Diese Kunst steht für sich alleine...
Mario Cassar: SacredRubbings – OUT OF BOUNDS
Am Anfang des letzten Monats, berichteten wir über Mario Cassar und seine Ausstellung „SACREDRUBBINGS“ auf Malta. Glücklicherweise konnte die Ausstellung trotz Corona mit Besuchern stattfinden. Mario Cassar geht aber nun einen Schritt weiter und stellt sich die Frage, was wäre eigentlich gewesen wenn nicht?
Benötigt eine gute Kunstausstellung überhaupt Besucher? Gute Kunst kann doch auch für sich alleine stehen, sie muss es sogar. Der Künstler präsentiert SACREDRUBBIGS ein zweites Mal. Diesmal in der Ausstellungshalle des Ministeriums der Insel Gozo, beabsichtigt ohne Vernissage, ohne viel TamTam und vor allem, ohne Besucher.
Vielleicht die erste Ausstellung ohne Besucher der Welt.
Kunst möchte bestimmt gesehen werden, aber was passiert – wenn nicht? Ein Austausch über die Ausstellung findet selbstverständlich statt, so wird der Minister der Insel Gozo zu Wort kommen, aber auch weitere Experten und Kunstfreunde halten ihre Meinungen, Eindrücke und Empfinden fest. Im Rahmen unserer Möglichkeiten berichten wir hier auf ARTTRADO.
Mario Cassar
Mario Cassar (* 1975) ist bildender Künstler und Pädagoge für bildende Kunst, er lebt und arbeitet in Gozo, auf Malta. In den 1990er Jahren untersuchte Cassar in Arbeiten den Effekt der Überlagerung verschiedener Schichten von Bedeutungen, Texte, Zeichen und Symbole auf Bildern und wie sich dies auf den Betrachter auswirkt. Cassar arbeitet in der Malerei, fertigt Skulpturen und Installation, widmet sich der Performance-Kunst, und hat einen Hang zu Film und Fotografie. Cassar hat bereits in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten ausgestellt.
Er studierte an der Gozo School of Art (1991-93) und der Universität von Malta.
Er kuratierte die erste Ausgabe von VISTA – The Victoria Contemporary Art Tour(2010). Cassar ist Dozent und Programmkoordinator an der Visual Arts Einheit, Sir M. A. Refalo Sechste Form – Gozo. Er unterrichtete eine neue Generation gozitanische bildende Künstler. Cassar lehrte auch Kunst an der Gozo School of Art (1997-2008) und in verschiedenen Abteilungen und Institute der Universität von Malta.
Cassar hat an verschiedenen EU-finanzierten Projekten mitgewirkt, wie das der Bundesregierung von Österreich anlässlich des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs (2008).
Preise und Ausstellungen
Er gewann mehrere Preise, darunter einen bei der Malta International Art Biennale und eine weitere im Garibaldi-Wettbewerb des Istituto Culturale d’Italia. Cassar war auch einer der Gewinner der Public Art in Gozo. Ein Wettbewerb von der Regierung von Malta. Als Ergebnis: Seine berühmte Edelstahl Skulptur mit dem Titel „Einige Dinge ändern sich nie“ wurde in Auftrag gegeben und in Victoria, Gozo installiert.
Im Jahr 2019 forschte Cassar künstlerisch in Palästina als Teil eines laufenden Projekts namens „FeelHome“. Dieses Kulturdiplomatie-Projekt wurde von der Regierung von Malta gesponsert. Cassars Kunstwerke wurden an der York University (Toronto) gezeigt, ebenso im Europahaus (Wien), an der Dar Dakarat (Palästina), in der Universität Malta, der Millennium Kapelle und an einigen anderen besonderne Orten.
Seine Werke wurden in diversen Büchern und Katalogen veröffentlicht. Seine Werke sind Teil von Sammlungen in verschiedenen Ländern, einschließlich Malta, Italien, Großbritannien, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und in Australien.
SACREDRUBBINGS
In den letzten fast 4 Jahren war Cassar an mehreren Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit der Erforschung von Bedeutung und Form in der zeitgenössischen Zeichnung befassten. Während er seit seiner allerersten künstlerischen Produktion im Jahr 1999 mit Text in seiner Kunst experimentiert, untersucht das in SACRED RUBBINGS vorgestellte Werk das Konzept der Autorenschaft, wie es der französische Denker Roland Barthes vorstellt. Durch die Anwendung verschiedener Bedeutungsschichten, einschließlich der in Malta, Frankreich und Palästina aufgenommenen Abriebe, untersucht Cassar, wie der Betrachter das Werk „besitzt“. Cassars Suche nach dem Geistigen und den Implikationen des Gedächtnisses, wie sie in architektonischen Räumen und Inschriften aufgezeichnet sind, ist ebenfalls sehr offensichtlich. Darüber hinaus verbindet er seine Kompositionen mit Zitaten und Verweisen auf seinen Lieblingsphilosophen Michel Foucault, dessen Arbeit sich mit dem Versuch befasste, die gemeinsamen Merkmale von Macht, Sexualität, Bildung, Wahnsinn und Inhaftierung zu finden.
Nach Malta werden Ausstellungen in weiteren Ländern folgen. Galerien und Ausstellungshäuser die Interesse an einer Zusammenarbeit haben, können gerne den Kontakt aufnehmen.
Ein Interview mit Mario Cassar finden Sie hier: Interview mit dem maltesischen Banksy: Mario Cassar
Weitere Informationen
Mario Cassar auf Instagram: @mariocassar75 • Instagram-Fotos und -Videos
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