Bild der Woche #5- Maurice Denis – Hommage à Cézanne
Anlässlich des 148. Geburtstages des französischen Malers Maurice Denis.
Maurice Denis
Denis wurde als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. 1871 zog die Familie nach Saint-Germain-en-Laye bei Paris, in dem er sein ganzes Leben verbrachte. 1888 besuchte er die Académie Julian in Paris, wo ihn Paul Sérusier von der Malweise der Schule von Pont-Aven überzeugte. 1890 stellte er erstmals (mit dem Bild „Der Chorjunge“) beim Salon aus und veröffentlichte einen ersten theoretischen Artikel in der Zeitschrift Art et Critique. Er war Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Les Nabis“ zusammen mit Pierre Bonnard, Paul Sérusier und Édouard Vuillard; er teilte sich das Atelier mit Bonnard und Vuillard. 1891 nahm er an der Ausstellung der Nabis in der Galerie Le Barc de Bouttevilleteil. Denis wird als wichtigster Theoretiker dieser Gruppe eingeschätzt.
Auf seinen Italien-Reisen zwischen 1890 und 1895 studierte er die Werke der Renaissance und im Besonderen die Arbeiten von Piero della Francesca. 1903 veröffentlichte Ambroise Vollard seine 216 Holzschnitte zur Nachahmung Christi und 1911 die von ihm illustrierte Ausgabe Sagesse von Paul Verlaine. Weitere Reisen, unter anderen nach Moskau (1909), Algerien und Tunesien (1921), Palästina, Griechenland (1924) und den Vereinigten Staaten und Kanada (1927) folgten.
Zu seinen Schülern gehörte die Malerin des Art Déco Tamara de Lempicka.
Denis schuf Bilder mit einfachen Formen, sanftgeschwungenen Linien und blassfarbenen Flächen. Zu seinen Arbeiten zählen Wandmalereien, Tafelbilder und Grafiken, sowie Buchillustrationen. Ab 1919 bemühte sich vor allem um eine Wiederbelebung der religiösen Kunst und gründete mit Georges Desvallières (1861–1950) die Werkstätten für Kirchenkunst. 1920 schuf er das Altarmosaik in der Basilika der Abtei Saint-Maurice im schweizerischen Kanton Wallis. Es zeigt die Krönung des Hl. Mauritius. Denis war ab 1932 als Nachfolger von Jean-Louis Forain Mitglied der Académie des Beaux-Arts. 1943 starb Maurice Denis an den Folgen eines Autounfalls.
Im Jahr 1980 wurde das Musée Maurice Denis im Haus des Künstlers im Pariser Vorort Saint-Germain-en-Laye eröffnet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Denis
Hommage à Cézanne
Dieses Gemälde gleicht einem Manifest. Maurice Denis versammelt im Laden des Kunsthändlers Ambroise Vollard Künstlerfreunde und Kritiker als Hommage für Paul Cézanne, dessen Stillleben auf der Staffelei zu erkennen ist. Das Bild Stillleben mit Krug und Früchten hatte Paul Gauguin gehört, der auch im Raum präsent ist. Im Hintergrund kann man ein Gemälde von Gauguin und eines von Renoir erkennen. Auch Odilon Redon gibt Denis die Ehre: er steht im Vordergrund ganz links, fast alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Er hört Paul Sérusier zu, der sich ihm gegenüber befindet. Von links nach rechts sehen wir Edouard Vuillard, den Kritiker André Mellerio mit seinem Zylinder, Vollard hinter der Staffelei, Maurice Denis, Paul Ranson, Ker-Xavier Roussel, den Pfeife rauchenden Pierre Bonnard und schließlich Marthe Denis, die junge Gattin des Malers. Das Gemälde, das den Hommages von Fantin-Latour nachempfunden ist, insbesondere dem im Musée d’Orsay befindlichen EinAtelier in Batignolles, versammelt fast die gesamte Nabis-Generation.
Das Bild wird 1901 in Paris und Brüssel nicht sehr positiv aufgenommen. In seinem Tagebuch schreibt der Maler „dieses Bild, über das sich das Publikum lustig machte“. André Gide, der Schriftsteller und Freund des Künstlers, ist sogleich bereit, es zu erwerben. Er trennt sich erst 1928 von dem Gemälde, als er es dem Musée du Luxembourg überlässt.
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