20. Mai – 31. Juli 2022
Leyla Yenirce – Erste Einzelausstellung im Kunsthaus Hamburg
Leyla Yenirce ist eine junge und bereits viel ausgezeichnete Hamburger Künstlerin (*1992 in Kurdistan), die im Kunsthaus Hamburg ihre erste Einzelausstellung realisieren wird. Ihre künstlerische Praxis kann als Versuch beschrieben werden, mit der Unbegreiflichkeit von Extremen zurecht zu kommen und zu verbinden, was als Gegensatz erscheint: Feminismus und Krieg, Popkultur und Genozid, Begehren, Sehnsucht und Ironie.
Basierend auf ihrer Auseinandersetzung mit der Geschichte ihres Heimatlandes Kurdistan thematisiert Yenirce in ihren Multimedia-Installationen die konzeptuelle Ebene von Märtyrer*innen-Bildnissen. Ihre 5-Kanal-Videoinstellation PARADISE beschäftigt sich mit der emotionalen Sprache der Bilder von Freiheitskämpferinnen und zeigt den schmalen Grat zwischen verklärender Mythologie und widerständiger Emanzipation auf.
Auch in Klanginstallationen, in denen sie Stimmen mit Rauschen und Synthesizern mischt, greift Yenirce das Motiv der Resilienz auf und erweitert diese in ihren Performances durch Körper, die hybride Identitäten annehmen.
Leyla Yenirce
Leyla Yenirce wurde 1992 in Kurdistan geboren und studiert seit 2016 Bildende Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Neben zahlreichen Stipendien und Preisen, da unter u.a. Bundespreis für Kunststudierende, Bonn (2021), der Playground Art Prize, Nürnberg (2021) und den Hamburger Musikpreis (2019), war Yenirce Teil verschiedener Gruppenausstellungen, u.a. Kein Schlussstrich Festival, Kampnagel, Hamburg (2021), Paradise, Kurdisches Filmfestival, Berlin (2020) und Hi Ventilation, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg.
Being strong is hard
Das Titelbild ist ein Ausschnitt aus der audiovisuellen Arbeit „Being strong is hard“ von Leyla Yenirce. Eine Bildersequenz, die Frauen im Moment des Widerstands dokumentiert. Die rasante aufeinanderfolgende Bildmontage ist aus dem umfangreichen Archivmaterial der Künstlerin entstanden. Dieses Bildarchiv speist sich aus Bildern, die mit unterschiedlichen digitalen Geräten aufgenommen oder im Internet gefunden wurden. Daraus entwickelt sich auf metaphorischer Ebene eine Art Maschine, die kontinuierlich produzier. Die permanent rotiert und dadurch im Sekundentakt neue Bilder (re-)produziert. Aus diesem persönlichen Archiv ist in Zusammenarbeit mit dem Künstler Kuno Seltman ein Schnitt basierend auf der Idee eines Bilderkarussels beziehungsweise eine Bildmaschine erfolgt.
Die Arbeit beginnt mit einer harmonischen, ruhigen Melodie, die nach zirka eineinhalb Minuten von rohen, harten sowie spannungsaufbauenden Techno-Beats unterbrochen wird. Being strong is hard bietet einen breiten und bedeutungsoffenen Referenzrahmen. Verpixelte Landschaften, animierte Phönixe und Öl-Malereien werden von kurzen, schnellen Sequenzen abgelöst. Nacheinander werden verschiedene kurdische Frauen mit Waffen sowie Aktivist:innen, Freiheitskämpfer:innen und Journalist:innen gezeigt. Harte Bässe erinnern an den Lärm und die Schüsse von Maschinengewehren. Sowie eine immer wiederkehrende schreiende Stimme an Krieg und Widerstand erinnert.
Auf klanglicher wie auch auf visueller Ebene zeigt Being strong is hard Figurationen des Widerstands gegenüber militärischen, medialen und kulturellen Dominanzstrukturen. Die Arbeit reflektiert nicht nur Konzepte des Widerstands, der Solidarität und des Internationalismus, sondern hinterfragt auch deren Vermittlung und die Art und Weise, wie bestimmte Darstellungsformen ihnen selbst spezifische Bedeutungen verleihen.
Die Arbeit Being strong is hard finden Sie hier: https://leyla-yenirce.kunstverein.de/
Weitere Informationen
Mehr über das Kunsthaus Hamburg: https://kunsthaushamburg.de/
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