Kulturhaus Eppendorf: Torah Images – Ausstellung und Live-Konzert
In der Torah finden wir die Urgeschichten wie die Sintflut, den Turmbau zu Babel, die Vätergeschichten (Abraham, Isaak und Jakob), die Geschichte vom Auszug aus Ägypten und die Gesetze des Mosevolkes. Nach dem Fall Jerusalems stellen sich dem Volk Israel im Exil in Babel zahlreiche Fragen.
Als babylonisches Exil wird eine Epoche der jüdischen Geschichte bezeichnet. Sie beginnt 597 v. Chr. mit der Eroberung Jerusalems und des Königreiches Juda durch den babylonischen König Nebukadnezar II. und dauert bis zur Eroberung Babylons 539 v. Chr. durch den Perserkönig Kyros II. Ab 597 v. Chr. wurde ein wesentlicher Teil der Bevölkerung Judäas, vor allem Angehörige der Oberschicht, – wie es babylonischer Praxis nach Eroberungen entsprach – nach Babylon exiliert und dort angesiedelt. Laut dem Buch Jeremia mussten bis 582 bei drei Ausweisungsaktionen insgesamt 4600 Menschen ihre Heimat verlassen.
Der Verlust des Tempels und der Heimat verunsichert. Was bleibt jetzt noch?
‚Torah Images‘ greift diese Thematik auf und präsentiert eine berührende künstlerische Umsetzung mit einer Ausstellung und einem Live-Konzert, das Musik, Fotos, Videos und Grafiken in sich vereinigt. Die Künstler*innen erzählen ‚alte‘ Geschichten und transportieren das Thema Flucht und Exil und die jahrtausendalte Auseinandersetzung der Menschen damit in die Gegenwart. Was in der Sprache der Thora nach altem Märchen und längst vergangener Zeit klingt, wird mit Hilfe belebter Bilder und eindringlicher Musik plötzlich gegenwärtig und kommt uns ganz nah. Wir können uns mit den Personen identifizieren und bekommen einen echten Zugang zu den Geschehnissen.
Ziel des Kunstprojekts ‚Torah Images‘ ist, die Figuren des Alten Testaments zum Leben zu erwecken und uns die jüdische Geschichte, die immer von Vertreibung und Exil geprägt war, nahezubringen.
Graphics: Maria Sclearenco, Photos: Shendl Copitman, Musik: Mark Kovnatskiy
€ 13,-/erm. € 10,-/SchülerInnen € 6,-
Die Veranstaltung im Kulturhaus Eppendorf im Rahmen der Tage des Exils wird die Erstaufführung in Deutschland sein
Graphics: Maria Sclearenco, Musik: Mark Kovnatskiy