Alexandra Brehm geb. Burgstaller wurde 1974 in Salzburg geboren - mit einer Packung Buntstifte in der Hand. Die Stifte hielten nicht lange, denn gekrizelt wurde auf jedem bemalbaren Untergrund. Aufgewachsen in Oberösterreich zog sie mit 12 Jahren ins schwäbische Krumbach. Dort verkaufte sie das erste mal ein Bild – an ihre Kunstlehrerin! Das war der Startschuss, ihre Malerei der Öffentlichkeit zu präsentieren....
Interview mit burgstallersart – Alexandra Brehm über Auftragsarbeiten
Die begeisterte Weltenbummlerin und Gärtnerin Alexandra Brehm ist Hauptberuflich freischaffende Kunstmalerin. Bisher wurden bereits über 1000 ihrer Bilder national wie auch international verkauft. Viele Ihrer Gemälde befinden sich in privaten sowie geschäftlichen Räumen in Berlin, Hamburg, Wien, Zürich, London, Antwerpen, Lissabon, Amsterdam und Riga, um nur ein paar Orte zu nennen. Etliche Gemälde wurden vor Kurzem nach Paraguay verschifft und ein paar ihrer Bilder sind auch in Sri Lanka zu finden.
Für uns die perfekte Gesprächspartnerin über das Thema Auftragsarbeiten! Wodran erkennt man gute Auftragsmaler? Lassen sich Kunstwerke steuerlich absetzen? Was sollte man beim Versand beachten und weitere Fragen beantwortet Alexandra Brehm im Interview.
Interview mit Alexandra Brehm
Hauptberuflich sind Sie seit 2016 freischaffende Kunstmalerin, wann und wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Ich male autodidaktisch, seit ich denken kann. Im Kunstunterricht – 9. Klasse – war das Thema PORTRÄT ZEICHNUNG: Wir sollten unsere Kunstlehrerin porträtieren. Ich habe es ihr im Anschluss verkauft :). Das war der Start. Danach porträtierte ich mit Bleistift und Kohlestifte auf Kunsthandwerkermärkten und nahm meine ersten Aufträge an.
Meine Ausbildung machte ich allerdings als Chemielaborantin, was mir auch viel Spaß machte. 1998 fertigte ich das erste Auftragsbild in Acryl und im XXL Format an – es war ein Beduinenmann. Dann kamen immer mehr kleine Aufträge von Freunden und Familie, bis sich 2008 dann ein Unternehmen mit einem Großauftrag meldete. Daraufhin meldete ich mein Unternehmen nebenberuflich an und reduzierte meinen Hauptberuf auf Teilzeit, um mehr malen zu können.
2016 kündigte ich meine sichere Festanstellung und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Durch meine jahrelange nebenberufliche Kunstmalerei konnte ich der KSK Umsätze vorweisen, sodass sie mich dann problemlos in Künstlersozialversicherung aufnahmen.
Bis heute können Sie über 1500 verkaufte Unikate nachweisen, wie viele davon waren Auftragsarbeiten?
Ich denke 20%. Der Großteil meiner Verkäufe erfolgt über meine 3 Online-Shops.
Auftragsarbeiten sind in Ihrem Schaffen also ein großer Faktor. Was ist das anspruchsvollste bei Auftragsarbeiten?
Den Kunden einen erstklassigen Service zu bieten. Sie haben Vertrauen in mich, verlassen sich auf mein Gespür und dieses Vertrauen möchte ich nicht enttäuschen. Deshalb überlege ich sehr gut, welchen Auftrag ich annehme und welchen nicht. Man hat nach den vielen Jahren Erfahrungswerte.
Was machen Sie, wenn ein Kunde unzufrieden ist?
Dann muss er das Gemälde nicht kaufen. Ein Bild darf nie ein Kompromiss sein – damit wird man nicht glücklich. Allerdings male ich aus zeitlichen Gründen keine Porträts mehr oder Motive mit sehr persönlichen Inhalten. Ich nehme nur noch Aufträge mit Motiven an, die in mein Portfolio im Online-Shop passen. Und dann male ich meist zwei der Wunschbilder, damit der Kunde eine Auswahl hat. Das freut die Auftraggeber und ich treffe zu 99% ins Schwarze damit. Das zweite Gemälde geht dann in meine Online-Shops – somit erweitert sich auch das Motiv-Portfolio. Sollte es tatsächlich nicht passen, gibt es keinen Kaufzwang.
Gab es auch schonmal eine Auftragsarbeit, die Sie abgelehnt haben – falls ja, warum?
Ich lehne mittlerweile jede 2. Anfrage ab. Entweder sind die Motive zu persönlich, oder sie sind an einer abstrakten Idee des Auftraggebers angehaucht (da trifft man meistens nicht ins Schwarze) oder sie sollten Kopien von anderen Künstlern sein. Zum Glück habe ich so viele Anfragen, dass ich es mir aussuchen kann, was ich annehme. Meine Zeit für Aufträge ist natürlich auch begrenzt. Ich habe drei Online-Shops, auch dafür muss ich regelmäßig neue Bilder erstellen. Und die Shoppflege mit Suchmaschinenoptimierung ist auch ein enorm großer Zeitaufwand.
Ihr breites Malspektrum reicht dabei von abstrakter Kunst über realistische Malerei bis hin zu Tierbildern, Sportgemälden, Stadtbildern oder auch erotische Aktbilder. Gibt es eine Auftragsarbeit, die ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja – Felix Neureuther. Es war ein fast lebensgroßes Bild von ihm im Rennanzug. Über seinen Sponsor ZIENER wurde ein Treffen mit ihm vereinbart, wo er das Bild dann noch mit einem Autogramm versah. Daraufhin folgten für den Auftraggeber ZIENER 20 Gemälde von Fritz Dopfer, die er selbst in der ISPO München präsentierte. Das war ein klasse Winter :).
Sie fertigen nur Auftragsarbeiten, wenn diese mindestens 60cm * 80cm messen, aus welchem Grund?
Ich male am liebsten im L und XXL Format. Und die Nachfrage nach großen Bildern ist höher als nach kleinen und der Preis demnach auch… man denkt einfach unternehmerisch.
Wie weit unterscheiden sich Privatkunden von Firmenkunden bei einer Auftragsarbeit?
Es sind eher Private Bilder – allerdings sind sehr viele Auftragsgeber auch Unternehmer oder haben eine hohe Anstellung.
Sie stellen eine Rechnung inkl. Mehrwertsteuer aus, das heißt Unternehmen können das Bild steuerlich absetzen?
Ja – ich bin keine Kleinunternehmerin. In meinen Rechnungen wird 7% Mwst ausgewiesen – Unternehmer können sie i.d.R. als sonstige Betriebsausgaben absetzen.
Sie haben über 10 Jahre Erfahrung im Versenden von Kunstwerken, haben Sie einen Ratschlag für andere Künstler, welchen Fehler man dabei unbedingt vermeiden muss?
Fehler: zu wenig Verpackungsmaterial zu verwenden. Meine Bilder werden in Luftpolsterfolie gewickelt (glatte Seite aufs Bild, Noppen nach außen) und mindestens mit 2 Lagen Kartonage verpackt. Bei Speditionsversand sind es auch mal 3 Lagen. Das zahlt sich auf jeden Fall aus. Die Bilder werden von den Dienstleistern nicht schonend behandelt, deshalb wähle ich am liebsten Sperrgutversand. Ist zwar teuer, aber sicherer.
Vielleicht noch einen Tipp für Sammler; wodran erkennt man denn einen guten Auftragsmaler?
Wenn auch mal ein Auftrag abgelehnt wird. Denn dann erkennt ein Künstler seine Grenzen und es geht nicht nur um Profit sondern um Kundenzufriedenheit.
Ich danke ihnen für ihre Zeit und Mühe! Letzte Frage; sind aktuell Ausstellungen mit ihrer Beteiligung geplant?
Ich mache aus zeitlichen Gründen nur noch Ausstellungen in unserem Ort in Verbindung mit Adventsmärkten. Dafür wird mir jedes Jahr ein großer Hochzeitssaal zur Verfügung gestellt. Es hat sich mittlerweile etabliert und dank meiner eigenen Werbung für den Adventsmarkt kommen auch viele Besucher zu mir von außerhalb.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Weitere Informationen
Mehr über die Künstlerin: www.burgstallers-art.de
Von uns ausgewählte Veranstaltungen finden Sie unter >>>Events<<<
Unsere Interviews finden Sie hier: Interview| Arttrado.de
Wenn Sie uns über ihr spannendes Kunstprojekt informieren wollen, nutzen Sie unseren Kontakt.
ARTTRADO unterstützen: