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9. Miniatur in der bildenden Kunst


Termin Details


9. Miniatur in der bildenden Kunst

Die 9 Miniatur in der bildenden Kunst in Fürstenwalde eröffnet mit der Vernissage am 23.09.2018. Und endet mit der Finissage am 23.11.2018. Welche Künstler vertreten sein werden liegt noch in der Entscheidungsgewalt der Jury. Den eine Ausschreibung läuft noch bis zum 20.04.2018. Zum Beitrag: http://arttrado.de/news/ausschreibung-galerie-in-fuerstenwalde-sucht-kunst/.Was uns erwartet ist also noch ein bisschen eine Überraschung, das Motto ist aber klar: “Kultur bewahren! Kultur bewahren?”.

Was die Verantwortlichen sich dadrunter vorstellen haben sie auf ihrer Homepage zusammengefasst.

„Die vertretenen Künstler visualisieren mit ihren Arbeiten den Umgang mit Kultur, kulturellen Werten, Kulturwandel usf. Nachfolgendes Pro / Kontra sollen als Anregung für die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema „Kultur“ dienen.“

Pro:

Kultur ist ein hohes Gut, das es zu bewahren gilt. Der Stand der Entwicklung eines Volkes spiegelt sich in seiner Kultur wieder. Zwischenmenschliche Beziehungen, Zusammenleben, Konfliktbewältigung, Kommunikationsniveau – darin zeigt sich die Kultur einer Gesellschaft. Der Umgang mit dem Fremden sowie dem Gewohnten, die Neugier auf Unbekanntes wie der Wille zur Bewahrung von Altbewährtem. Nicht ohne Grund werden Kunst und Kultur sehr oft in einem Atemzug genannt. Kultur, das sind die Wurzeln, die einer Gesellschaft Halt geben, die Herkunft vermitteln, Heimatgefühl nähren. Kultur ist zugleich ein höchst empfindliches Gut, anfällig weil beeinflussbar durch Einträge von außen. Kultur ist, wo sie nicht in Stein gehauen oder in Bilder gegossen wurde, höchst immateriell und damit allzu leicht flüchtig. Sitten und Gebräuche, die mit Zeit und Weile verloren zu gehen drohen, sind dafür beredtes Zeugnis. Die Sprache als vielleicht anfälligster Bestandteil einer Kultur für Einflüsse von außen bedarf des ganz besonderen Schutzes. Nicht nur Tiere und Pflanzen können vom Aussterben bedroht sein. Auch Worte verschwinden immer wieder aus unserem Wortschatz. Vielleicht, weil sie nicht mehr „gebraucht“ werden und ihre Bedeutung der Vergessenheit anheimfällt. Andere wiederum werden durch Begriffe aus fremden Sprachen verdrängt, deren Gebrauch moderner ist, die gefälliger klingen. Worte, die den Benutzer mit dem Hauch des weltgewandten Kosmopoliten umgeben. Aber Vorsicht! Dieser Hauch hat oft genug Mundgeruch! Die Schmälerung des unseres (Wort)Schatzes erfolgt weitgehend lautlos und unbemerkt. Gehen wir also achtsam mit dem um, was wir von unseren Eltern und deren Vorfahren ererbten. Hüten wir uns vor leichtfertigem Umgang und damit vielleicht dem Verlust der Grundwerte unserer Kultur.

Kontra:

Kultur bewahren – welch fürchterliche Phrase! Es gibt kaum ein Ding unter unserer Sonne, das mehr der stetigen Veränderung unterliegt, als die Kultur. Dort wo es sich anders verhält, muss man gesellschaftliche Stagnation konstatieren. Kultur ohne stetige Veränderung bedeutet Stillstand. Stillstand aber ist der Antipode des Fortschritts. Ganz ehrlich, wer will heute noch mit der Postkutsche zum Winterurlaub in die Alpen rattern? Romantik hin oder her – ohne Auto und Flieger wären wir ganz schön in den Hintern gekniffen. Die modernen Medien erst fegten viele Grenzen weg, die einem großen Teil der Menschen Information und Bildung verwehrten. Klar, wenn einer beim Essen am Smartphone fummelt, ist das nicht die hohe Schule der Speisekultur. Aber geht davon die Welt unter? Oder nehmen wir das SMS-Deutsch, besser: die SMS-Sprache. Grausig für den Puristen – äußerst effektiv für den praktisch Denkenden. Heute regt sich niemand mehr ernsthaft über den kulturellen Tabubruch auf, der mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau begangen wurde. Nahezu unwirklich die Vorstellung, dass erst seit 1977 in einem Teil Deutschlands die Ehefrau einer beruflichen Arbeit nachgehen darf, ohne den Ehemann um Erlaubnis zu fragen! Diesen Teil kulturellen Erbes durfte man meinetwegen gern verjubeln.

Ergo: mit dem Bewahren von Kultur ist das so eine Sache. Wie so oft ist eine rigorose Verallgemeinerung eher kontraproduktiv. Materielles Kulturerbe bewahren ist schon o.k. Aber die Häuser, die heute gebaut werden, dürfen gern den aktuellen Zeitgeist wiederspiegeln. Anderes sähe man lieber in der Kulturmüll-Tonne. Kultur gehört zum Leben. Kultur ist nicht immer bequem. Aber Kultur darf keinesfalls zum Klotz am Bein einer Gesellschaft werden.

Öffnungszeiten:

Di..-So. 13.00-16.00 Uhr

Eintritt: 2€