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3 Künstler ein Werk!
Kunstwerk der Woche #54 – CERNUNNOS – Airbrush trifft Encaustic

AIRCUSTIC - Airbrush trifft Encaustic - CERNUNNOS das Kunstwerk der Woche #54 von Kadée, Njörn Unaveus und Klaus Eppele. Junge Kunst ARTTRADO

Kunstwerk der Woche #54 – CERNUNNOS – Airbrush trifft Encaustic In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke
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Aircaustic - ein Experiment was es so noch nicht gab! Die Vorlage für das erste gemeinsame Werk von Kadée und Njörn Unaveus stammt von dem preisgekrönten Fotokünstler Klaus Eppele aus Karlsruhe.

Kunstwerk der Woche #54 – CERNUNNOS – Airbrush trifft Encaustic

In unserer Serie „Werk der Woche“ machen wir auf Kunstwerke aufmerksam, die einen besonderen Hintergrund habensich für einen guten Zweck einsetzenzur Diskussion einladen oder und in unseren Augen einfach zu wenig Beachtung erhalten. Zuletzt berichteten wir über ein religiöses Holzschnitzkunstwerk von Vladimir Golubkov.

CERNUNNOS – 3 Künstler – 1 Werk

Diese Woche möchten wir auf ein Kunstwerk aufmerksam machen, welches erstmalig vor wenigen Tagen auf der ARTe Sindelfingen präsentiert wurde. Hinter dem aufwendigen Kunstwerk „CERNUNNOS“ steht nicht nur ein, sondern gleich 3 Profis, die für das gemeinsame Projekt ihre Kreativität bündelten.

Der Diplom-Airbrush-Designer Kadée und der Encaustic-Bildgestalter Njörn Unaveus haben ihre Schwerpunkte Airbrush und Encaustic – zu einer neuen, vorher nicht da gewesenen Kunstform fusioniert. Sie formten „Aircaustic“. geformt. Das ist besonders spannend, da Encaustic eine über 3000 Jahre alte Maltechnik ist, und Airbrush wohl ohne Frage zu den modernsten Techniken gehört. Als Grundlage nutzten die beiden Künstler eine Fotografie des ausgezeichneten Fotografen Klaus Eppele und geben dem Werk damit eine weitere künstlerische Ebene – doch fangen wir von vorne an.

Der Anfang…

Die Verbindung der Künstler aus Bremen, Esslingen und Karlsruhe ist die von Kadée 2015 iniziierte Künstlergruppe fundus artifex, die zum Ziel hatte, Künstler/innen unterschiedlicher Genres und Sparten zur Zusammenarbeit anzuregen. Projekte wie „artspotschauer“ 2018 und das für 2024 geplante Austellungs- und Messe-Konzept „metARTmorphosis“ sind ebenso Ergebnisse dieser Idee wie „Aircaustic“.

Alle drei am aktuellen Werk beteiligten Künstler sind Quereinsteiger bzw. Autodidakten. Noch vor wenigen Jahrzehnten galt dieser Umstand als klares Handicap für die Karriere eines bildenden Künstlers. Dieses Image hat sich grundlegend geändert, erklärt der Philosoph und Galerist Hubert Thurnhofer:

„Der Begriff „Autodidakten“ ist meines Erachtens nicht mehr zeitgemäß, da gerade diese Hidden Champions ihre Kunstausbildung meist zielstrebiger betreiben als viele Studenten der Kunstakademien..“ (Aus dem Buch „Die Kunstmarktformel“, BoD 2014).

CERNUNNOS? – Der historische Hintergrund

Aus mehreren Vorschlägen haben sich Kadée und Njörn Unaveus für das Foto eines herbstlichen Waldes im Nebel entschieden. Die Mischung aus Wald und Nebel assoziiert avalonischen Nebel in Anlehnung an das weltbekannte Buch „Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer Bradley. Hier mischt sich künstlerische Fantasie mit den Mythen der keltischen Kultur. Die Kelten verehrten eine Vielzahl von Göttern. Darunter auch den Waldgott Cernunnos, der sich nun auf dem Aircaustic-Werk im Geäst wiederfindet und dem Bild seinen Namen gibt.

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„Cernunnos wird oft als bärtiger Mann mit langen Haaren und zwei Hörnern oder einem Geweih auf dem Kopf dargestellt. Die berühmteste Abbildung des Gottes dürfte die auf dem „Kessel von Gundestrup“ sein. Der Kessel wurde 1891 in Nordjütland / Dänemark gefunden und stammt aus dem 1. oder 2 Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung.

Die Abbildung darauf zeigt den Gehörnten in einer Gruppe von Tieren sitzend. Einem Hirsch rechts, und einem Wolf links von ihm kommen besondere Bedeutung zu. Er sitzt, trennend zwischen diesen beiden Tieren, die für das Leben (Hirsch) und für Tod und Vernichtung (Wolf) stehen. Cernunnos bildet einen Ausgleich und somit ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod.“ (Quelle: http://www.terraner.de/)

Werkbeschreibung

Technische Daten

Das großformatige Werk ( 160x200cm ) von Kadée und Unaveus besteht aus 20 gleichgroßen, quadratischen Kacheln ( Holzrahmen mit Texilbespannung) mit den Maßen 40x40cm. Über die gesamte Fläche zeigt sich ein herbstlicher Nebelwald nach einer Fotovorlage von Klaus Eppele.

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Die Kacheln mit der ungeraden Nummerierung ( hier in grau dargestellt > 1, 3, 5, 7 etc. ) sind als Encaustic-Werke von Njörn Unaveus naturnah bis zum kleinsten Ast mit dem Naturmaterial Wachs auf Leinwand gestaltet. Die Rahmenhöhe beträgt 1,8 cm und bildet die unverzichtbare Basis des Gesamtwerkes.

Die ungerade nummerierten Kacheln ( hier in blau dargestellt > 2, 4, 6, 8 etc. ) haben eine Rahmenhöhe von 3,5 cm und ragen daher reliefartig heraus. Diese Rahmen wurden von Kadée eigenhändig und besonders robust gebaut, um nach der Verschraubung aller 20 Teile das Gesamtgewicht tragen zu können und ein Verziehen des kompletten Werkes zu verhindern.

Wie bei allen neueren Kadée-Werken besteht der Malgrund aus strukturiertem, über einen durch eine Sperrholzplatte stabilisierten Holzrahmen gespannten Segeltuch (430g m2). Die fertigen Werke sind mit mattem Klarlack als Firniss versiegelt.

Die Künstler über das Werk Cernunnos

Ein herbstlicher Wald, eingehüllt in einen avalonischen Nebel, öffnet Ende Oktober zum Mondfest Samhain seine Pforten zur Anderswelt. Es erscheinen der Waldgott Cernunnos sowie Elfen, Feen, Kobolde, Baumgeister und weitere Bewohner des Waldes.

Auf den Airbrush-Kacheln wird quasi das mystische Eigenleben des Waldes gezeigt, wenn man es – hier auch physisch – aus dem Nebel ins Licht hervorholt. Kadée hat hierzu Baumstämme und Äste per Aibrush zum Waldgott und zu weiteren märchenhaften Wesen wie Geistern, Kobolden und anderen Waldbewohnern verwandelt.

Interpretation

Der Gott des Waldes ist traurig, weil der Wald krank ist und er ist gleichzeitig wütend, weil dazu hauptsächlich und trotz vieler Warnungen die Menschen beigetragen haben. Nie ging es dem Wald auf dem gesamten Planeten schlechter. Nie wurden pro Tag mehr Bäume gefällt und damit der Lebensraum der Waldtiere mehr eingeschränkt als jetzt. Gekommen sind die Luftgeister, die Elfen, denen das Wohlergehen der Natur am Herzen liegt. Auch eine Abordnung der Baumhirten ist einmarschiert, weil sie viele ihrer Schützlinge verloren haben.

Für die erdverbundenen Kobolde vom Volke der Tuatha de Danaan ist der Fir Darrig dabei, der sonst eher selten in Erscheinung tritt. Eine Banshee ist in Form einer Nebelkrähe erschienen, um ihren deutlich zu vernehmenden Klageruf beizusteuern. Und selbst Vertreter der Oakshee und Skeaghshee, die als Baumgeister eher alleinstehende Bäume bewohnen sind extra in den Nebelwald gekommen.

Allesamt werden eingehüllt von dichten, klammen Nebelschwaden des grauen Mannes, einem Geist namens Far Liath, auch Brolaghan genannt, damit sie von den Menschen unerkannt bleiben.

Wir haben sie alle auf jeder zweiten Kachel ein paar Zentimeter hervorgeholt und sehen bildprägend Cernunnos. Der in seiner linken, zum Kampf emporgestreckten Hand eine fauchende Schlange hält und in seiner rechten Faust, einem Zepter gleich, einen Torque, den keltischen Halsring. Sein Haupt ist mit einem baumgroßen Geweih gekrönt und sein wütendes Gesicht ist eine Mischung aus Mensch, Tier und mythischen Sagengestalten.

Kacheln 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19

Die Natur mit Natur gemalt: Die Bäume eines in Nebel gehüllten Waldes ragen schwarz und grau aus dem mit Laub und Reif bedeckten Waldboden. Mit Wachs gestaltet von Njörn Unaveus. Das ist was wir in der „Hierwelt“ sehen. Was sich dahinter, in der „Anderswelt“ verbirgt, zeigt sich auf jeder zweiten Kachel, die von Kadée per Airbrush gestaltet wurden.

Kacheln 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 und 20

Der Herr des Waldes, ein keltischer Waldgott namens CERNUNNOS. Er ruft seine Untertanen auf, sich dem Waldsterben entgegenzustellen, das die Menschen zu verantworten haben. Er gibt sich dabei kriegerisch.

Die einzelnen Kacheln im Detail!

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Präsentation auf der Kunstmesse ARTe 2022

Wer mit und von seiner Kunst leben will, kommt nicht daran vorbei, seine Werke regelmäßig auszustellen. Mehr als andere Ausstellungsmöglichkeiten bieten Kunstmessen die Möglichkeit, in kürzester Zeit ein großes, kunstinteressiertes Publikum zu erreichen.

Die regionalen ARTe Kunstmessen erfüllen genau die von der Kulturjournalistin Claudia Herstatt genannten Kriterien:

„Die Kunst entsteht nicht nur vielfach in der Provinz, sie wird auch dort gezeigt und gefördert. Das funktioniert allerdings nur auf einem hohen Niveau, wenn engagierte und gut informierte Ausstellungsmacher dahinterstehen.“  – Claudia Herstatt, Kunstjournalistin,

Der Galerist Andreas Kerstan gehört zu den sowohl etablierten als auch engagierten Ausstellungsmachern. Er hat die ARTe Messe in Sindelfingen zur führenden Messe für zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Stuttgart aufgebaut. Die inzwischen auch eine Erweiterung in weitere Städte wie Wiesbaden gefunden hat.

Vom 17.03 bis 20.03. hatte Kadée auf der ARTe 2022 einen Messestand gebucht. Wo neben seinen VERTIGO-Bildern auch erstmals das großformatige Aircaustic-Werk (160x200cm) eine Wand belegte.

Weitere Informationen

Unser letztes Interview mit dem Airbrush-Artist: Kadée im Interview –  Normal ist langweilig!

Kadée veröffentlichte eine Serie auf ARTTRADO, in denen er Einblicke in seine „Gedanken zum Kunstmarkt“ teilte. Zum ersten Teil: Kadée’s Gedanken zum Kunstmarkt

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