Die Galerie Brücke in Hamburg eröffnete am 6. Dezember 2024 in der Isestraße 14. Gegründet von Malerin Carolin Beyer und Eigentümerin Natascha von Allwörden, verbindet der neue Kulturort Kunst, Konzerte und Lesungen. Mit der Eröffnungsausstellung „Über die Brücke“ knüpft die Galerie an die Tradition des legendären Restaurants „Brücke“ an.
Im Dezember 2024 öffnete ein neuer Ort der Kunst und Begegnung seine Türen: die Galerie Brücke in der Isestraße 14, Harvestehude. Was sich hinter der historischen Fassade des ehemaligen Antiquitätengeschäfts „Watson“ verbirgt, ist mehr als nur ein Ausstellungsraum. Die Hamburger Malerin und Kuratorin Carolin Beyer und die Eigentümerin des Gebäudes, Natascha von Allwörden, haben gemeinsam ein Konzept entwickelt, das nicht nur Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bietet, sondern auch den sozialen und kulturellen Austausch im Stadtteil fördern soll.
Benannt nach dem benachbarten Kult-Restaurant „Brücke“, das einst für seine außergewöhnliche Atmosphäre und seine Funktion als Treffpunkt kreativer Köpfe bekannt war, möchte die Galerie an diese Tradition anknüpfen. Sie versteht sich als Ort mit „Saloncharakter“, an dem Kunst, Musik, Literatur und Begegnungen zu einer Einheit verschmelzen.
Ein Ort mit Geschichte und Vision
Die Isestraße in Harvestehude gehört zu den charmantesten Straßen Hamburgs. Gesäumt von Gründerzeitbauten und kleinen Geschäften, strahlt sie ein urbanes Flair aus, das durch die angrenzende Grünfläche des Isemarkts eine fast dörfliche Note erhält. Inmitten dieser Kulisse liegt das Gebäude, das einst Antiquitäten beherbergte und nun, mit der Galerie Brücke, einen neuen Zweck findet.
Für Carolin Beyer, die seit Jahren in Hamburg als Malerin tätig ist, war die Verbindung zwischen Kunst und dem sozialen Leben von Anfang an der zentrale Gedanke hinter dem Projekt. „Kunst ist kein statisches Objekt an der Wand, sondern etwas, das im Austausch mit Menschen lebt“, erklärt sie. Gemeinsam mit Natascha von Allwörden, die das Gebäude erworben hat, entwickelte sie ein Konzept, das den Raum mit kulturellem Leben füllen soll.
Die Eigentümerin Natascha von Allwörden beschreibt das Projekt als Herzensangelegenheit: „Es geht uns darum, einen Raum zu schaffen, der Menschen verbindet – über Kunst, Musik und Dialog. Die Brücke im Namen steht genau dafür: das Verbinden.“
Die Eröffnungsausstellung: „Über die Brücke“
Den Auftakt machte am 6. Dezember 2024 die Ausstellung „Über die Brücke“, die Werke von renommierten Künstlern wie Gerhard Linnekogel, Michael Zapf und Carolin Windel zeigt. Die kuratierte Auswahl von Fotografien und Gemälden beleuchtet den Begriff „Brücke“ in all seinen Bedeutungen – als architektonisches Bauwerk, als Symbol für Verbindung und Austausch, aber auch als Metapher für Übergänge und Transformationen im Leben.
Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion von NDR 90,3, hatte die Ausstellung eröffnet und die Bedeutung des neuen Kulturzentrums für Hamburg klargestellt. „Die Galerie Brücke könnte ein neuer Treffpunkt für kreative Köpfe werden – ganz in der Tradition des Restaurants, nach dem sie benannt ist“, so Kaiser.
Mehr als nur Kunst an den Wänden
Die Galerie versteht sich als Plattform, die weit über klassische Kunstausstellungen hinausgeht. Neben den visuellen Künsten sind Lesungen, Konzerte und Vorträge Teil des Programms. Am 14. Februar 2025 wird zum Beispiel ein Valentinsdinner mit Live-Musik des Gipsy-Jazz-Trios von Giovanni Weiss stattfinden.
„Wir wollen den Menschen mehr bieten als nur Kunst an den Wänden“, betont Beyer. „Die Galerie soll ein Ort sein, an dem man sich austauscht, Neues lernt und inspiriert wird.“ Dazu sind regelmäßige Gesprächsrunden mit Künstlern und Kuratoren geplant, aber auch Workshops, in denen die Besucher selbst kreativ werden können.
Die Veranstaltungsreihe soll bewusst offen gestaltet sein, um ein breites Publikum anzusprechen. „Es ist uns wichtig, dass sich hier nicht nur Kunstexperten, sondern auch neugierige Laien willkommen fühlen“, so Beyer weiter.
Die Verbindung zum Kult-Restaurant „Brücke“
Ein besonderer Aspekt der Galerie Brücke ist ihre Verbindung zum gleichnamigen Restaurant, das viele Jahre lang ein Fixpunkt für Hamburgs Kulturszene war. Das Restaurant, das nur wenige Meter entfernt lag, war bekannt für seine kosmopolitische Atmosphäre und wurde von Künstlern, Intellektuellen und Genussmenschen gleichermaßen geschätzt.
„Die Idee, diese Verbindung im Namen aufzugreifen, kam uns ganz natürlich“, erzählt von Allwörden. „Die Brücke war nicht nur ein Ort des Essens, sondern ein Ort des Austauschs – genau wie die Galerie es sein soll.“
Mit diesem Anspruch möchte die Galerie auch in die Fußstapfen des Restaurants treten und zu einem Treffpunkt werden, an dem sich Kunst- und Kulturschaffende aus ganz Hamburg versammeln.
Das Raumkonzept: Kunst trifft auf Begegnung
Die Räumlichkeiten der Galerie sind so gestaltet, dass sie den Saloncharakter unterstreichen. Im vorderen Bereich gibt es eine Ausstellungsfläche, die durch ihre offene Architektur vielseitig nutzbar ist. Hier können großformatige Gemälde, Fotografien und Installationen präsentiert werden.
Im hinteren Bereich befindet sich ein gemütlicher Salon mit einer kleinen Bühne, der für Lesungen und Konzerte genutzt wird. „Wir wollten einen Raum schaffen, der sowohl intim als auch offen ist“, erklärt Beyer. „Die Galerie ist nicht nur ein Ort des Schauens, sondern auch ein Ort des Zuhörens und Dialogs.“
Ein besonderes Highlight ist der Garten, der in den Sommermonaten für Veranstaltungen im Freien genutzt werden soll. Ob Open-Air-Konzerte oder Gesprächsrunden unter freiem Himmel – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Kunst und Nachhaltigkeit
Neben dem kulturellen Anspruch legt die Galerie Brücke auch großen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Renovierung der Räumlichkeiten wurde unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt, und die Galerie arbeitet mit lokalen Handwerkern und nachhaltigen Materialien.
„Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert unseres Projekts“, erklärt von Allwörden. „Wir möchten nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell verantwortungsvoll handeln.“ Dazu gehört auch, dass Künstler gefördert werden, die sich in ihren Werken mit ökologischen und sozialen Themen auseinandersetzen.
Ein neues Kapitel für Harvestehude
Mit der Galerie Brücke beginnt in Harvestehude ein neues kulturelles Kapitel. Die Mischung aus Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und Workshops soll die Nachbarschaft beleben und Menschen aus verschiedenen Lebenswelten zusammenbringen.
„Kunst hat die Kraft, Menschen zu verbinden und Horizonte zu erweitern“, sagt Carolin Beyer. „Mit der Galerie Brücke möchten wir einen Raum schaffen, in dem genau das möglich wird.“
Die Eröffnung der Galerie markiert nicht nur die Wiederbelebung eines historischen Ortes, sondern auch die Fortsetzung einer Tradition, die Kunst und Begegnung in den Mittelpunkt stellt. Hamburg darf sich auf ein neues kulturelles Juwel freuen – und auf viele inspirierende Abende in der Galerie Brücke.
(Quellen: Galerie Brücke, KulturPort.De, Bei uns in Norden)