Krypto-Kunst: Was sind NFTs? – Zukunft oder Schwindel?
für Millionen von Euro gehandelt werden, ist keine Überraschung mehr, doch immer häufiger werden rein digitale Kunstwerke verkauft. Vor Kurzem verkaufte die Sängerin und Künstlerin Grimes mehrere virtuelle Werke für insgesamt 6 Millionen Dollar. Das verrückte daran ist, dass ein Käufer hier kein greifbares Werk ausgehändigt bekommt. Er ist ausschließlich der digitale Besitzer. Das Kunstwerk bleibt weiterhin im Internet zu finden. In den zahlreichen Blockchains wird lückenlos dokumentiert, wer Besitzansprüche an dem Werk hat. In der Theorie kann also alles als NFTs angeboten werden, Gemälde und Musik – aber eben auch virtuelle Kleidungsstücke, Tweets oder Memes.
Was sind NFTs?
“Non Fungible Token” – also reine Online-Produkte, die nicht ersetzbar sind. Sie können nicht zerstört werden oder verloren gehen. Das funktioniert mithilfe der sogenannten Blockchains – eine Technologie, die auch Kryptowährungen wie Bitcoin ermöglicht.
Was spricht für die Krypto-Kunst?
Für einige Kunst- und Kulturschaffende sind NFTs eine zusätzliche Einnahmequelle – grade in Zeiten von Corona schadet eine Weiterentwicklung nicht. Fans und Kunstfreunde können Künstler unkompliziert unterstützen und erhalten dafür eine Besitzurkunde. Auf der jeweiligen Blockchain ist ein Kunstwerk sicher, die ganze Welt kann sehen, wem es gehört und trotzdem kann es noch von der Allgemeinheit genutzt werden. Der Künstler enthält also eine Vergütung, das Werk wird aber nicht der Öffentlichkeit entzogen.
Kritik und Warnungen!
Ein Kunstwerk ist so viel Wert, wie jemand dafür bezahlen möchte. Bei NFT´s scheiden sich die Geister, ob man hier überhaupt von Kunst im eigentlichen Sinne sprechen kann, denn die angebotenen Produkte existiert quasi nicht. Grimes ist die Lebensgefährtin vom zweit reichsten Menschen der Welt und hat eine Reichweite und einen Wirkungskreis, was Erfolge per NFT´s ermöglicht. Unbekanntere Künstler werden es schwer haben, das noch junge Konzept zu etablieren. Experten warnen davor, dass es auf den rein digitalen Märkten zu Copyrights Verletzungen kommen kann – denn eine Blockchain kann (noch) nicht prüfen, ob der Verkäufer auch tatsächlich die Urheberrechte an einem Exponat besitzt.
Mehrmals verkaufen?
Die Animation „Nyan Cat“ wurde für eine halbe Million Dollar auf der Ethereum-Blockchain verkauft und dort ist der Besitzer notiert. Auf einer anderen Blockchain könnte „Nyan Cat“ theoretisch aber noch einmal verkauft werden und einen anderen Besitzer finden. Ein schwieriges Streitthema.
Blockchain und Krypto-Projekte verbrauchen sehr viel Strom, da sie auf mehreren Rechnern gleichzeitig laufen. Alleine Bitcoin verursacht einen immensen CO² Ausstoß. Gleichzusetzen mit dem Ausstoß von Neu-Seeland und dem Energieverbrauch von Chile. Bitcoin Energy Consumption Index
Fazit
NFTs haben grade erst angefangen und Krypto-Kunst wird garantiert noch lange für Gesprächsstoff sorgen, wenn es sich etablieren sollte, dann ohne Frage auf die Kosten von Künstlern. Es steht außer Frage, dass ein physisches Kunstwerk einen höheren Stellenwert beanspruchen kann. Trotzdem wird es spannend zu beobachten, wie sich die digitalen Märkte entwickeln und welche Möglichkeiten sich noch auftun. Kunstsammler, die nicht zu den reichsten Menschen der Welt gehören, sollten vorerst bei der alt bewährten Methode bleiben und Kunstwerke auf Ausstellungen, in einer Galerie oder beim Künstler direkt erwerben.
Weitere Informationen
NFTs Plattform: SuperRare | Authentic Digital Art Marketplace
NFTs Plattform: OpenSea: Buy Crypto Collectibles
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