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Kadée's Gedanken zum Kunstmarkt
Kunst- und Künstlermarketing #6- Wer kauft Kunst? – und warum?

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Kunst- und Künstlermarketing #6- Wer kauft Kunstwerke? Vor 14 Tagen veröffentlichten wir den 5. Teil von „Kadée´s Gedanken zum Kunstmarkt“,
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Kadée war unter anderem Zeitsoldat bei einer Fallschirmjägereinheit; Profi-DJ; – Moderator beim Privaten Rundfunk sowie auf Messen und Bühnen, Seminarleiter und Trainer für Moderation und Gründer und Präsident der Künstlervereinigung Fundus Artifex. Vor allem ist er aber eins - Künstler. Seine Gedanken zum Kunstmarkt:

Kunst- und Künstlermarketing #6- Wer kauft Kunstwerke?

Vor 14 Tagen veröffentlichten wir den 5. Teil von „Kadée´s Gedanken zum Kunstmarkt“, in dem er sich der Wichtigkeit der Pressearbeit von Künstlern gewidmet hat. Das aktuelle Thema: Kunst- und Künstlermarketing. Heute geht der Künstler einer wichtigen Frage auf den Grund; Wer kauft überhaupt Kunst? – und aus welcher Motivation heraus werden Kunstwerke gekauft? Dem ein oder anderen Künstler kann Kadée mit seiner Erfahrung garantiert noch weiterhelfen.

Unser Interview mit dem Airbrush-Künstler Kadée finden Sie hier:
Kadée im Interview – Normal ist langweilig

Wer kauft Kunst? –  und warum?

Ein Gastbeitrag von Klaus – Kadée – Eberhart:

Es ist wohl unstrittig, dass Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder gesellschaftlichem Status, Kunst um sich herum brauchen, um seelisch gesund zu bleiben. Musik und Tanz, Geschichten als Buch, Film oder Vorführung und die optisch ästhetische Gestaltung ihrer Umgebung ist ein inneres Bedürfnis, das von der Kindheit bis zum Alter erlebt und umgesetzt wird. In welchem Ausmaß das geschieht ist allerdings von der Erfüllung einiger Grundbedürfnisse abhängig.

Der amerikanische Psychologe Abraham Herold Maslow hat diese grundlegenden Bedürfnisse erforscht und in der „Maslowschen Bedürfnispyramide“ zusammengefasst. Seine achtstufige Fassung von 1970 habe ich als Grundlage für meine Betrachtung in Bezug zum Kunstmarkt genommen.

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Solange also die Grundbedürfnisse des akuten und auch zukünftigen Überlebens nicht gesichert sind, besteht in der Bevölkerung kaum ein Interesse an einem Kauf von hochwertigen Kunst-Unikaten. Der Frage, weshalb Menschen überhaupt Kunstwerke kaufen, hat sich die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) angenommen und als Statistik veröffentlicht. Ich habe zum besseren Verständnis die Verbindung zu den Stufen der Maslowschen Bedürfnispyramide eingefügt.

 

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Gründe für Kunstkauf Franziska Ida Neumann

Dr. Franziska Ida Neumann schreibt dazu in ihrem Buch „Wie Sie mit Picasso § Co. ein Vermögen aufbauen“: „Die im Mai 2018 erschienene Grafik zeigt deutlich, dass sich weder die Jagd nach einer attraktiven Rendite noch die Portfolioversifikation unter den drei am häufigsten genannten Gründen wiederfinden. Vielmehr geben ideelle und gesellschaftliche Motive den Ausschlag zum Kunstkauf.“ Und sie ergänzt: „Dass es die dekorativen Gründe auf Platz eins geschafft habe, ist wenig verwunderlich. Gerade in Europa und Nordamerika richtet sich nahezu jeder private Haushalt mit Kunstwerken im weitesten Sinne ein.“

In den öffentlichen Medien, die aus Gründen der Auflagenerhöhung zu Schlagzeilen mit Sensationsmeldungen neigen, kann der Eindruck entstehen, dass ausschließlich Multimillionäre den Kunstmarkt beherrschen. Für die Werke aus den TOP 100 des Kunstkompass mag das zutreffen. „Kunstbesitz ist so ziemlich die einzige anständige und von gutem Geschmack erlaubte Art, Reichtum zu zeigen“ sagte der Kunsthistoriker Max Jacob Friedländer schon vor über 60 Jahren, als die Preislevel noch deutlich unter dem heutigen Niveau lagen. Robert Fleck, Professor für Kunst und Öffentlichkeit an der Universität Düsseldorf, stellte 2013 fest: „Die Anzahl der mittleren und größeren Sammler, die zeitgenössische Kunst um mehrere hunderttausend Euro oder mehr pro Jahr erwerben, nahm in den letzten 15 Jahren deutlich zu.“

Dieser Trend hält trotz Corona-Pandemie offensichtlich weiter an. „Kunst wird zu einem erweiterten Statussymbol; der Eigentümer zeigt nicht nur seine finanzielle Potenz, sondern dass er über die ökonomischen Unterschiede hinaus über intellektuelle Fähigkeiten verfügt, die der Mehrheit abgehen“ wird der Kulturmanager und Präsident (EMEA) des Auktionshauses Christie’s, Prof. Dr. Dirk Boll, im Buch „Was kostet Kunst?“ zitiert.

Für die Werke der Künstler/innen auf den Plätzen 101 bis 10.000 des Kunstkompass’ stellt Professor Fleck etwas andere Bedingungen fest: „Die besondere konkurenzielle Situation unter Sammlern auf dem Kunstmarkt der letzten Jahre ist eine Erklärung dafür, dass viele Sammler eine aktive Kooperation mit den Künstlern suchen, für die sie sich interessieren.“

Die Kunstjournalistin Claudia Herstatt hat dazu für ihr Buch „Fit für den Kunstmarkt“ Sammler/innen befragt und sieht hier eine andere Seite. „Große Namen zu Spitzenpreisen zu kaufen ist nicht angesagt. Mit neuer Kunst umzugehen ist wie Roulette; Entdeckungen zu machen ist der Spaß des Sammlers“ sagt Inge Rodenstock, Sammlerin aus Grünwald bei München und Harald Falckenberg, Sammler aus Hamburg, meint: „Der Reiz für einen Sammler wie mich liegt darin, Neues zu entdecken“ Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Dr. Ida Franziska Neumann: „Gesammelt wird, was gefällt. Oder was thematisch in die Kollektion passt. Kunstsammler sind passionierte Kunstjäger, immer auf der Suche nach dem nächsten Objekt. Anders als finanzorientierte Investoren liegt die Befriedigung des Kunstsammlers nicht in der Rendite beim Wiederverkauf, sondern vielmehr darin, ein originelles, seltenes oder besonders begehrtes Objekt erstanden zu haben“

Die Betrachtungen sind hier breit gefächert, wie Professor Boll feststellt: „Der Käufer möchte durch den Erwerb eines Kunstwerkes einen Nutzen realisieren: Rezeption und Kunstgenuss, Dekoration des häuslichen Umfeldes, Prestigegewinn als ästhetischer -, Kapitalanlage als finanzieller Nutzen“.

Was bedeutet dies alles nun für die Künstler/innen, die sich auf dem Kunstmarkt behaupten wollen? Sowohl die Maslowsche Bedürfnispyramide wie auch die Umfragestatistiken zeigen, dass 62% also nahezu 2/3 aller preislich relevanten Verkäufe (über 1.000,- €) in den Bevölkerungsgruppen stattfinden, bei denen ein sicherer Wohlstand vorhanden ist und es kaum Zukunftsängste gibt. Das ist die definierte Zielgruppe für professionelle, ernsthafte Künstler/innen. Es sind meist Menschen im mittleren oder gehobenen Management, selbständige Unternehmer/innen oder auch Erben größerer Vermögen. Sie verfügen über ausreichend finanzielle Mittel und sind auch grundsätzlich am Ankauf von Kunstwerken interessiert. Meist aber fehlt es ihnen an ausreichend Zeit nach für sie geeigneten Werken zu suchen. Sie besuchen die zahlreichen Kunstmessen und Biennalen, wo hunderte von Galerien tausende Kunstwerke ausgewählter Künstler/innen zeigen.

„Nur in Kinofilmen schwärmen Sammler aus, um Gemälde von heruntergekommenen Künstlern zu kaufen. Mit sehr wenigen Ausnahmen wollen die meisten Sammler Arbeiten von Künstlern kaufen, die auf dem Weg nach oben sind“ gibt die amerikanische Kunstjournalistin und Kolumnistin Carole Katchen zu bedenken. „Selbst der Käufer, dem Kunst als Investition egal ist, der bloß ein schönes Bild will, um es über das Sofa zu hängen, möchte das Gefühl haben, dass das Bild von einem Künstler gemalt wurde, der es ‚zu etwas bringen wird‘ “.

Um diesen Anforderungen zu entsprechen, sollte es für die kaufinteressierte Kundschaft neben einem hohen Gestaltungsniveau der Kunstwerke zusätzlich auch eine aussagekräftige Künstlervita und umfangreiches Begleitmaterial von und über die Kunstschaffenden geben.

In 14 Tagen kommt der 7. Teil der Serie – Wann ist man ein/e Künstler/in – ein differenzierter Blick auf Kunstschaffende.

Weitere Informationen

Mehr über den Künstler Kadée auf seinem Facebook Profil. https://www.facebook.com/klauskadee.eberhardt

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