Die Ausstellung läuft vom 02.03.2024 bis zum 05.05.2024 im Kunstverein Konstanz. Die Eröffnung ist am Freitag, 01.03.2024 um 19 Uhr. Die Begrüßung übernimmt dabei der 1. Vorsitzende Michael Günther. Die Einführung übernimmt der Leiter des Kunstmuseums Singen, Christoph Bauer.
Konstellationen – Interferenzen – Matthias Holländer und Gabriel Vormstein
Vergänglichkeit, Auflösung, Fragmentierung – die Konstanzer Künstler Matthias Holländer und Gabriel Vormstein verbildlichen diese Themen in Malerei, Grafik, Fotografie und Installation auf unterschiedliche Weise und treten in einen spannungsreichen Dialog, in dem sich Vernetzungen ihrer künstlerischen Positionen und deren Gegensätzlichkeit zugleich entdecken lassen.
Die Arbeit beider Künstler geht aus von Bildern und Materialien, die Spuren des Gebrauchs oder Verfalls aufweisen. Indem sie die Materialität gebrauchter Dinge hinterfragen, bringen beide Künstler Reflexionsprozesse in Gang, in denen geschichtliche, zeitlich-räumliche oder psychologische Formen von Vergangenheit verarbeitet werden.
Matthias Holländer
Für Matthias Holländer sind es dialogische Begegnungen von Architekturen und Natur, die Unterschiedlichkeit etwa der Oberflächenstrukturen von Konsumartikeln und Naturprodukten, die zu Bildanlässen seiner Malerei und Fotografie werden. Detailgenau verbildlicht der Künstler, wie Glasscheiben, Verpackungen, Plastiknetze Naturprodukte schützen, präsentieren, konservieren oder verhüllen. Indem die Schichtungen der unterschiedlichen Materialien malerisch transparent aufeinanderfolgen, wird ihre Geschichte, der Prozess von Zeitlichkeit sichtbar. Dies wirft Fragen auf, wie sich in diesem Aufeinandertreffen von Mensch und Natur ein begonnenes Vergehen der Dinge, ihre bereits sichtbare, fortschreitende Auflösung weiter gestalten wird.
Gabriel Vormstein
Gabriel Vormsteins malerische Motive weisen in die Welt vergänglicher Flora und Fauna: Tiere, deren Lebensraum schwindet oder Blumen, die blühen und verwelken. Zugleich greift Vormstein aber auch, verknüpft mit seiner persönlichen Biografie, kunsthistorisch bekannte Motive auf. Vormsteins Entschluss, Künstler zu werden, war wesentlich geprägt durch seine Begegnung mit dem Werk Egon Schieles, die zurückreicht in seine Konstanzer Schulzeit. Vormstein arbeitet Schieles figurative Vorlagen mit einem subtilen Verweis auf Vergänglichkeit ein: sein Malgrund ist Zeitungspapier, das Informationsraster der Zeitung verschmilzt mit der gemalten Aquarellschicht und durch die teilweise transparent getrockneten Stellen erscheinen vormals tagesaktuelle, mediale Informationen ebenso fragmentarisch wie die darüber geschichteten menschlichen Figuren.
So sehr sich die künstlerischen Zugangsweisen beider Künstler unterscheiden, einig sind sie sich in Grundfragen: welche Bedeutung hat Kunst im realen Raum, wie wird die Virtualität von Bildräumen verarbeitet? In ihrer gemeinsamen Thematik der Auflösung und Fragmentierung, die das Flüchtig-Ephemere eines Bildsujets herausarbeitet, entstehen Bilder, die sich im realen Raum behaupten und in ihrer physischen und atmosphärischen Präsenz mit dem betrachtenden Gegenüber kommunizieren.
Rahmenprogramm
Artist Talk Donnerstag, 14.03.2024, 18:30 Uhr , Matthias Holländer & Gabriel Vormstein im Gespräch
Kunst-Plausch Mittwoch, 20.03.2024, 18 -19:30 Uhr, Workshop zur aktuellen Ausstellung für Jugendliche und Erwachsene
Musik im Kunstverein Donnerstag, 25.04.2024, 19:30 Uhr, Patrick Manzecchi, Schlagzeug/Percussion & Michael T. Otto, Trompeten/Effekte
Öffentliche Führungen:
Do 21.03. 16.30 Uhr / So 07.04. 11.30 Uhr /Do 18.04. 16.30 Uhr / So 28.04. 11.30 Uhr
Weitere Informationen
Mehr über die Ausstellung: www.kunstverein-konstanz.de
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