Heute haben wir euch die bekanntesten Malfarben und Maltechniken zusammengefasst
Maltechniken und Malfarben gibt es viele. Viel mehr als wir hier darstellen können. Ein gutes Beispiel für die Mannigfaltigkeit ist zum Beispiel die Bierfarbe. Daher bitten wir um Nachsehen.
I. Übersicht bekannter Farben
Der Künstler kann beim Malen unterschiedliche Ergebnisse erzielen.
Beliebt und kombinierbar miteinander sind:
Acrylfarben
Dies sind Farbmittel, die auf Kunststoffdispersionen basieren. Acrylfarben und -lacke. Sie sind häufig mit Wasser verdünnbar und härten zu einer wasserfesten Beschichtung aus. Daneben gibt es auch Acryllacke, die auf organischen Lösungsmitteln basieren.
Das Bindemittel im Acryllack ist zunächst milchig weiß. Es wird durch das Trocknen transparent. Acrylfarben werden deswegen beim Trocknen geringfügig dunkler. Die Farbe kann mit Wasser vermischt werden kann. Sie wird auch gerne anstelle von Wasserfarbe und Wandfarbe verwendet. Die Trockenzeit der reinen Acrylfarbe ist sehr kurz. Sie kann mit Malmitteln künstlich verlängert werden. Die Farbe kann in Impastotechnik mit Pinseln oder Malmessern aufgetragen werden und trocknet auch in starken Schichten ohne Risse. Mit Wasser verdünnt kann die Acrylfarbe lasierend vermalt werden. Mit Hilfe von Acrylbinder können, ähnlich wie in der Aquarellmalerei, dünne Lasuren gelegt werden. Die getrocknete Farbe ist leicht glänzend und bildet einen elastischen Film auf dem Malgrund. Acrylfarbe kann auf jedem fettfreien Malgrund (z. B. Leinwand, Holz, Metall) verwendet werden. Bei gleichzeitiger Verwendung von Ölfarben kann die Acrylfarbe als Untermalung angelegt werden. Für stark pastose Arbeitsweisen und eine Bildgestaltung mit Pasten und Gelen werden jedoch feste Bildträger wie Malplatten benötigt. Für Farbtonveränderungen und Lichteffekte kann in der Acrylmalerei mit Modellierpaste und anderen Strukturmitteln wie Effekt-, Faser- und Metallicgel gearbeitet werden. Dabei kann das Strukturgel bzw. die Strukturpaste mit vielfältigen Arbeitsgeräten wie Malmesser, Kamm oder Spachtel auf den grundierten Malgrund aufgetragen und anschließend koloriert werden.
Aquarellfarben
Diese bestehen aus sehr feinen Pigmenten, wasserlöslichen Bindemitteln wie Gummi arabicum, Traganth oder Dextrinen, sowie Netz- und Feuchthaltemitteln. Diese lasierenden Farben werden nur mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf Papier, Pergament oder andere Materialien aufgetragen.
Ölfarben
Ölfarben sind Malfarben, die aus trocknenden Ölen und Pigmenten bestehen. Trocknende Öle härten durch Oxidation und Polymerisation und bilden zusammen mit den Pigmenten die gewünschte Farbschicht. In der europäischen Tafelmalerei wurden Leinöl, Walnussöl und Mohnöl mit und ohne Zusatzstoffe (Sikkative, Standöl), verwendet.
Ölfarbe härtet wesentlich langsamer aus als Acryl- und Gouache-Farben. Die Aushärtung dauert schon bei dünnen Schichten einige Tage und kann bei dickerem Farbauftrag mehrere Jahre dauern. Diese Eigenschaft ist bei der Anfertigung von großformatigen Werken und der Nass-in-Nass-Technik von Vorteil. Durch spezielle Malmittel kann leicht angetrocknete Ölfarbe teilweise wiederbelebt werden. Mittlerweile bietet die Industrie die schneller trocknenden Alkyd-Ölfarben an, die nach einem Tag fingertrocken sind. Zu den neueren Entwicklungen gehören auch wasserverdünnbare Ölfarben, durch die lösemittelhaltige Verdünner vermieden werden. Ölfarben zeichnen sich durch intensive Farben aus, von denen manche außerhalb des Farbraumes einer fotografischen oder drucktechnischen Wiedergabe liegen (z. B. Kobaltblau). Hohe Lichtechtheit, Deckkraft und Dauerbeständigkeit sind weitere Vorzüge.
Pastellfarben
Ein Pastell ist ein Kunstmedium in Form eines Stifts, das aus pulverförmigem Pigment und einem Bindemittel besteht. Die in Pastellfarben verwendeten Pigmente ähneln denen, die zur Herstellung anderer farbiger visueller Kunstmedien wie Ölfarben verwendet werden. Das Bindemittel hat einen neutralen Farbton und eine geringe Sättigung. Der Farbeffekt von Pastellfarben kommt den natürlichen Trockenpigmenten näher als bei jedem anderen Verfahren.
Bei der Herstellung der Pastellkreiden wird den Pigmenten Bindemittel hinzugefügt, damit man sie in eine Stiftform pressen kann. Als Bindemittel werden unter anderem Kaolin, Harze und weitere Stoffe benutzt. Die genaue Zusammensetzung der Bindemittel geben die heutigen Hersteller nicht bekannt. Zumindest in früheren Zeiten wurden auch Haferschleim, Leim, Gelatine, Gummi arabicum, Tragantgummi, Emulsionen, Seifenwasser oder abgerahmte Milch, Honig und Kandiszucker den Stiften beigemengt.
Bei Ölpastellen werden die Pigmente mit Mineralwachsen, Bienenwachs, Mohnöl und anderen Bindemitteln versetzt. Dadurch ergibt sich eine feste Konsistenz, beim Auftrag kann die Farbe cremig sein. Die Farben sind nicht wasserlöslich und schlecht mischbar. Ölpastelle haften auch auf glattem Papier.
Gouachefarben
Gouache ist ein wasserlösliches Farbmittel aus gröber vermahlenen Pigmenten unter Zusatz von Kreide. Als Bindemittel wird Gummi arabicum verwendet.
II. Beliebtesten Maltechniken:
Die Art und Weise, die Malweise ist ebenso sehr mannigfaltig . Der Begriff Maltechnik beinhaltet 1. die Technik des Farbauftrags auf einem Bildträger (Wand, Tafel, Leinwand, Pergament und Papier) mit den unterschiedlichsten Werkzeugen (vom Pinsel bis zur Spritzpistole) und 2. die Technik des gesamten Bildaufbaus von der Grundierung bis zum Firnis.
Alla-Prima-Technik (Primamalerei)
Der Begriff Primamalerei oder Alla-prima-Malerei ist abgeleitet von ital. prima „aufs erste“ oder von prima vista „auf den ersten Blick“. Mit dem Aufkommen von Tubenölfarben und der an Bedeutung zunehmenden Freilichtmalerei wurde die Primamalerei eine der häufigsten Öltechniken. Die Primamalerei bezeichnet ein Vorgehen, bei dem versucht wird, die Farbe gleich auf Anhieb in einem Arbeitsgang auf die richtige Stelle zu platzieren ohne spätere Korrekturen wie Retuschierung oder das Auswischen von feuchter Farbe. Das Mischen der Farbe erfolgt überwiegend auf der Palette; somit sind die einfach gehaltenen, auf wenige Farben beschränkten Farbmischungen, unkompliziert wieder zu finden. Der Maler hat bei der Primamalerei bereits die Endfassung des Bildes im Kopf und setzt jede Farbe als letztgültigen Farbton ein. Ihr Gegenstück ist die Schichtenmalerei, z. B. die Lasurmalerei mit ihrer Untermalung, die ihre Höhepunkte in der italienischen Renaissance und im niederländischen Barock hatte. Der Alla-prima-Malerei verwandt ist die Nass-in-Nass-Technik. Als ein Meister der Alla-prima-Malerei gilt Cézanne. Philipp Otto Runge beklagte sich, dass „Leute wie aus dem Kalkeimer malen“. Anfänger der Malerei wollen oft alla prima malen, weil man direkt ein Ergebnis sieht. Dabei wird leicht übersehen, dass diese Technik Erfahrung erfordert, deren Fehlen zu betrüblichen Ergebnissen führt.
Lasurtechnik
Lasur (entlehnt aus lateinisch lasurium, Blaustein, vgl. Lapislazuli) bezeichnet eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz, Leinwand, Karton oder Papier sowie einen dünnen Aufstrich aus lichtdurchlässigen Anstrichmitteln. Bei Malereien wird die Lasur mit anderen Materialien ausgeführt, etwa mit Aquarellfarben, Ölfarben oder Tempera. Der Echte Lasuren findet man hier nur im Aquarell, der Temperatechnik und besonders in der Ölmalerei, weil dazu absolut transparente Farben benötigt werden. In letzterem Fall verhält sich die lasierende Schicht (nach der Trocknung des Untergrundes) ähnlich wie eine darübergelegte farbige dünne Glasplatte – die entstehende Farbmischung ist im Idealfall additiv, es können zudem auch hologrammähnliche Effekte entstehen. Die einzige wirklich transparente „Farbe“ z. B. in der Acryltechnik ist dagegen eine transparent-farblose Paste. Acryl-Lasuren können lediglich erreicht werden, indem die Farbe den Untergrund nur teilweise überdeckt (Scheinlasur).
Hier wird die Farbe (Farbpigmente mit Bindemittel) mit einem Lösemittel, zum Beispiel Wasser, stark verdünnt auf den Malgrund (Leinwand, Papier, Tapete) aufgetragen. Diese Schicht muss gut durchgetrocknet sein, bevor eine weitere aufgetragen wird. Die jeweils darunter liegende Farbschicht scheint dann durch die obere hindurch. Es können beliebig viele Schichten aufgetragen werden. Wird immer die gleiche Farbe verwendet, entstehen je nach Auftrag unterschiedliche Hell-Dunkel-Elemente. Der Farbton wird intensiver. Bei einem Auftrag unterschiedlicher Farben entstehen neue Farbtöne.
Verlauftechnik
Unumstritten ist, dass die Verlauftechnik eine Lavierung im engeren Sinne ist. Bei der Verlauftechnik wird eine Farbe so auf den Malgrund aufgetragen, dass sie gleichmäßig immer blasser wird oder langsam in einen anderen Farbton übergeht. Dazu wird zunächst Farbe auf den Malgrund aufgetragen und dann mit einem ausgewaschenen und mit klarem Wasser angefeuchteten Pinsel gleichmäßig auslaufend auf dem Malgrund verteilt. In der Regel wird der Malgrund trocken sein, aber einen stärkeren – allerdings auch unkontrollierbareren – Effekt erreicht man auf einem angefeuchteten Malgrund. Hier ist dann der Übergang zur Nass-in-Nass-Technik erreicht.
Nass-in-Nass
Nass-in-Nass-Technik ist eine Maltechnik, bei der in die noch nicht getrocknete Farbe hineingemalt wird. In der früheren Literatur wurde für diese Technik der Terminus technicus „Naß-in-Naß-Malerei“ verwendet.
Für diese Technik sind Farben besser geeignet, die wie Ölfarben langsam trocknen. Bei Ölfarben treten, bedingt durch ihre strenge Konsistenz, Farbverläufe kaum auf. Die Farbmittel sind dabei zumeist nebeneinander gesetzt.
Aquarelle werden häufig „nass-in-nass“ angelegt, um die für diese Malweise charakteristischen Wirkungen zu erzielen. Beispiele dafür sind besonders viele Bilder von Emil Nolde.[7] und die großformatigen Werke von Armin Hirn. Das typische Ineinanderlaufen ist bei wasserlöslichen Farben unvermeidbar und wird bewusst als Gestaltungsmittel eingesetzt.
Impasto
Impasto (italienisch: „Gemisch“) ist eine Maltechnik, bei der die Farben sehr dick aufgetragen werden.[1] Man kann die Pinselstriche oder die Abdrücke des Malmessers deutlich erkennen. Die Farbe kann auch so dick aufgetragen werden, dass einzelne Farben direkt auf dem Malgrund und nicht auf der Palette gemischt werden. Nach dem Trocknen bleibt die reliefartige Struktur erhalten.
Wegen ihrer eher dickeren Konsistenz und ihrer langen Trocknungszeit, die durch Hinzufügen von Leinöl noch verlängert werden kann, wird vor allem Ölfarbe gerne für Impasto verwendet. Auch Acrylfarbe kann verwendet werden, dabei wird die kurze Trocknungszeit der Farbe häufig durch entsprechende Malmittel verlängert. Wasser- oder Temperafarben können wegen ihrer flüssigen Konsistenz für Impasto nicht verwendet werden.
Die Impastotechnik wird vorwiegend aus zwei Gründen eingesetzt. Zum einen wird das Licht durch die Oberflächenstruktur reflektiert, der Künstler kann gezielt die Lichteinfälle beeinflussen.
Spachteltechnik
Das Malmesser wird benutzt, um Farben auf der Palette zu vermischen oder um zu viel aufgetragene Farbe von der Leinwand zu entfernen. Vor allem bei der Impasto-Technik und der Verwendung besonders pastoser Farben wird es auch anstelle des Pinsels zum Auftrag der Farbe auf den Malgrund genutzt. Dabei können direkt beim Auftrag Strukturen und Plastizität erzeugt werden.
Collagieren
Die Collage ist sowohl eine Technik der bildenden Kunst als auch ein in dieser Technik geschaffenes Kunstwerk. Herkömmlich wird ein neues Ganzes geschaffen, indem verschiedene Elemente auf eine Unterlage aufgeklebt werden, daher die Bezeichnung (von frz. coller, „kleben“). Collage
Eine künstlerische Collage kann beispielsweise Zeitungsausschnitte, Bänder, farbige Papierstücke, Fotografien enthalten, die auf einen festen Untergrund oder Leinwand geleimt wurden.
Airbrush
Die Maltechnik mit der Airbrushpistole findet in der grafischen Kunst Anwendung. Sie erlaubt es, feinste Farbverläufe zu erstellen, was eine Grundvoraussetzung für die fotorealistische Malerei ist. Aber auch das Erzeugen gleichmäßiger Flächen ist mit der Airbrushpistole möglich.
Die ersten Bilder, die mit der Airbrushtechnik gemalt waren, wurden von Kunstliebhabern und Museen mit dem Argument abgewiesen, sie seien mit „nicht künstlerischen Mitteln“ gemalt worden. Von der praktischen Anwendung in Grafik und Illustration stieß die Airbrushtechnik schließlich durch die Stile Bauhaus und Pop Art in den Bereich der Kunst vor. Um 1960 entwickelten sich eigene Kunstformen wie Fotorealismus oder Hyperrealismus als klassische Betätigungsfelder für Airbrushtechnik. Erst um 1970 wurde Airbrushdesign als Kunstrichtung anerkannt.
Farbkleckse oder das Aufsprenkeln von Farbe
Diese tragen stark zu einem leichten, improvisierten Eindruck bei. Das Aufsprenkeln von Farbe, gegebenenfalls über teilweise abgedecktem Papier, kann zur Textur
Granuliertechnik
Die Granuliertechnik wird nur ganz gezielt im Finishing eingesetzt. Dafür sollte ein stark strukturiertes Aquarellpapier verwendet werden. Bei dieser Technik wird der Pinsel mit der entsprechenden Farbe getränkt, anschließend wird er flach und mit wenig Druck über das Papier gezogen. Somit wird die Farbe nur auf den erhabenen Stellen des Papiers aufgetragen, die tieferen Bereiche bleiben weiß.
Trockenbürsten oder auch Trockenmalen
Dies ist eine Maltechnik, bei der mit einem trockenen Pinsel nur wenig Farbe aufgenommen wird, um einen groben Pinselduktus zu erzielen. Hierbei werden die Malgrundtexturen besonders gut hervorgehoben.
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