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Interview mit Enas Jusufov aka. Herzfarbenrausch

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Interview mit Enas Jusufov aka. Herzfarbenrausch Über Instagram sind wir auf Enas Jusufov aka. Herzfarbenrausch aufmerksam geworden. Die farbenfrohen Werke
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Be colorful, Stay Colorful, Love Colorful.

Interview mit Enas Jusufov aka. Herzfarbenrausch

Über Instagram sind wir auf Enas Jusufov aka. Herzfarbenrausch aufmerksam geworden. Die farbenfrohen Werke die auf dem Kanal Herzfarbenrausch präsentiert werden, haben uns dazu animiert einmal genauer hinzuschauen. Hinter Herzfarbenrausch steckt Enas Jusufov, er selbst nennt sich „Queer-Artist“. Arm, aber reich an Liebe und Farbe.

LGTBQ hat es immer noch schwer in der Kunstszene. Die Künstlerin Miriam Smidt hat uns darauf aufmerksam gemacht, das im Jahr 2018 zwar 51% der Kunst und Kulturschaffenden weiblich waren, allerdings nur 13% der Exponate in Galerien und Museen, in Europa und Nordamerika, von Frauen stammten. Wir haben mit Herzfarbenrausch darüber gesprochen, eventuell kann er uns sagen, was wir besser bzw. anders machen könnten.

Herzfarbenrausch im Interview

Shalom! Ich bin Enas, der der hinter Herzfarbenrausch steckt.

Danke dir für deine Zeit und Mühe, wo bist du grade, wie geht es dir und wodran arbeitest du aktuell?

Ich lebe und arbeite in Bayern in einer Stadt namens Memmingen. Klein, fein, katholisch und sehr konservativ. Das Gegenteil von mir. Ich würde sagen, ich bin der einzige Schwule im Dorf wie bei „Little Britain“ aber es stimmt nicht. Jeder 3 laden gehört jemand, der sich zu lgbtq+ zählen kann, aber man spricht nicht darüber, grade das inspiriert mich queer zu denken, zu malen und offen zu sein.

Du bist ein „Queer-Artist“, ist es wichtig für einen Künstler die Sexualität zu erwähnen?

Für die Kunst nein. Für die Welt ja! Wir müssen immer noch offener werden und für uns einstehen. So lang es solche Sachen wie „gay free Zonen“ in Polen und Übergriffe auf LGBTQ+ gibt, können wir uns nicht ausruhen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Ich könne so viel noch aufzählen, aber das würde das Interview sprengen…

Fühlst du dich in der Kunstwelt akzeptiert und aufgenommen, oder eher benachteiligt?

Weiß ich nicht ehrlich gesagt, akzeptiert mal ja, mal nein. Ich bin begeistert von Großstädten, wie offen und begeistert wie das Feedback für meine Kunst ist, im Gegensatz zu Kleinstädten, wie hier in Bayern. Wo es ein großer Wunsch wäre, mal etwas anderes auszustellen, als nur christliche Darstellungen und Ansichten.

Was würdest du in der Kunstwelt gerne ändern?

Die Oberflächlichkeit würde ich ändern. Art has no rules !!! Wer hat das Recht zu bestimmen, was Kunst ist und was nicht? Wie kann man sich rausnehmen, über andere zu urteilen, ob jemand „gut“ oder „schlecht“ ist? Und die Obereinbildung derjenigen, einiger die es geschafft haben. Viele wollen oder können nicht mehr zurückschauen, wenn sie sich erstmal einen Namen gemacht haben.

Aber zum Glück gibt es ja auch noch Künstler wie Vava Vilde, eine super Drag-Queen, die trotz Erfolg jeden das Wort gibt sich politisch engagiert und für Rechte kämpft. Das inspiriert mich Mega. Ebenso Angry Wife, eine tolle Künstlerin aus Bremen!

Die Künstlerin Miriam Smidt hat mich darauf aufmerksam gemacht, das im Jahr 2018 zwar 51% der Kunst und Kulturschaffenden weiblich waren, allerdings nur 13% der Exponate in Galerien und Museen (in Europa und Nordamerika) stammten von Frauen. Dabei war zu beobachten umso „besser“ und „erfolgreicher“ die Galerie, umso geringer der Frauenanteil. Eigentlich ziemlich traurig wenn wir bedenken das wir im Jahr 2021 leben. Hast du eine Idee wie man das ändern könnte?

Puh, das schockiert mich! Aber das ist nicht nur in der Kunst so, wir müssen noch so viel ändern und so viel bewegen. Viel mehr Frauen und Mädchen unterstützen. Für den Kampf für Gleichberechtigung. Power to the women!

Auch in der Musikbranche sehen wir Verbesserungsbedarf. Im Line-Up von Rock am Ring standen 2019 knapp 300 Menschen auf der Bühne – grade einmal drei Prozent Frauen. Benötigt es eine Frauen bzw. LGTBQ-Quote?

So was von; Jaaaaa!

Transgender und Nonbinäre sind in der etablierten Kunstwelt noch weniger präsent als Frauen. Was können Galerien und Plattformen wie ARTTRADO tun, um Minderheiten zu fördern und zu stärken?

Vielleicht allgemein mal offen sein für alles. Vielleicht eine Plattform schaffen wo sich Transgender und non-binary Künstler bewerben können.

Wir geben unser bestes! Du bietest deine Kunstwerke unter anderem auf EBAY-Kleinanzeigen an? Wie sind deine Erfahrungen damit und gibt es Gründe warum du nicht auf Plattformen wie Etsy, Arttrado oder ähnlichen deine Werke anbietest?

Ich bin ganz ehrlich, das war ein ne Nacht Aktion mit eBay. Auf den anderen Plattform bin ich nicht, da ich ungern über Plattformen allgemein verkaufe. Ich mag es, wenn die Leute mich anschreiben und wir über Kunst reden und sie dann eventuell bei mir Kunst kaufen. Ich sag immer, Kunst soll für alle da sein. Der Super-Verkäufer bin ich auch nicht, entweder wird es verkauft oder übermalt. Es ist zwar eine Bestätigung, wenn jemand Bilder von mir kauft aber nicht um jeden Preis. So viele Verkäufe habe ich nicht, aber wenn ich was verkaufe ist es grundsätzlich so, das ich jemand ein Bild gebe, der es gern hat. Der es wirklich möchte und auch wenn es nicht direkt bezahlt werden kann, gebe ich die Möglichkeit in Raten zu zahlen oder später. Dafür muss ich aber natürlich ein bisschen Kontakt zu den Käufern haben. Grundsätzlich versuche ich immer von verkauften Bildern ein Anteil an eine wohltätige Organisation zu spenden, entweder eine LGBTQ-Community oder grade aktuelle Sachen.

Welchen Künstler würdest du gerne einmal treffen?

Lionel Smit. Ein südafrikanischer Künstler, der mich schon immer fasziniert und inspiriert hat. Ich liebe Südafrika und würde da auch gerne mal wieder hin.

Welches Vorurteil kannst du nicht mehr hören?

Das sind zu viele, ich bin groß geworden in einem katholischen Dorf. Als Ausländer, als Dicker, und Schwuler ….es gibt kein Vorurteil, das ich nicht gehört habe. Mittlerweile prallt das aber alles an mir ab wie von Teflon.

Wieviel Liter Farbe hast du in deiner Karriere schon verbraucht?

Ich finde viel zu wenig. Mein Mann wie auch mein Umfeld würden das Gegenteil behaupten, alle meine Klamotten haben Farbspuren, meine Hände haben Farbspuren, mein Haus hat Farbspuren, mein Auto hat Farbspuren….

Lieblingsfarbe?

Pink?, Schwarz?…Blau?, Ach das ist das schwerste…

Sind Ausstellungen in der Zukunft geplant?

Leider noch nicht, so lange Corona die Welt beherrscht ist es sehr schwer. Ich bin sehr offen, sollte jemand Lust haben meine Bilder auszustellen; here i am!

Hast du einen Tipp für andere Künstler?

Be happy and believe in you

Was darf auf keinen Fall über dich an die Öffentlichkeit gelangen?

Da ich sehr gläsern bin und eigentlich alles auf sozialen Medien veröffentliche, gibt es wenige Sachen die ich für mich behalte. Ich kann meine Klappe nicht halten, das ist ein Nachteil auch in gewissen Situationen. Ich hab eine Sozialphobie, wenn’s zu viele Menschen sind ist mir das zu viel.

Stell dir vor wir wären ein großes Magazin, die New York Times oder so, was würdest du der Welt gerne sagen?

I love you all!!! LoL,Das ist komplett unabhängig, ob ihr das seid oder jemand aus New York, ich behandle alle gleich. Und wünsche mir das für die Welt.

Vielleicht das Motto von HerzFarbenrausch

Be colorful
Stay Colorful
Love Colorful

Weitere Informationen

Titelbild: Lost“ abstractart on canvas 150x100x4cm von Enas Jusufov

Webseite: Bildende Kunst | Herz-Farbenrausch

HerzFarbenrausch auf Instagram: Herzfarbenrauschs  Instagram-Profil 

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