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Kunstkriese in Berlin...
Berliner Ausstellungs Area schließt – Kunst schuld an Gentrifizierung

Berliner Ausstellungs Area schließt – Kunst schuld an Gentrifizierung Schon lange zählen Künstler nicht mehr nur als rebellische Avantgarde, für
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Berliner Ausstellungs Area schließt – Kunst schuld an Gentrifizierung

Schon lange zählen Künstler nicht mehr nur als rebellische Avantgarde, für viele sind sie zeitgleich ein Vorbote, das Zeichen für Gentrifizierung. Kunst sei Schuld an der Gentrifizierung. Die sieht die Bezirksstadträtin Birgit Monteiro, in Berlin-Lichtenstein ebenso. Sie verbietet einem Sammler-Ehepaar weitere Ausstellungen auf ihrem Gelände untersagt – ansonsten droht eine Strafe bis zu 500.000€. Das Sammler-Ehepaar Axel Haubrok  und seine Frau Barbara haben vor 5 Jahren in der alten DDR-Fahrbereitschaft auf 18.000 Quadratmetern, ein Kunstquartier eröffnet. Die Herzbergstraße wurde so zum Kunst-Hotspot der Stadt, auch zum Gallery Weekend in Berlin wurden wieder viele Kunstinteressierte und Kunstfreunde angezogen, damit ist jetzt Schluss.

Verbietet Kunstausstellung: Bezirksstadträtin Birgit Monteiro (SPD, Archivbild) (Foto: Wolf Lux)

Die Kunst sei angeblich schuld an der Gentrifizierung

Das ansässige Gewerbe ist ein schützenswertes Gut, durch die Aktivitäten der Haubroks – Stichwort Gentrifizierung – seien die Interessen von 800 Unternehmen mit ca. 10.000 Arbeitnehmern beeinträchtigt. So die Bezirksstadträtin Birgit Monteiro. Axel Haubrok und seine Frau Barbara stellen klar, dass nach wie vor Kfz-Werkstätten, Autolackierereien und Reifenhändler auf dem Areal ansässig sind. Ihr Beitrag zur künstlerischen Entwicklung hat sogar viele neue Jobs und Möglichkeiten mit sich gebracht. Ein Bekleidungsproduzent, ein Dachdecker ein Bootsbauer, zwei Schreiner, eine Werbeagentur, ein Bilderrahmenbauer, ein Tonstudio, ein Tanzstudio und zwei Fotosstudios haben sich auf dem Ausstellungs-Areal eingemietet. Dazu kommen knapp 25 Kunstateliers. Zu den ursprünglichen Anschaffungskosten hat das Ehepaar in den letzten 5 Jahren rund 4 Millionen Euro investiert. Über das nötige Kapital verfügten die beiden nur weil sie zuvor Ihre Firma verkauft haben.

Kunstsammler Axel Haubrok und seine Frau Barbara (Foto: Charles Yunck)

Haubrok stellt die Umsetzung ihres Lebenswerkes ein

Nach dem Brief hat er die Faxen dicke. Nicht nur das Sie jeden Cent der Mieteinnahmen wieder in die Entwicklung des Quartiers reinvestiert haben, Sie hatten auch die Zusicherung, dass Sie auf dem Gelände Kunstausstellungen veranstalten dürfen. Der heutige Innensenator Andreas Geisel(SPD) und der Baustadtrat Wilfried Nünthel (CDU) bezogen klar Stellung das es keine Probleme geben wird. Zum Dank hatten Sie vor eine Kunsthalle mit einer Grundfläche von 625 Quadratmetern bauen zu lassen. Diese sollte von niemandem geringern als Arno Brandlhuber entworfen und umgesetzt werden. Doch darauf hat Axel Haubrok keine Lust mehr. Für das ständige Kämpfen und Klagen fehlt ihm die Lust.

„Ab jetzt muss Berlin auf uns zukommen.“ – Axel Haubrok

Nach der Ausstellung „Paperworks“ sei Schluss. Die Arbeiten von Andreas Slominski bis Martin Kippenberger zogen viele Kunstfans nach Lichtenberg. Jetzt nur noch unter persönlicher Voranmeldung und nur noch bis zum 7. Juli.

Positives!

Kultursenator Klaus Lederer hat das Schreiben aus Lichtenberg kritisiert und seine Unterstützung zugesichert. Wir hoffen auf ein faires und gutes Ende!
Weitere Informationen und Einblicke über das Gelände gibt hier: http://www.fahrbereitschaft.org/info/