der Tat Wodka im Museumscafé getrunken. Er habe sich über das Bild aufgeregt, die Darstellung der Fakten in dem Gemälde halte er für unglaubwürdig.Ilja Repin (1844-1930) der Maler des Ölgemäldes von 1885, ist einer der wichtigsten Porträtmaler des russischen Realismus. Der Kunstmäzen Pawel Tretjakow (1832-1898) erwarb das Bild kurz nach seiner Fertigstellung.

Und jetzt?

Spezialisten haben das Bild aus dem Rahmen genommen und Glassplitter entfernt. Es soll natürlich restauriert werden. Wir sind uns sicher das mehrere Jahre benötigt werden. Der Schaden wird auf umgerechnet mehrere Tausend Euro geschätzt. Den Wert des Gemäldes zu berechnen, ist fast unmöglich.

„So viel Geld wie ein Mensch hat, so viel würde er bezahlen“ – Dmitri Butkewitsch

Der Preisrekord für ein Repin-Bild liege bei 7,5 Millionen US-Dollar, s. Doch das Werk mit Zar Iwan ist ähnlich wie die „Mona Lisa“ einmalig. Sollte in einer außergewöhnlichen Situation entschieden werden, das Gemälde zum Kauf anzubieten, ist jeder Preis möglich.

Kurios…

Bereits 1913 stach ein Mann dreimal mit einem Messer auf die Leinwand ein. Nach der Restaurierung wurde es ab 1927 durch eine Glasscheibe geschützt. Das Kunst Emotionen weckt ist schön und oft bestimmt durchaus gewollt – ob wir es hier mit etwas besonderem oder nur Zufall zu tun haben liegt im Auge des Betrachters. Um weitere Anschläge zu verhindern empfehlen wir das Kunstwerk zukünftig besser zu schützen. Allerdings scheiden sich hier die Geister, zwar sichere Glas das Werk, aber umso dicker es ist umso mehr stört es bei der Betrachtung des Werkes. Videoüberwachung oder größere Abstände zum Beobachter bieten zwar theoretischen Schutz, sind in der Praxis aber keine Garanten.

Wir hoffen das in diesem Fall und auch für die Zukunft schnell eine Lösung gefunden wird um Kunstwerke zu sichern.Einen Beitrag dazu leisteten wir schon hier: Die richtige Kunstversicherung finden!

Mehr über die Tretjakow Galerie gibt es auf der Website der russischen Kunstfreunde: https://www.tretyakovgallery.ru/en/

Foto: „Iwan der Schreckliche und sein von ihm erschlagener Sohn am 16. November 1581“ von Ilja Repin. Foto: Ria Novosti/Sputnik. (Quelle: dpa)