« Kirkeby: Aus der Natur » – Ausstellung im Schloss Gottorf
Unter dem Titel „Aus der Natur“ ist auf Schloss Gottorf eine Ausstellung mit Werken des dänischen Künstlers Per Kirkeby zu sehen. Bei der Pressevorbesichtigung sagte die Museumsdirektorin Kirsten Baumann, dass die Schau sei eigentlich zu Ehren des 80. Geburtstages des skandinavischen Ausnahmetalents gedacht gewesen sei aber bei den Vorbereitungen erreichte das Museum am 9. Mai 2018 die Nachricht vom Tod Kirkebys.
Die Ausstellung in Kooperation mit der Galerie Michael Werner ehrt sein Andenken. So konzentriert sich die Ausstellung auf das Schaffen seit den 1980er Jahren, die als ein entscheidender Umbruch in Kirkebys Werk gelten. Entsprechender Raum wurde seinen Bronzen gegeben, die seit 1981 entstanden.
Per Kirkeby
Kirkeby hinterlässt ein beispiellos vielseitiges und komplexes Werk als Maler, Bildhauer, Architekt und Filmemacher und Literat. Er zudem, was schon Paul Klee für eine Künstlerschaft als Muss notierte, „Dichter, Naturforscher, Philosoph“. Seine komplexe künstlerische Arbeit ging aus von seinem wissenschaftlichen Interesse an der Natur. Er studierte von 1957 bis 1964 Geologie und schloss das Studium mit einer Promotion über arktische Geologie ab. Dafür unternahm Per Kirkeby mehrere Expeditionen nach Grönland – die für seine Kunst prägend wurden.
Parallel zu seinem wissenschaftlichen Studium begann Kirkeby 1962 in Kopenhagen ein Studium der Malerei und Grafik an der Eksperimenterende Kunstskole. Hier arbeitete zu dieser Zeit die künstlerische Avantgarde Dänemarks. Seine Auseinandersetzung mit der Natur setzte sich so in seinen malerischen, bildhauerischen oder auch dichterischen Verarbeitungen fort. Der Bezug zur Natur war für Kirkeby in allen Bereichen lebensnotwendig.
Landschaft war für Kirkeby gerade nicht das „Idyllen-Genre“, sondern „ein Raum, eine Struktur.“
Die Zeichnung erfüllt dabei eine zentrale Rolle. Sie ist für ihn künstlerisch wie intellektuell ein zentrales Medium der Reflexion. Ihr kommt daher in der Ausstellung ein besonderer Stellenwert zu. Neben ausgewählten Bronzen und Masonit-Tafeln werden vor allem Gouachen und großformatige Zeichnungen zu sehen sein, die in ihrer Dichte den Gemälden gleichkommen.
Zu den zentralen Leitmotiven in Kirkebys Zeichnungen zählen Landschaftsformationen, auch wenn er keine traditionellen Landschaftsdarstellungen schuf. Landschaft war für ihn gerade nicht das „Idyllen-Genre“, sondern „ein Raum, eine Struktur.“
Ein besonderes Kennzeichen von Kirkebys Schaffensprozess ist das Arbeiten in zahllosen Schichten, vor allem in der Malerei, aber auch bei den Zeichnungen. Dabei folgt das Prinzip der Schichtung bei Kirkeby eigenen, aus dem Schaffensprozess entwickelten Kriterien. Sein künstlerisches Interesse an der Natur zielt nicht auf eine illusionistische Darstellung. Vielmehr suchte Kirkeby einen inneren Zusammenhang zwischen der Natur und seiner Kunst.
Weitere Informationen
Titelbild: © Per Kirkeby Courtesy Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York/ Foto Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
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