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Die Kunst der Preiskalkulation
Was ist meine Kunst möglicherweise wert?

Viele, vor allem junge Künstler und interessierte Käufer fragen sich was ihre Kunst wert ist. Was ist ein fairer Preis?
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Viele, vor allem junge Künstler und interessierte Käufer fragen sich was ihre Kunst wert ist. Was ist ein fairer Preis? Letztendlich ist Kunst immer soviel Wert, wie jemand bereit ist, dafür zu zahlen.Trotzdem gibt es einige Formeln, die man beachten kann. Von einem Unbekannten/jungen Künstler ein Bild zu kaufen kann immer mehrere Gründe haben, weil man es schlicht und einfach schön findet, weil man den Künstler unterstützen möchte oder auch weil man es als mögliche Wertanlage sieht.

Wertsteigerung (erstmal) nur begrenzt

Für letztere gilt: das ein Kunstwerk in den seltensten Fällen eine Wertsteigerung von mehr als 3% pro Jahr hat. Wenn man einen Künstler unterstützen möchte, zahlt man gerne eventuell auch mehr als eigentlich gefordert werden sollte. Aber junge Künstler sollten nicht zuviel fordern, um eine reale Chance auf einen Käufer zu haben. Auf der anderen Seite kann es unvorteilhaft sein, sich unter Wert zu verkaufen und für ein schlechtes Standing sorgen.

Berechnungsvorschlag

Um einen fairen Preis zu berechnen, sollte man folgende Dinge berücksichtigen: die Größe, die Materialkosten & den Zeitaufwand. So rechnen wir Länge * Breite + die Materialkosten + die Zeit in Stunden und ziehen davon 10 % ab. und runden diesen Betrag. Das ganze liest sich eventuell erst einmal etwas unübersichtlich aber hier ein Beispiel mit einem Gemälde von 40*40 cm.

40*40 = 1600€ + 80€ Materialkosten = 1680€ + 12 Stunden Zeitaufwand = 1692€ – 10% (169,2€) = 1522,8€

Gerundet ergibt der Betrag bei uns also 1520€. Mehr sollte ein unbekannter junger Künstler unserer Meinung nach nicht fordern. Nach unten sollte jeder seine Schmerzgrenze selber definieren. Hier möchte ich auch nochmal sagen, dass man den Wert seiner Werke am besten ermittelt kann, wenn man seine Werke präsentiert. Die damit verbundene Kritik, oder das Lob helfen immer seine eigene Position zu finden. Die hier präsentierte Formel bietet lediglich einen Anhaltspunkt.

Im Einzelfall auch höheres Pricing möglich

Es kann im Einzelfall auch angebracht sein, mehr zu fordern. Dann sollte das Werk aber Ausstrahlung haben, etwas einzigartiges bieten, herausstechen. Welches Werk diese Kriterien erfüllt liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Umso mehr Betrachter ein Gemälde also hat, umso mehr Leute drüber reden und/oder es bewertet haben, so wirkt sich das garantiert auf den Preis aus und hilft bei der Wertermittlung. Also wenn ihr grade dabei seid euer erstes eigene Werk zu erschaffen oder schon einige Werke fabriziert habt aber das lieber im persönlichen für euch, gebe ich euch den Tipp: traut euch, zeigt es und tauscht euch mit anderen Künstlern, Kunstinteressierten oder Kunstkennern aus.

Eingrenzung des Geltungsbereiches der empfohlenen Formel

Zu letzt möchte ich sagen das die Formel von uns für junge Kunst gedacht ist. Bei Gemälden und Zeichnungen die Älter sind, stellen Alter und Zustand natürlich weitere Faktoren da. Auch wenn ein Künstler sich einen Namen gemacht hat steigert es den Wert genauso wie die Zeit und der Ort an dem das Gemälde entstannt und gegebenen Falls unterwelchen Umständen. Doch Menschen die grade am Anfang ihrer Karriere stehen sind mit der Formel erst einmal gut beraten.

Wertverfall

Nicht nur wenn ein Werk beschädigt wird kann es an Wert verlieren. Am schlimmsten ist es wenn sich herausstellt das es sich nicht um ein Original handelt oder über die Herkunft/Entstehnung gelogen wird oder neue Fakten auftauchen die ein schlechtes Licht auf das Gemälde werfen. Wenn belastende Fakten über den Künstler auftauchen kann dies drastische folgen haben. Jüngst geschehen bei der Künstlerin Rosemarie Koczy.

Weiterhin frohes schaffen,
Robert Heidemann

 

Bildquelle: “Art Price Growth” by cea + is licensed under CC BY 2.0