Der Upcycling-Künstler MitoMito macht seit gut 30 Jahren Kunst. In den unterschiedlichsten Formen. Angefangen hat MitoMito mit darstellerischer Kunst, dann entstanden Schrottskulpturen, Batik und Seidenmalerei, Enkaustik und letztendlich fand er zum Action Painting. Seine Ausstellung sind grundsätzlich wild. Ebenso grundsätzlich finden diese im öffentlichen Raum statt, beispielsweise am Hamburger Hafen oder alten Industrieanlagen. - Viele dürften sich fragen, - was plant der Künstler als Nächstes?
Stolen Art – Golden Heart – Ein Gastbeitrag von MitoMito
Der letzte Gastbeitrag von MitoMito liegt bereits ein paar Monate zurück, aber einige Leser erinnern sich sicherlich noch an den kritischen Blick auf die Netflix Serie „Squid Game“. In dem offenen Brief gab es auch bereits den Hinweis, das im Hintergrund die Ausstellungsplanungen des Künstlers laufen – genaue Details des Konzeptes möchte MitoMito noch nicht verraten, aber vielleicht geben die folgenden Worte des Künstlers einen Fingerzeig, in welche Richtung es gehen könnte.
Ausgewählte Arbeiten von MitoMito finden sich auch bei uns im Shop: MitoMito – Arttrado.de
Stolen Art – Golden Heart von MitoMito
Kunst sollte frei sein.
Für alle, nicht nur für Menschen die sich das leisten können.
Denn das sich leisten wollen ist ja definitiv gegeben.
Glauben sie nicht?
In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der verkauften Kunstdrucke vervielfacht. Aus dem einzigen Grund, dass sich sehr wohl ein breiter Querschnitt der Bevölkerung mit Kunst beschäftigt. Für viele sind Kunstdrucke die einzige Möglichkeit sich einen Künstler ins Haus zu holen. Von den seltenen Exemplaren mal abgesehen, die sich ein Bild nach der Farbe aussuchen die zu ihrer Einrichtung passt. Ja auch sowas gibt es. Aber das sind die gleichen Leute, die sich auch Bücherattrappen aus dem Möbelhaus in ihr Regal stellen.
Für mich als Künstler ist es sehr schwer zu sehen, wie viele meiner Werke im Keller oder im Lager versauern. Nicht beachtet und im Dunkeln fristen sie dort ihr trauriges Dasein. Ich habe letztens auf EBay ein Angebot gesehen, das mich ins Grübeln gebracht hat.
Da wurde ein Künstlernachlass angeboten, eine stattliche Sammlung von 600 Werken in den unterschiedlichsten Größen. Welch Kreativität sich dort angesammelt hat, welches Genie sich dahinter verbarg wird wohl nie geklärt werden. Kunst zu verkaufen ist toll. Ein guter Künstler verkauft im Jahr etliche seiner Werke…mit Glück.
Allerdings ist meinem Verständnis nach der wirkliche Anreiz nicht im Mammon zu suchen, sondern in der Wahrnehmung. Bilder, Skulpturen, Plastiken werden gemacht, weil der Künstler etwas ausdrücken möchte.
Befreien wir die Kunst!
Was dabei raus kommt ist eine Gesellschaft, die wieder den Blick für die Schönheit entwickelt. Jeder der mich zu Hause besucht, bekommt von mir meine Werke unter die Nase gehalten. Beim ersten Mal ist es meistens ein “ah ja” beim zweiten oder dritten Mal ein “was soll es sein?” aber spätestens beim vierten Mal merke ich einen Fortschritt. Dann geht es plötzlich um Farbe oder “der Teil da oben sieht aus wie ein Gesicht…”.
Für mich ist das ein großer Schritt. Wenn ein Durchschnittsmensch, ohne nennenswertes Kunstverständnis, plötzlich die Entscheidung trifft zu sagen, “ich mag dieses Bild und das nicht so gerne” dann ist der erste Schritt getan.
Ich habe letzten Sommer immer mal wieder ein Werk vor mein Haus gestellt. Abends waren die jedes Mal weg. Ob sich das jemand an die Wand hängt oder im schlechtesten Fall ein Feuerchen damit macht, spielt für mich keine große Rolle. In diesem Sinne. Keine Kellerhaltung für Kunst.
Bilder brauchen Auslauf und Licht um zu strahlen, zu wirken und ihr Leben ein klein bisschen bunter zu machen.
Herzlichst
MITO
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Künstlern, die sich in den Worten von MitoMito wiederfinden, raten wir, sich beim Künstler zu melden – vielleicht verrät er unter 4 Augen mehr über sein kommendes Projekt – wir sind uns sicher, umso mehr Künstler sich zusammentun, umso größer und beeindruckender wird das Ergebnis!
Weitere Informationen
Einen weiteren Gastbeitrag des Künstler finden Sie hier: In einer Welt von Habitus und Status?
Zur Webseite des Künstlers: www.mitomito.de
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