EDITH DEKYNDT erhält den Kunstpreis Finkenwerder 2019
Edith Dekyndt erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis Finkenwerder. Der vom Kulturkreis Finkenwerder ausgelobte und von der Firma Airbus finanzierte Preis wird seit 1999 an Künstlerpersönlichkeiten vergeben, die mit ihrem Schaffen einen herausragenden Beitrag zur zeitgenössischen Kunst in Deutschland geleistet haben.
EDITH DEKYNDT
Mit der in Brüssel und Berlin lebenden Künstlerin Edith Dekyndt ehrt die Jury eine Künstlerin, die mit ihrer subtilen und minimalistischen Bildsprache ein nachhaltiges Bewusstsein für das wechselseitige Verhältnis von Mensch, Materie und Umwelt schafft.
In den Installationen, Objekten und Videos von Edith Dekyndt spielt die Veränderung von Stofflichkeit im zeitlichen Verlauf häufig eine wesentliche Rolle. Dabei verwendet sie ephemere Materialien wie z. B. Erde, Flüssigkeiten oder Salze. Als Versuchsfelder dienen ihr unter anderem Stoffe und Leinwände, die sie auf vielfältige Weise bearbeitet, tränkt oder als Vorhänge und Fahnen inszeniert. In ihren Ausstellungen lässt sie die stillen Kräfte natürlicher Transformationsprozesse sichtbar werden und dokumentiert in kurzen Videosequenzen die formbildenden Dynamiken, die sie in ihrer Umwelt entdeckt.
So sind es Prozesse wie Kristallisation, Fermentation, Oxidation oder Kapillareffekte, die ihren Arbeiten Gestalt verleihen aber auch zugleich den inhaltlichen Kontext bilden. Dabei interessiert sich die Künstlerin nicht allein für die ästhetische Qualität flüchtiger Prozesse. Sie verdeutlicht vielmehr die Abhängigkeit, in der wir zur materiellen, wie immateriellen Welt stehen. Erst in der gegenseitigen Beziehung entsteht etwas Spezifisches. In der Beobachtung des sensiblen Zusammenspiels ausgewählter Substanzen mit ihrer Umgebung entfaltet sich das minimalistische und zugleich komplexe und poetische Werk von Edith Dekyndt.
„Sie verbindet das Einzigartige mit dem Universalen, das Konkrete mit dem Abstrakten.“
(Dirk Snauwaert, Artistic Director, Wiels – Contemporary Art Center, Brüssel)„Edith Dekyndt ist eine Meisterin der immateriellen Schönheit, die in der Beobachtung von flüchtigen Transformationsprozessen eine neue Form von abstrakter Kunst geschaffen hat.“ (Katja Schroeder, Jurymitglied / künstlerische Leitung
Kunsthaus Hamburg)
Preisverleihung
Donnerstag, 6. Juni 2019
Airbuswerk, Finkenwerder
Zur Preisverleihung am 6. Juni 2019 im Airbuswerk auf Finkenwerder wird Edith Dekyndt ausgewählte Arbeiten präsentieren.
Edith Dekyndt (*1960, Ypres, Belgien) ist international in renommierten Ausstellungen und Sammlungen vertreten. Zuletzt hatte sie u. a. Einzelausstellungen bei Unlimited Art Basel (2018), Wiels – Center for Contemporary Art, Brüssel; DAAD Galerie, Berlin (2016); Le Concortium, Dijon (2015); Temporary Gallery, Köln (2014) und war bei zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten wie u. a. 57. Venedig Biennale (2017); Martin Gropius Bau, Berlin; Van Abbe Museum, Eindhoven (2016); SMAK, Gent; Akademie der Künste Berlin; Skulpturenpark Köln (2015). Sie wird vertreten von den Galerien Carl Freedman (Margate), Greta Meert (Brussels), VHN (Paris), Konrad Fischer (Düsseldorf/Berlin) und Karin Günther (Hamburg).
Weitere Informationen
Anlässlich des Kunstpreises Finkenwerder zeigt das Kunsthaus Hamburg vom 8. Juni bis zum 4. August in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle eine Einzelausstellung mit aktuellen Werken der Preisträgerin.
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Titelbild: Foto: Edith Dekyndt, résidence d’artiste Pinault Collection à Lens, 2017. Courtesy Pinault Collection.
Photo Maxime Tétard, Studio Les Graphiquants