KÖNIG DER TIERE – WILHELM KUHNERT UND DAS BILD VON AFRIKA
Wie kein anderer Maler seiner Zeit hat Wilhelm Kuhnert (1865–1926) die Vorstellung von Afrika in Europa wie auch in den USA geprägt. Als einer der ersten europäischen Künstler bereiste er Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrmals die zu dieser Zeit noch weitgehend unerforschte damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika. Die auf diesen Reisen entstandenen Zeichnungen und Ölskizzen der dortigen Tier- und Pflanzenwelt dienten ihm als Vorlagen für monumentale Gemälde, die er nach der Rückkehr in seinem Atelier in Berlin anfertigte. Kuhnert stellte international mit großem Erfolg aus und wurde so zum führenden Interpreten der afrikanischen Tierwelt.
Dr. Philipp Demandt, Direktor der Schirn und zugleich Kurator der Ausstellung über den Künstler:
„Wilhelm Kuhnert gehört zu den herausragenden Malern und Zeichnern seiner Zeit. Kuhnerts Bilder sind nicht nur Spiegel wie Mittel der Kunst- und Naturwissenschaftsgeschichte, sondern auch der Kolonialgeschichte. Wenn die Schirn Kunsthalle Frankfurt also nunmehr Wilhelm Kuhnert die erste Retrospektive überhaupt widmet, dann nicht trotz, sondern eben wegen jener ‚großen weißen Flecken‘, die Kuhnert in der Ferne suchte – und die heute noch in unserer kollektiven Erinnerung bestehen. Diese Geschichte, die wir erzählen wollen, lehrt uns so manches über die Mechanismen von Kunst und Wissenschaft, Gesellschaft und Politik, Gedenken und Vergessen – und in all dem über uns selbst.“
Titelbild: Wilhelm Kuhnert, Die Strecke (Selbstporträt), 1915, Öl auf Leinwand, 122.7 × 199 cm, Privatsammlung, Foto: Marc Richter
Weitere Informationen
Geöffnet:
Dienstag, Freitag – Sonntag
Mittwoch und Donnerstag
https://www.schirn.de/ausstellungen
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