Das Werk der Woche – Kunst im Detail, studieren und diskutieren…
11.07. 2018 – Neo Rauch „Die Fuge“
Es ist ein Bild voller Rätsel. Vergangen Mittwoch erklärt die Kunsthistorikerin Dorith Will, wie Neo Rauchs Faszination funktioniert und mit welchen Mitteln er arbeitet. „Er ist ein figurativer Maler, er bietet uns Gegenstände, die wir alle kennen, darüber steigen wir ein, das machen wir automatisch. Aber dann führt er uns in die Irre.“
Viele Fragen und dunkle Assoziationen…
Man sieht viel, kann aber nicht alles deuten oder interpretieren. Dorith Will sagt sogar, wer eine Ausstellung von Neo Rauch angesehen hat, ist in der Regel vorher klüger als hinterher. Eine lustige Vorstellung, sind Rauchs Werke eventuell Urlaub fürs Gehirn? – oder anstrengend weil man niemals den wahren Hintergrund findet? Das liegt wie immer im Auge des Betrachters aber mit Sicherheit trägt die Streitigkeit zum steigenden Erfolg des Malers bei. Den Anfang der 90er Jahre eckte Neo Rauch noch an, er selbst sagte über sich: „Da war man der kleine dicke Junge mit den keiner spielen wollte“. Das hat sich schon lange geändert. Werke von Rauch erzielen Höchstpreise, doch die meisten wollen Kunst verstehen, Rauch liefert allerdings eher Fragen, dunkle Assoziationen und Rätsel. Dabei schreckt er auch nicht vor dunklen Abgründen zurück. So thematisiert er zum Beispiel auch die Konzentrationslager der NS-Zeit.
Diskutieren und verstehen…
Durch die gemeinsame Analyse und die Gesprächsrunde kann man Fragen auf den Grund gehen. Das lässt das Kunstverständnis wachsen und lässt sich auch auf viele andere Werke übertragen. Definitiv findet man bei dem „Werk der Woche“ eine Rahmenerklärung, ein Richtig oder Falsch gibt es letztendlich natürlich nicht. Dieses Date mit der Kunst ist aber immer zum staunen. Es gibt Einblicke ins Detail und regt zur Kommunikation an. Das Verständnis wächst an den Fragen. Eine sehr schöne Veranstaltung für jedermann in der Hamburger Kunsthalle.
Mehr über den Künstler Neo Rauch gibt hier: http://www.eigen-art.com/
