Kartographie des Unbewussten – Ausstellung von Zarathroxa
Auf Facebook bin ich auf ein Video einer Ausstellung aufmerksam geworden. Ich fand die zusehenden Kunstwerke ansprechend, leider gab es keine genaueren Infos über die Ausstellung „Kartographie des Unbewussten“ oder den Künstler Niklas Fiedler selbst. Deshalb habe ich nachgefragt und möchte die Details nicht vorenthalten. Wir geben dem Künstler nun die Möglichkeit mehr über sich selbst und die Ausstellung zu erzählen.
Vorab das Video auf Facebook
In der Galerie
Gepostet von Niklas Fiedler am Dienstag, 8. September 2020
Zarathroxa aka. Niklas Fiedler: Kartographie des Unbewussten
Hier ist Niklas. Ich erzähl jetzt einfach mal was über mich: Also das Video auf Facebook ist in meiner Ausstellung in Frankfurt aufgenommen und zeigt meine Bilder der letzten drei Jahre. Die Ausstellung heißt „Kartographie des Unbewussten“ und ist in der Galerie Delozarno im Nordend, Vogelsbergstraße 36 Frankfurt am Main. Sie geht einen Monat, vom 4. September bis 4. Oktober. Darin sieht man viele Fische, aber auch andere Tiere und vor allem schemenhafte Menschengestalten, alles sehr farbenfroh und mehr oder weniger abstrakt. Ich liebe den Pointilismus und habe mich vor allem von Malern wie Seurat, Daniel Richter oder Van Gogh inspirieren lassen. Der eigentliche Weg, der mich zu diesen Bildern geführt hat ist aber viel länger. Angefangen mit dem Zeichnen habe ich in der Schule, vor allem um mich von dort wegzuträumen. Ich habe damals Comics gezeichnet, die in Fantasiewelten spielen aber ganz konkrete Schul- und Identitätsfindungsprobleme behandeln. Alles was ich mache, hat vor allem mit mir selbst zu tun, vor allem bei meinem ersten Comic „König der Schmerzen“.
Nach der Schule wollte ich erst Kunst studieren, bin dann aber an der Aufnahmeprüfung gescheitert und habe mich für meine zweite große Leidenschaft, Philosophie, entschieden. Während meines Doppelstudiums, Philosophie und Kunstpädagogik, habe ich weiter fleißig Comics gezeichnet. Ich ließ mir mit dem Studium zeit. Alles habe ich mit mäßigem Erfolg im Selbstverlag veröffentlicht. Dabei geht es unter auch um politische Themen, wie was passiert wäre wenn Jesus eine kommunistische Partei gegründet hätte oder was passiert wäre wenn die Nazis sich selbst vernichtet hätten. Zu jedem Comic gehört auch eine Performance – all das ist auf zarathroxa.de zu sehen. Eine Zeit lang wollte ich nach dem Studium mein Geld nur durch meine Kunst verdienen und machte einige Ausstellungen in Frankfurt und Umgebung und habe in einem Theaterensemble gespielt. In dieser Zeit habe ich versucht, so viel wie nur möglich zu machen, ich habe gemalt, gezeichnet, geschauspielert und geschrieben. Viele tolle Sachen sind damals entstanden. Aber leider wurde die Situation aus geldtechnischen Gründen immer angespannter, weshalb ich mich dann entschied mich mit meinem Abschluss an Schulen als Kunstlehrer zu bewerben – und ich wurde tatsächlich genommen. Seit nun fast zwei Jahren bin ich an der Erasmusschule angestellt und mir macht der Job wirklich sehr viel Spaß. Ich bringe die Bilder, die ich Abends male einfach mit in die Schule und vereine so meine Kunst mit der Schule. Ich habe endlich das Gefühl etwas wirklich sinnvolles zu tun, denn ich kann einen Teil von meiner Begeisterung an die nächste Generation weitergeben. Nebenher finde ich immer noch Zeit Ausstellungen vorzubereiten. Bei „Kartographie des Unbewussten“ bin ich jetzt immer Samstags und Sonntags von 14 – 18 Uhr Vorort.
Ein ausführliches Interview gibt es hier:
Weitere Informationen
Weitere Informationen über den Künstler gibt es hier: zarathroxa.de
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