Bei dem anonymen Künstler Cho stand die Botschaft seiner Projekte immer mehr im Vordergrund als seine eigene Persönlichkeit. Er selbst nennt als sein Vorbild Joseph Beuys - viele seiner Werke enthalten Anlehnungen. Bei seinem neusten Projekt "beerdigte" Cho 1000 Handys in einem Sandhaufen. Die Botschaft dahinter für viele durchaus verständlich. Wir finden sie sogar in der heutigen Zeit nötig! - Trotz der umstrittenen Resonanz.
1000 Handys in Düsseldorf beerdigt
Das Handy weiß mehr über einen als man selbst!
Cho ist fest davon überzeugt das Handys immer mehr zu Überwachungsgeräten werden. So standen die Handys wie das „Nokia 3310“ und andere aus dieser Generation noch für Freiheit. Obwohl die damaligen Geräte „nur“ mit Snake und tagelangem Akku deutlich weniger Möglichkeiten hatten als die Smartphones der heutigen Zeit – diese stehen oft in Verbindung mit Abhängigkeit. Manchmal ist weniger eben mehr – trotzdem möchten die meisten von uns wohl nicht mehr auf Ihr Smartphone verzichten.
Das geht soweit das viele Ihr altes Handy behalten, weil man es ja noch Gebrauchen könnte. Statt es zu verkaufen oder zu verschenken. So ist eine weitere Message dieses Kunstprojektes, dass alte Handys nicht versauern müssen. Cho erwähnt das viele nicht wissen, das in den alten Handys noch Wertstoffe sind – Wolfram zum Beispiel. Irgendwann sind die Handys nichts mehr Wert – ob er Sie deshalb eingebudelt hat wissen wir nicht – schließlich waren Sie noch Funktionsfähig. Spielen aber offensichtlich nicht mehr mit den neuen Geräten in einer Liga. Schließlich werden die aktuellen Handys ja auch schon bereits von Smartwatches oder anderen Versionen mit neueren Applikationen ersetzt.
Ist das Kunst – oder kann das weg?
Obwohl das „Nokia 6310i“ für eine ganze Generation stand fand die Beerdigung wenig Anteilnahme. Bei einer Umfrage von ca. 4500 Personen stimmten 78% dafür das es keine Kunst sei – ein Grund wurde hierfür nicht genannt. „Nur“ 15% Stuften das Projekt als große Kunst ein. Der Rest lag irgendwo dazwischen.
Ob die gleiche Idee mit 1000 „Iphones“ ein ähnliches Ergebnis erzielt hätte?
Wissen wir nicht, aufjedenfall liegt Kunst immer im Auge des Betrachters. Trotzdem überrascht uns dieses relativ „schlechte“ Ergebniss. Wobei 15 Prozent immer noch 15% sind – und Kunst nicht immer dazu dienen soll die Massen mitzureisen, sondern ganz im Gegenteil – anzuecken. Den Beobachter zum Nachdenken anzuregen und den Besucher zur Selbstreflektion zur treiben.
Uns hat es aufjedenfall überzeugt. Bis zum 20. Januar kann man sich auf der Ausstellung „Grenzübertritte„ noch selbst eine Meinung bilden und mehr Einblicke von Cho gewinnen.
Für alle Kritiker die es verpasst haben:
Bei der Finissage am 20. Januar wir die Aktion DIE BEERDIGUNG DER 1000 HANDYS WIEDERHOLT!